Uniper hat in den vergangenen Monaten einen bemerkenswerten Lauf hingelegt – und Berlin räumt nun eine zentrale Hürde für den Ausstieg des Staates aus dem Konzern aus dem Weg. Der Bund hatte den größten Gasimporteur Deutschlands 2022 mit 13,5 Milliarden Euro stabilisiert, nachdem Gazprom die Lieferungen stoppte. Heute verabschiedete der Bundesrat ein Gesetz, das Dividendenzahlungen wieder ermöglicht. Damit fällt ein entscheidendes Hindernis für den Plan, die staatliche Beteiligung von 99,12 Prozent zu reduzieren.
Das Dividendenverbot war Teil der Rettungsauflagen. Für einen möglichen Börsengang oder den Verkauf an einen strategischen Investor wurde es jedoch zunehmend zum Bremsklotz. Der Bundestag hatte die Änderung bereits am 13. November beschlossen.
Investoren signalisieren Interesse
Die Bundesregierung begründet den Schritt damit, dass ein pauschales Dividendenverbot den Ausstieg aus Stabilisierungsmaßnahmen bei börsennotierten Unternehmen erheblich erschweren könne. Die Neuregelung schafft eine eng gefasste Ausnahme, um diesen Nachteil zu beseitigen. Der Staatsanteil an Uniper wird derzeit mit 13,8 Milliarden Euro bewertet.
Nach Angaben aus informierten Kreisen haben mehrere Investoren bereits Interesse bekundet – darunter der kanadische Vermögensverwalter Brookfield und der tschechische Unternehmer Daniel Kretinsky. Uniper selbst bezeichnet die grundsätzliche Möglichkeit zur Dividendenausschüttung als Schlüsselelement der Eigenkapitalstrategie. Das sei eine wichtige Voraussetzung für einen erfolgreichen Verkauf der Bundesanteile.
Kritische Infrastruktur – Prüfungen sind programmiert
Gleichzeitig bleiben die regulatorischen Hürden hoch. Uniper deckte im vergangenen Jahr rund ein Viertel des deutschen Gasverbrauchs ab und betreibt die größten Gasspeicher des Landes. Zudem kontrolliert der Konzern fast ein Viertel der systemrelevanten Kraftwerkskapazitäten, die zur Absicherung der Versorgung in Reserve vorgehalten werden. Als kritische Infrastruktur dürfte Uniper bei jedem Deal im Zentrum einer intensiven Prüfung stehen.
Nach EU-Vorgaben muss Berlin seinen Anteil bis 2028 auf höchstens 25 Prozent plus eine Aktie senken. Ob der Staat den Weg über einen erneuten Börsengang wählt oder an einen strategischen Investor verkauft, ist offen. Die Entscheidung dürfte nicht nur von finanziellen, sondern auch von politischen Erwägungen abhängen.
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