Der Beginn eines 167 Milliarden US‑Dollar schweren Staudammbaus im Himalaya treibt Eisenerz‑ und Stahlpreise auf ein Viermonatshoch. An der Börse sprang die Thyssenkrupp‑Aktie daraufhin um 4,4 Prozent auf 11,33 Euro – den höchsten Stand seit Mai 2021. Anleger spekulieren, dass die Gesellschaft kurzfristig von besserem Deckungsbeitrag profitiert, weil Verträge bei Flachstahl überwiegend variable Zuschläge enthalten.
Thyssenkrupp Aktie Chart
Für die Thyssenkrupp‑Aktie ist das ein willkommenes Polster gegen die anhaltend schwache Binnenkonjunktur in Europa, da jeder Prozentpunkt höherer Spotpreis laut Branchenfaustregel rund 60 Millionen Euro zusätzlichen Ergebnisbeitrag liefern kann.
Thyssenkrupp‑Aktie: Produktionsdelle und Ruf nach Stahlgipfel!
Hinter dem Kurssprung verbirgt sich jedoch ein schwieriges Fundament: Die deutsche Rohstahlproduktion sackte im ersten Halbjahr um fast zwölf Prozent auf 17,1 Millionen Tonnen ab und liegt damit wieder auf Krisenniveau von 2009. Die Wirtschaftsvereinigung Stahl warnt vor einem „dramatischen“ Standortverlust und verlangt einen nationalen Stahlgipfel, um hohe Strompreise und anhaltende Billigimporte zu adressieren.
Auch Thyssenkrupp Steel Europa fährt Kapazitäten herunter und setzt auf Stellenabbau, um Kosten zu senken. Für die Thyssenkrupp‑Aktie bedeutet das einen Spagat: Höhere Stahlpreise stützen zwar die Marge, aber sinkende Absatzmengen und energiewendebedingte Mehrkosten bremsen zugleich das Ergebnispotenzial. Politische Klarheit über Strompreisbremsen und Handelsschutz bleibt daher ein entscheidender Katalysator für die Bewertung.
Marinesparte als Lichtblick!
Die britische Investmentbank Barclays hob ihr Kursziel für die Thyssenkrupp‑Aktie von 4,90 auf 7,30 Euro an, bestätigt aber die Einstufung „Underweight“. Gleichwohl kappte der Analyst seine Prognosen für das laufende Geschäftsjahr und erwartet, dass das Management seine Ergebnisziele an das untere Ende der Spanne nachjustiert.
Für Investoren bleibt damit ein zweigeteiltes Bild: Kurzfristig glänzt die Thyssenkrupp‑Aktie durch Rohstoffpreis‑Hebel und den Rückenwind sicherheitspolitischer Beschaffung – langfristig dominieren jedoch hohe Investitionslasten in klimaneutrale Produktion sowie die Volatilität der zyklischen Stahlmärkte.
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