Thyssenkrupp-Aktie: Wie geht’s nun weiter?

Die Thyssenkrupp-Aktie klebt seit einigen Tagen an der Marke von neun Euro. Wie könnte es nun mit dem Kurs des deutschen Traditionskonzerns weitergehen?

Keine Wachstumsfelder in Sicht

Die weitere Kursentwicklung der Thyssenkrupp-Aktie wird im Wesentlichen davon abhängen, wie erfolgreich die Restrukturierung des Stahl- und Technologiekonzerns verläuft und ob es Thyssenkrupp gelingt, wieder in Wachstumsfeldern aktiv zu sein.

Derzeit sieht es ganz und gar nicht danach aus. Im Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr war es lediglich die inzwischen selbständig an der Börse notierende Marinesparte TKMS, die für Umsatzwachstum gesorgt hat. Alle anderen Sparten (Material Services, Steel Europe, Automotive Technology und Decarbon Technologies) verzeichneten Erlösrückgänge.

Auch beim operativen Ergebnis sieht es ähnlich trübe aus. Einzig und allein Decarbon Technologies verzeichneten einen nennenswerten positiven Ergebnissprung.

Die beiden großen Sorgenkinder des Essener Konzerns sind nach wie vor der Auto- und der Stahlbereich. Beim Stahl zeichnet sich durch das Interesse des indischen Jindal-Konzerns nach langem Ringen eine Lösung ab. Noch ist sie aber nicht in trockenen Tüchern. Und die Autozuliefersparte ist angesichts der miserablen Lage der europäischen Autobranche auch auf absehbare Zeit kein Wachstumsfeld.

Die Fantasie fehlt

Vor diesem Hintergrund rechnet Thyssenkrupp im laufenden Geschäftsjahr 2025/26 mit keinem größeren Umsatzwachstum. Unter dem Strich dürfte zudem ein hoher Verlust von 400 bis 800 Millionen Euro anfallen.

Woher bei dieser Gemengelage die Fantasie für Kurssteigerungen kommen soll, ist völlig unklar. Die Thyssenkrupp-Aktie drängt sich derzeit nicht zum Kauf auf.