Präsident Donald Trump droht mit 100% Strafzöllen auf importierte Markenmedikamente, sofern Unternehmen ihre Produktion nicht in die USA verlagern. Was nach einem Schock für die Branche klingt, sorgte an der Börse nur für verhaltene Reaktionen. Viele Aktien legten sogar zu.
Mehr Drohung als Realität
Analysten sprechen von „mehr Bellen als Beißen“. Zahlreiche Pharmariesen haben längst begonnen, Milliarden in den Aufbau amerikanischer Produktionsstätten zu investieren. Damit dürfte ein Großteil der Konzerne außen vor bleiben, wenn es ernst wird. Zudem bleibt offen, wie Outsourcing an US-Vertragsfertiger gewertet wird – eine verbreitete Praxis in der Branche.
US-Konzerne im Plus
Anleger sahen vor allem Rückenwind für US-Titel. Eli Lilly (+1,39%), AbbVie (+0,95%) und Merck (+1,24%) konnten allesamt zulegen. Auch Pfizer und Amgen verbuchten Gewinne. Besonders Amgen nutzte die Schlagzeilen für eine eigene Offensive und kündigte den Ausbau seiner US-Fertigung um 650 Millionen USD an. Für Investoren ein Signal: Wer jetzt konsequent auf „Made in USA“ setzt, könnte sich Vorteile sichern.
Eli Lilly and Company Aktie Chart
Europäer halten dagegen
Bei europäischen Schwergewichten wie Novo Nordisk, AstraZeneca, Novartis und Roche blieb der Kursrückgang moderat. Kein Wunder: Alle vier haben bereits milliardenschwere US-Investitionen auf den Weg gebracht – teils in zweistelliger Milliardenhöhe. Novo betonte zuletzt, man habe allein in den vergangenen zehn Jahren über 24 Milliarden USD in US-Standorte gesteckt. Damit könnten die Firmen Trumps Drohungen weitgehend entschärfen.
Kleinere Biotechs im Abseits
Ganz anders die Lage bei kleineren internationalen Anbietern. Die Aktien von Pharming Group aus den Niederlanden brachen um 5,6% ein. Der Grund: Rund 97% der Umsätze stammen aus den USA – und eigene Fertigung dort gibt es nicht. Auch dänische Nischenanbieter wie Zealand Pharma oder Lundbeck mussten 2–3% abgeben. Für solche Firmen stellen mögliche Strafzölle eine existenzielle Bedrohung dar.
Viele offene Fragen
Noch sind Trumps Ankündigungen vage. Gültigkeit, Zeitplan und rechtliche Basis sind unklar. Einige Analysten halten es für möglich, dass es sich um ein Druckmittel in laufenden Handelsgesprächen handelt. Fakt bleibt jedoch: Wer bereits massiv in den USA investiert, geht als Gewinner aus den Schlagzeilen hervor. Kleinere Auslandsbiotechs dagegen sehen sich wachsender Unsicherheit gegenüber.
Eli Lilly-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Eli Lilly-Analyse vom 27. September liefert die Antwort:
Die neusten Eli Lilly-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Eli Lilly-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 27. September erfahren Sie was jetzt zu tun ist.