Liebe Leserin, lieber Leser,
der November war für die Aktie von TUI ein ziemlicher Erfolg, vor allem zum Ende hin. Nachdem die Papiere von Europas größtem Reiseveranstalter den Oktober noch bei einem Kurs von 7,38 Euro beendet hatten, standen am letzten Handelstag des vergangenen Monats 8,22 Euro auf dem Kurszettel – ein Aufschlag von gut elf Prozent. Seitdem allerdings ist die TUI-Aktie ein wenig aus dem Tritt geraten, aktuell notiert sie praktisch unverändert. Dabei gibt man sich im Unternehmen selbst durchaus selbstbewusst. Und auch eine Analystin ist voller Optimismus.
TUI steigerte Betriebsergebnis um 12,6 Prozent
Mehr als fünf Jahre nach der existenzbedrohenden Krise durch Corona stehe TUI „besser da denn je“, meldet das Handelsblatt. Am Mittwoch kommender Woche stelle das Management die Zahlen für das bis Ende September 2025 gelaufene Fiskaljahr vor. „Nach vorab publizierten Eckdaten stieg das bereinigte Betriebsergebnis um 12,6 Prozent auf 1,46 Milliarden Euro“, so der Bericht. Ein Ende des Reisebooms könne die TUI-Führung jedenfalls nicht erkennen. Bei einer Umfrage hätten 25 Prozent der Deutschen angegeben, mehr verreisen zu wollen als im Vorjahr, wird Steffen Boehnke, Produktchef von TUI Deutschland, von der der Vorstellung des Sommerprogramms in Berlin am Mittwoch zitiert.
Und in der Tat: Bereits am 29. Mai hat TUI laut Unternehmensmitteilung die neue Saison eröffnet – „und direkt am ersten Tag über 10.000 Buchungen verzeichnet“. Nun starte die Frühbucherphase, direkt im Anschluss an eine starke Black-Friday-Woche, in der sich „so viele Menschen wie noch nie für eine TUI-Reise entschieden haben“, heißt es.
TUI fly hat für 2026 die Kapazitäten erweitert
„Wir haben uns intensiv auf den Sommer 2026 vorbereitet und unser Strandportfolio früh und breit aufgestellt“, so Benjamin Jacobi, Vorsitzender der TUI Deutschland Geschäftsführung. Dazu gehören ihm zufolge zusätzliche TUI fly-Kapazitäten sowie erweiterte Kontingente in besonders beliebten Hotels. „Gemeinsam mit unseren Partnern konnten wir flexible Vereinbarungen treffen, die deutschen Gästen rund ums Mittelmeer deutlich mehr Plätze sichern“, so Jacobi.
Dass TUI mit großem Selbstvertrauen in die Zukunft blickt, lässt sich am Aktienkurs allerdings nur bedingt ablesen. Trotz der deutlichen Verbesserung im vergangenen Monat notieren die Anteilscheine des Touristikkonzerns auf Jahressicht nur ganz knapp im Plus.
Analystin erhöht Kursziel auf 13,50 Euro
Da ist noch mehr drin, glaubt man nicht nur bei der US-Bank JP Morgan im Vorfeld der endgültigen Zahlen: Analystin Estelle Weingrod hat das Kursziel für die TUI-Aktie jetzt von ohnehin ambitionierten 13,00 auf 13,50 Euro angehoben und die Einstufung auf „Overweight“ belassen. Ihre Prognose hat es in sich, sieht sie bei den Papieren somit doch ein Kurspotenzial von aktuell fast 65 Prozent.
Weingrod setzt laut Medienberichten in ihrem Ausblick für Europas Freizeitbranche 2026 vom Montagnachmittag vor allem auf Hotelbetreiber. Bei Gaming-Werten, Caterern und Gutscheinanbietern gehe sie derweil sehr selektiv vor. Ihre Favoriten heißen Intercontinental Hotels, Accor, Compass Group und Flutter. Bei TUI mag Weingrod demnach „das Margenpotenzial und den Schuldenabbau“.
Kein Analyst würde TUI im Moment verkaufen
Insgesamt erkennt die Analystenmehrheit bei TUI noch Luft nach oben. Laut marketscreener.com liegt das durchschnittliche Kursziel für die Aktie bei 11,14 Euro, 36 Prozent über dem aktuellen Kursniveau. Entsprechend lauten die Empfehlungen der Experten:
- 10 von 14 Analysten würden TUI kaufen oder aufstocken
- vier raten derzeit zum Halten der Anteilscheine
- kein einziger hat TUI aktuell auf der Verkaufsliste
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