Die Schweizer Großbank UBS steht offenbar vor einer historischen Entscheidung. Laut einem Bericht der Financial Times hat UBS-Chairman Colm Kelleher in den vergangenen Monaten mehrfach mit US-Finanzminister Scott Bessent gesprochen. Das Thema: ein möglicher Umzug des Hauptsitzes von der Schweiz in die Vereinigten Staaten. Die Trump-Administration zeigt sich dem Bericht zufolge aufgeschlossen.
Der Grund für diese drastische Überlegung liegt in Bern. Die Schweizer Regierung plant nach der Credit-Suisse-Rettung eine massive Verschärfung der Kapitalregeln. UBS müsste demnach bis zu 26 Milliarden Dollar zusätzliches Kapital aufbringen. Besonders brisant: Ausländische Tochtergesellschaften müssten künftig vollständig mit Kapital aus der Schweiz unterlegt werden, statt wie bisher nur zu 60 Prozent. Allein diese Regelung würde UBS weitere 23 Milliarden Dollar kosten.
UBS Group AG Aktie Chart
Die Bank wehrt sich gegen unverhältnismäßige Auflagen
UBS hat die geplanten Kapitalanforderungen scharf kritisiert und als weder verhältnismäßig noch international abgestimmt bezeichnet. Das Unternehmen betonte zwar am Montag öffentlich, weiterhin als globale Bank von der Schweiz aus operieren zu wollen. Doch die Gespräche mit Washington zeigen, dass man durchaus einen Plan B in der Tasche hat.
Frühere Berichte hatten noch auf einen möglichen Kompromiss zwischen UBS und der Schweizer Regierung hingedeutet. Doch offenbar ist dieser noch nicht in trockenen Tüchern. Die USA könnten für UBS eine attraktive Alternative sein, zumal die dortigen Regulierungsbehörden deutlich weniger streng agieren dürften als die Schweizer nach dem Credit-Suisse-Debakel.
Für Anleger bleibt die Situation spannend. Ein Hauptsitzwechsel wäre ein beispielloser Schritt für eine Schweizer Traditionsbank und würde die gesamte Finanzbranche aufhorchen lassen. Bis eine endgültige Entscheidung fällt, dürfte die Aktie volatil bleiben.
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