Liebe Leserin, lieber Leser,
die Aktie von TUI hat derzeit einen schweren Stand. Zum Monatsanfang noch mit rund 7,50 Euro bewertet, haben die Papiere des Reisekonzerns spätestens nach der Eskalation zwischen Israel und Iran den Halt verloren. Das ging Aktien von Fluglinien wie der Lufthansa ganz ähnlich. Und klar, die israelischen Angriffe bringen den Luftverkehr in der Region teilweise zum Erliegen – und somit auch TUI unter Druck. Die hohen Kursziele aus dem Mai – sie alle scheinen nichts mehr wert zu sein.
TUI fly bedient die Region nicht
Und klar: Neben den Konfliktstaaten haben laut Medienberichten auch der Irak und Jordanien angekündigt, ihren Luftraum vorübergehend zu schließen. „Airlines streichen Flüge und umfliegen die betreffenden Staaten“, heißt es beim Nachrichtenmagazin Der Spiegel. Allerdings sei die Flotte des Reiseanbieters TUI gar nicht betroffen. Es gebe keine Auswirkungen, weil TUI fly nicht in die Region fliege, wurde eine Sprecherin zitiert. Auch fänden zurzeit generell keine Überflüge statt, teilte TUI demnach mit.
Die Ereignisse allerdings hatten die Ölpreise deutlicher steigen lassen, was die Treibstoffkosten von Airlines insgesamt nach oben treiben wird, ganz gleich welche Regionen sie anfliegen. Hinzu kamen massive Vorwürfe zum Geschäftsgebaren von TUI durch die ZDF-Sendung „Die Insider“ vor einer Woche, die der Konzern jedoch mit ungewöhnlich harschen Worten zurückwies.
Aktie von TUI fiel deutlich zurück
Dennoch war die TUI-Aktie vor genau einer Woche von zuvor 7,21 auf 6,56 Euro in den Sinkflug übergegangen – und hat sich bislang nicht mehr erholt. Im Gegenteil. Nach kurzzeitiger Erholung zum Wochenbeginn verloren die Anteilscheine am Dienstag erneut und schlossen bei einem Kurs von nur noch 6,44 Euro – ein Minus von knapp 15 Prozent zum Monatsanfang.
Noch ist der Kurs weit von den 5,36 Euro entfernt, die für die Papiere von TUI Anfang April aufgerufen worden waren. Allerdings haben sie sich seit Jahresbeginn, als die Anteilscheine für 8,42 Euro den Besitzer wechselten, um annähernd ein Viertel verbilligt. Damit war vor einem Monat nicht zu rechnen, als sich gleich mehrere Analysten zu TUI gemeldet hatten.
- Selbst der Vorsichtigste, Richard Clarke vom US-Analysehaus Bernstein Research, sahdie Aktie weitaus höher
- Er hatte die Einstufung für TUI nach dem Quartalsbericht auf „Market-Perform“ mit einem Kursziel von 7,90 Euro belassen
TUI-Kursziel auf 11,20 Euro angehoben
Weitaus zuversichtlicher noch war Marie-Therese Gruebner von Hauck Aufhäuser Investment Banking: Die Aktien des Reisekonzerns seien wegen der Buchungstrends überverkauft worden, schrieb die Expertin laut finanzen.net am 15. Juni. Das zweite Quartal sei das saisonal schwächste und die Entwicklungen seien geprägt davon, dass Ostern in diesem Jahr erst in das dritte Geschäftsquartal gefallen sei. Normalerweise zögen die Buchungen für den Sommer nach Ostern stark an, und genau das habe das Unternehmen in den letzten Wochen auf allen Märkten beobachtet, schrieb sie.
Gruebner hob das Kursziel für TUI nach den Quartalszahlen, die bei den Anlegern zunächst nicht gut ankamen, sogar von 10,00 auf 11,20 Euro an. Die Einstufung beließ die Analystin auf „Buy“. Anleger könnten den Kursrutsch zum Kauf nutzen, war sie sich sicher.
- Stand jetzt müsste sich die TUI-Aktie um mehr als 70 Prozent steigern, um ihre Prognose zu treffen
- Dennoch ist sie damit noch nicht einmal die optimistischste unter den institutionellen Beobachtern
JP Morgan sah „unerwartet gutes Geschäftsquartal“
12 Euro nämlich erwartete damals die US-Bank JPMorgan mittelfristig von der Aktie. Analyst Karan Puri attestierte dem Reisekonzern „ein unerwartet gutes zweites Geschäftsquartal“, wie es hieß. Bisher gebe es keine klaren Anzeichen einer Schwäche bei TUI, denn „trotz aller Konsumsorgen entwickle sich die Kundenbasis robust“, schrieb er. Bislang hat dieser Optimismus an den Börsen allerdings nicht verfangen.
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