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Thyssenkrupp-Aktie: Zwischen Auf- und Einbruch!

Die Aktie von Thyssenkrupp erreichte am Donnerstag ein Mehrjahreshoch. Beim Stahlkonzern herrscht jedoch alles andere als eitel Sonnenschein.

Auf einen Blick:
  • Die Thyssenkrupp-Aktie hat am Donnerstag erstmals seit Jahren die Marke von 11 Euro geknackt
  • Die Anleger honorieren offenbar die Pläne zur Umstrukturierung beim kriselnden Stahlkonzern
  • Die Belegschaft hingegen protestiert gegen massive Sparmaßnahmen bei Thyssenkrupp Steel
  • In Duisburg wurde derweil ein neues Werk eingeweiht, in das 800 Millionen investiert wurde

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Aktie von Thyssenkrupp erlebt in diesem Monat ein unerwartetes Comeback. Am 1. Juli im Xetra-Handel noch auf 8,45 Euro zurückgefallen, haben sich die Papiere des angeschlagenen Industriekonzerns seitdem um mehr als ein Viertel im Wert gesteigert. Aktuell notiert die Thyssenkrupp-Aktie bei mehr als 11 Euro und damit auf dem höchsten Stand seit mehr als vier Jahren. Das kommt einerseits überraschend, andererseits aber auch nicht. Denn in der Tat changiert auch das Unternehmen derzeit zwischen Auf- und Einbruch.

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Thyssenkrupp startet High-Tech-Anlage in Duisburg

Noch vor wenigen Tagen bestimmte ein Neustart die Nachrichtenlage. Thyssenkrupp Steel hatte am Freitag in Duisburg eine neue Hightech-Anlage offiziell in Betrieb genommen. Dazu zählen laut Industrie Anzeiger unter anderem eine Stranggießanlage, die flüssigen Stahl in feste Blöcke, sogenannte Brammen, verwandelt. Auch ein neues Warmbandwerk gehöre dazu. Darin werden die heißen Brammen zu dünneren Blechen gewalzt.

Die Anlagen ersetzen demnach eine über 20 Jahre alte Gießwalzanlage, die Bauzeit habe rund zwei Jahre betragen. „Laut Thyssenkrupp sorgen die neuen Maschinen für Qualitätssteigerungen sowie eine bessere Auslastung der vorgeschalteten Stahlerzeugung“, so der Bericht. Produziert werden könnten jetzt festere und dünnere Premiumstähle, zum Beispiel für E-Mobilität und Energiewende.

Proteste gegen Einsparpläne bei Thyssenkrupp Steel

Das klingt in der Tat nach Aufbruch und Zukunft. Doch die Stimmung bei Thyssenkrupp Steel ist angespannt. Während das Unternehmen 800 Millionen Euro in Duisburg investiert hat, soll die Gesamtbelegschaft jährlich auf 200 Millionen Euro verzichten. Seit Juni verhandeln Betriebsrat und IG Metall laut nordstadtblogger.de mit dem Vorstand über ein Sparpaket, das drastische Einschnitte für die Belegschaft bedeuten würde.

Das intern „Giftliste“ genannte Maßnahmenpaket sehe unter anderem massive Lohnkürzungen, den Abbau von bis zu 11.000 Arbeitsplätzen und die Streichung tariflicher Leistungen wie Weihnachtsgeld oder Altersrente vor.

  • „Die sechste Verhandlungsrunde steht bevor – sie könnte die entscheidende sein.“
  • Doch gegen die Pläne regte sich nur drei Tage nach dem Festakt in Duisburg Widerstand

„Wirtschaftlich unfassbar schlechte Lage“

Nach Betriebsversammlungen bei Thyssenkrupp Steel in Dortmund, Duisburg und Unna kam es laut WDR zu Protesten vor der Dortmunder Westfalenhütte. Rund 500 Beschäftigte forderten stärkere Mitspracherechte und eine sichere Zukunft für ihre Arbeitsplätze. Die Pläne des Vorstands würden die Beschäftigten bis zu 9.000 Euro im Jahr kosten, rechnet die Gewerkschaft IG Metall vor.

„Die Stimmung ist maximal aufgeheizt“, wird der Dortmunder Betriebsratsvorsitzende Moritz Engels zitiert. „Wir wissen zwar, dass wir in einer wirtschaftlich unfassbar schlechten Lage sind, aber die Kollegen sind empört, dass sowas an den Arbeitnehmervertretern vorbei durchgedrückt werden soll.“

Extreme Unterschiede bei Thyssenkrupp-Kurszielen

  • Die Anleger scheinen sich von dieser schwierigen Gemengenlage bei Thyssenkrupp derzeit nicht irritieren zu lassen
  • Auf Analystenseite allerdings gehen die Meinungen zum einstigen Vorzeigeunternehmen weit auseinander

Die Baader Bank hatte das Kursziel für Thyssenkrupp im Juni von 8 auf 12,50 Euro angehoben und die Einstufung auf „Buy“ belassen. Christian Obst sieht das Portfoliomanagement des Industriekonzerns als einen Kurstreiber an. Es sei sinnvoll, dass Thyssenkrupp mehr unabhängige Geschäftseinheiten anstrebe, da das Konzept eines integrierten Industriekonglomerats nicht erfolgreich gewesen sei. Als Bedrohung allerdings sieht der Analyst „die Unsicherheit über den Liquiditätsbedarf für die laufende Restrukturierung und die Transformation des Stahlgeschäfts“.

Andere Institute sind noch alarmierter: Die Deutsche Bank hatte die Aktie kurz zuvor bei einem fairen Wert von lediglich 9 Euro auf „Halten“ belassen. Noch kritischer war im Mai die US-Bank JP Morgan: Sie hatte das Kursziel bei lediglich 6,50 Euro belassen, rund 40 Prozent unter dem aktuellen Kursstand. 12,50 oder 6,50 Euro? Auch bei den Prognosen liegen Auf- und Einbruch bei Thyssenkrupp nahe beieinander.

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