US-Präsident Donald Trump hat die nächste Runde im Handelsstreit eingeläutet: Auf kanadische Produkte werden zusätzliche 10% Zölle fällig. Damit steigt der durchschnittliche Zollsatz auf rund 45%. Der Schritt erfolgte ausgerechnet nach einem politischen Streit um eine Werbekampagne aus Ontario und sorgt für erhebliche Spannungen zwischen den eng verflochtenen Nachbarn.
Vom Werbespot zum Handelskonflikt
Auslöser des neuen Zollstreits war ein TV-Spot aus der kanadischen Provinz Ontario, der Tonmaterial einer Rede von Ronald Reagan aus dem Jahr 1987 verwendet. Reagan hatte damals vor den Gefahren von Handelsbarrieren gewarnt. Trump fühlte sich durch die Werbung provoziert. Sie sei „eine bewusste Falschdarstellung“ seiner eigenen Handelspolitik, schrieb er auf Truth Social.
Er reagierte mit einer Strafmaßnahme: „Weil Kanada die Fakten verdreht hat, erhöhen wir die Zölle um 10%.“ Dabei lagen die US-Zölle auf kanadische Waren ohnehin schon bei 35%, wobei Energieprodukte mit 10% belegt sind.
Milliardenhandel unter Druck
Die Entscheidung trifft zwei eng verbundene Volkswirtschaften. Der Warenhandel zwischen den USA und Kanada erreichte 2024 rund 762 Milliarden Dollar. Kanada ist nach Mexiko der zweitwichtigste Handelspartner der USA. Zwar sind etwa 85% der kanadischen Exporte über das nordamerikanische Handelsabkommen USMCA zollfrei, doch vor allem Agrar- und Energiegüter sind von den neuen Maßnahmen betroffen.
Ottawa reagierte bislang zurückhaltend. Premierminister Mark Carney kündigte an, weiter das Gespräch zu suchen, und ließ verlauten, Kanada stehe „bereit, auf konstruktiver Basis weiterzuarbeiten“.
Politische Symbolik oder wirtschaftliche Strategie?
Die Erhöhung der Zölle hat nicht nur wirtschaftliche, sondern auch politische Aspekte. Trump nutzt den Konflikt, um seinen ausländischen Partnern gegenüber Härte zu zeigen, genau vor einem wichtigen Urteil des US Supreme Court über die Rechtmäßigkeit seiner bisherigen Zollpolitik. Außerdem steht nächste Woche ein Treffen mit Chinas Präsidenten Xi Jinping an, bei dem ebenfalls Handelsfragen besprochen werden sollen.
Beobachter sehen in der Aktion daher weniger eine Reaktion auf einen Werbespot als vielmehr eine Machtdemonstration im weltweiten Wirtschaftskonflikt. Die Unsicherheit über mögliche Gegenmaßnahmen aus Kanada dürfte die Märkte allerdings in den kommenden Tagen beschäftigen.
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