Liebe Leserin, lieber Leser,
wirklich schlecht läuft es für TUI an der Börse derzeit nicht. Der Kursknick, der die Aktie des Reisekonzerns am 19. Juni im Xetra-Handel bis auf 6,16 Euro fallen ließ, ist längst wieder ausgebügelt. Mitte vergangener Woche sah es gar so aus, als ob die Papiere die 8 Euro wieder anpeilen könnten, bei 7,70 Euro allerdings war Schluss. Mittlerweile notiert die TUI-Aktie wieder etwas tiefer bei 7,50 Euro, trotz einer jüngsten Kaufempfehlung. Was das Gesamtbild möglicherweise trübt: Auf dem vermeintlichen, neuen Star der Kreuzfahrt-Flotte von TUI Cruises läuft es offenbar noch nicht rund.
TUI Cruises: „Mein Schiff Relax“ mit Startproblemen
Das berichtet aktuell das Handelsblatt – und verweist auf kritische Stimmen der Gäste auf der im April von TUI in Dienst gestellten „Mein Schiff Relax“. Mit knapp 4 000 Passagieren ist es das größte Schiff der Flotte, und sollte eigentlich „das Wohlfühl-Erlebnis noch einmal auf ein ganz neues Level heben“, wie man im März vollmundig versprach. „Bei den Kabinen und Suiten geht Mein Schiff noch mehr auf die Bedürfnisse von Kreuzfahrtreisenden ein und schafft so ein ganz besonderes Urlaubsgefühl.“
Das mag für die Kabinen gelten, fürs Borderlebnis aber offenbar nicht. TUI-Kunden, die bereits mit der Mein Schiff Relax unterwegs waren, kritisieren laut Handelsblatt die neue Größe und die Infrastruktur des Schiffes. Zu voll seien die Restaurants und die Poolfläche gewesen. „Wir werden jetzt mal eine andere Schiffsflotte auswählen“, wird ein Reisender auf „Trustpilot“ zitiert. Zwar gebe es auch Lob für den Kreuzer. Doch die neue Dimension komme nicht bei jedem gut an. „Selbst der eine oder andere Fan der Mein-Schiff-Flotte tut sich schwer mit dieser Schiffsklasse“, heißt es.
Zufriedenheit unter TUI-Durchschnitt
Wybcke Meier, Chefin von TUI Cruises, sei sich der Kritik bewusst. „Auf den ersten Reisen hatten wir Herausforderungen mit Wartezeiten“, räumt die CEO laut Business Insider ein. Es dauere, bis sich Crew und Geräte an die neuen Abläufe gewöhnen. Auch dass die Kreuzfahrer die neuen Angebote eher austesten wollten, habe dazu geführt, dass einige Restaurants, wie zum Beispiel das 24-Stunden-Bistro, überfüllt gewesen seien, während andere Lokale fast leer waren, so Meier. Doch auch das Pooldeck, Saunen und Spa werden zuweilen als „zu klein für die Passagierzahl“ empfunden.
- Als TUI die Zufriedenheit der Gäste maß, lag diese demnach unter dem Durchschnitt
- Aber: „Mittlerweile haben wir hier keine negativen Rückmeldungen mehr“, sagte Meier
Kreuzfahrtsparte von TUI wächst deutlich
Und so ist die Managerin insgesamt offenbar zufrieden. Die Kreuzfahrttochter der TUI habe allein mit der Mein Schiff Relax in diesem Jahr ihre Kapazität um 22 Prozent erhöht und stelle 2026 mit dem Schwesterschiff Flow einen gleichgroßen Kreuzer in Dienst, so der Bericht. „Dennoch liegen wir bei der Auslastung sogar leicht über Vorjahr“, sagte die Managerin dem Handelsblatt.
TUI Cruises befinde sich „inmitten der größten Wachstumsphase seiner Unternehmensgeschichte“, hieß es bereits im März. Mit der Indienststellung der Mein Schiff Relax und Mein Schiff Flow wachse die Kapazität der Flotte um 40 Prozent. „Wir sehen viel Potenzial für eine weiter steigende Nachfrage und weiteres Wachstum“, sagte Clas Eckholt, Vice President Commercial, TUI Cruises.
Analyst bestätigt hohes TUI-Kursziel
Dass TUI insgesamt gut aufgestellt ist, das glaubt auch die britische Investmentbank Barclays: Sie hatte Ende Juni die Einstufung für TUI in einem Branchenausblick auf die Berichtssaison mit einem Kursziel von 11 Euro auf „Overweight“ belassen – und erkennt somit annähernd 50 Prozent Kurspotenzial.
Barclays-Analyst Andrew Lobbenberg setzt weiter auf „Billigflieger statt auf Netzwerk-Airlines“, wie er schrieb und empfiehlt weiterhin Aegeas, Easyjet, Jet2, Ryanair und TUI. Lufthansa & Co würde er hingegen untergewichten.
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