Tilray konnte sich nach dem Abverkauf bis Juli dieses Jahres wieder nach oben arbeiten. Das führte zu einem starken Anstieg von rund 500 Prozent. Die wichtige Frage ist nun, wie es nach dem nächsten Rücksetzer weitergeht.
Aktiensplit steht an, Abstufung möglich
Die zentrale Nachricht des Tages kam buchstäblich in letzter Minute. Berichte, unter anderem in der Washington Post, deuten darauf hin, dass US-Präsident Trump plant, Marihuana auf Bundesebene von „Schedule I“, gleichgestellt mit Heroin, auf „Schedule III“ herunterzustufen. Eine solche Umstufung würde die Steuerlast für Cannabis-Unternehmen in den USA erheblich senken, da die bisherige „280E-Steuerklausel“ entfiele, und sie würde institutionellen Investoren den Weg ebnen. Tilray, als einer der größten Player mit US-Ambitionen, profitiert davon überproportional.
Die Aktie stand jedoch unter starkem Druck. Tilray hatte Anfang Dezember einen Reverse Stock Split durchgeführt, der am 2. Dezember wirksam wurde. Dabei wurden zehn alte Aktien zu einer neuen Aktie zusammengelegt. Wer zuvor 1.000 Aktien besaß, hält nun 100 Aktien bei theoretisch zehnfachem Kurs. Der Markt reagierte darauf äußerst negativ. Die Aktie verlor in den Tagen nach der Umsetzung rund 20 Prozent an Wert, viele Kleinanleger verkauften aus Angst vor weiterer Verwässerung oder technischer Unsicherheit.
Trotz der finanziellen Turbulenzen gab es operative Fortschritte. Am 11. Dezember startete Tilray unter der Marke Redecan die neuen „Amped Live Resin Liquid Diamond“-Vape-Kartuschen in Kanada, gezielt für das Premium-Segment und die umsatzstarke Wintersaison. Zudem wurden Anfang Dezember die globalen Lieferkapazitäten für Cannabis von 150 auf fast 247 Tonnen ausgebaut.
Auch die Analystenstimmen drehten sich. Kurz vor der Rallye hob ATB Capital Markets die Aktie von „Strong Sell“ auf „Hold“ an. Gleichzeitig zeigen Daten zu institutionellen Investoren einen Kampf hinter den Kulissen: Während Citadel seine Position um 67 Prozent reduzierte, kaufte Millennium Management aggressiv zu (+280 %). Dies verdeutlicht, dass sich das „Smart Money“ uneinig über die Zukunft von Tilray war, bis zu den aktuellen Nachrichten aus Washington.
Tilray-Aktie im Chart-Check
Aktuell zeigt die Aktie deutliche Stärke und konnte vor der letzten Unterstützungszone drehen. Allerdings hatte die Aktie nach dem starken Anstieg im Juli mit dem Rücksetzer die letzten Tiefs und damit auch die bullische Struktur gebrochen. Die 100-Tagelinie hat der Markt ebenfalls nach unten durchbrochen. Spannend dürfte in den nächsten Tagen die Zone bei 10,50 US-Dollar sein. Sollte der Markt diese überschreiten und auch die 100-Tagelinie erreichen, könnte dies wieder zu weiterem, nachhaltigem Aufwärtsdruck führen. Auf der Unterseite wäre die Marke rund um 5,50 US-Dollar als Unterstützung interessant. Hier das Ganze im Tageschart.

Den Link zu Tradingview und dem Chart findest du hier: https://www.tradingview.com/x/8wqZ3Zg2/
Ich würde aktuell abwarten, wie sich der Markt an der oberen Zone bei 10,50 US-Dollar verhält. Sollte es dort zu einer Abweisung kommen, könnte dies auf weiteren Druck nach unten hindeuten und eine potenzielle Verkaufs-Chance darstellen.
Steigt der Markt jedoch darüber und hält sich nachhaltig, könnte dies auf weiter steigende Kurse und eine mögliche Long-Chance hindeuten. Das Ziel von hier wären die letzten Hochs und die Fortsetzung der Stärke. Auch die Zone rund um 5,50 US-Dollar könnte eine Kauf-Chance bieten, abhängig davon, wie der Kurs an dieser Marke reagiert.
Ihr Konrad
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