Thyssenkrupp-Aktie: Es war nur der Anfang!

Nach ihrem einkalkulierten Kursknick vom Montag verliert die Aktie von Thyssenkrupp auch in der Folge immer mehr an Wert. Wohl aus mehreren Gründen.

Auf einen Blick:
  • Die Thyssenkrupp-Aktie bleibt nach der TKMS-Abspaltung weiter unter Druck
  • Analysten zeigten sich beim Industriekonzern im Laufe der Woche vorsichtiger
  • Nun muss Thyssenkrupp Steel auch noch einen neuen Personalchef suchen

Liebe Leserin, lieber Leser,

dass die Aktie von Thyssenkrupp am Montag deutlich fiel, war keine Überraschung. Nach der Abspaltung der Marinesparte TKMS, die nun eigenständig an der Börse Frankfurt notiert, wurde Aktionären für jeweils 20 Thyssenkrupp-Aktien automatisch eine TKMS-Aktie ins Depot gebucht. Der vermeintliche Kurseinbruch von gut 20 Prozent war demnach rein rechnerischer Natur. Doch war das nur der Anfang. Denn mit den Papieren ging es auch in der Folge immer weiter zurück.

Thyssenkrupp-Aktie unter 9 Euro-Marke

Als die Aktie des Industriekonzerns am Montag von zuvor 12,05 auf 9,71 Euro nachgab, war soweit noch alles im Lot. Was folgte waren jedoch echte, keine rechnerischen Verluste. Nachdem die Aktie bereits am Dienstag der 9-Euro-Marke nahekam, sich aber zunächst wieder fing, war es am Donnerstag soweit – die Marke fiel.

  • Die Thyssenkrupp-Aktie schloss im Xetra-Handel bei 8,89 Euro, was einem Minus von 3,3 Prozent entsprach
  • Im Vergleich zum Montagsschlusskurs beläuft sich der Abschlag bei den Papieren damit bereits auf 8,5 Prozent

Möglicherweise ist das auch die Folge der etwas vorsichtigeren Einschätzungen durch gleich mehrere Analysten.

Analysten reduzierten ihre Kursziele

So hatte etwa die DZ Bank das Kursziel für Thyssenkrupp nach der TKMS-Abspaltung gleich am Montag von 11 auf 10 Euro gesenkt und die Einstufung auf „Halten“ belassen. Dirk Schlamp sprach laut finanzen.net von einer erfolgreichen Abspaltung, die die Transparenz im Konzern erhöhe und verborgene Werte sichtbar mache. Die TKMS-Aktie habe sich deutlich über ihre Erstnotiz hinaus entwickelt und bestätige damit die sehr positive Marktaufnahme.

Ähnlich argumentierte Bastian Synagowitz von Deutsche Bank Research, der den fairen Wert für Thyssenkrupp am Mittwoch von 11,50 auf 10,00 Euro angepasst und die Einstufung auf „Hold“ belassen hatte. Der Börsenstart des Marinebereichs mit einem Börsenwert von zeitweise mehr als 6 Milliarden Euro – und damit über dem des Thyssenkrupp-Konzerns – habe wohl die allermeisten überrascht, schrieb er in seinem Kommentar. Dies sei „aber ein Beleg dafür, dass die Eigenständigkeit der Kronjuwelen des Konzerns genau der richtige Schritt zum idealen Zeitpunkt gewesen sei“, so Bastian Synagowitz.

Thyssenkrupp-Aktie ein Drittel unter Höchststand

Etwas zuversichtlicher zeigte sich Tommaso Castello vom US-Analysehaus Jefferies. Er senkte das Kursziel für die Thyssenkrupp-Aktie nach der Abspaltung und dem Börsengang von TKMS von 11,50 auf 11,00 Euro, beließ die Einstufung aber ebenfalls auf „Hold“. Da die Aktie des Industriekonzerns seit Jahresbeginn bereits um 215 Prozent gestiegen sei und die Ergebnisse für das vierte Geschäftsquartal näher rückten, sehe er „auf dem aktuellen Kursniveau nur noch begrenztes Aufwärtspotenzial“, schrieb der Analyst.

  • Tatsächlich notiert die Thyssenkrupp-Aktie aktuell weit unter ihrem Höchststand, der vor zwei Wochen bei 13,35 Euro erreicht war
  • Seitdem hat der Industriekonzern ein gutes Drittel an Börsenwert eingebüßt – und damit weit mehr als die einkalkulierten rund 20 Prozent

Thyssenkrupp Steel braucht neuen Personalchef

Was den Anlegern zusätzlich Sorge bereiten könnte: Thyssenkrupp Steel hat laut übereinstimmender Berichte seinen Personalvorstand verloren. Dirk Schulte legte das Amt aus persönlichen Gründen nieder und scheidet mit sofortiger Wirkung aus dem Vorstand aus, wie zuerst die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) am Mittwoch berichtet hatte. „Damit steht das Unternehmen mitten in den Verhandlungen zum Sozialplan mit der IG Metall nun ohne Personalchef da“, heißt es beim Branchenportal Personalwirtschaft. Zudem werde aktuell überlegt, ob Thyssenkrupp Steel an den indischen Konkurrenten Jindal verkauft werden soll.

Man bedauere „die Umstände sehr, die diesen Schritt erforderlich machen, und haben großes Verständnis für seine sehr persönliche Entscheidung“, teilte das Unternehmen demnach mit. Dirk Schulte hatte erst zum 1. Januar 2025 sein Amt als Arbeitsdirektor und Personalvorstand der Stahlsparte angetreten.

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