ArcelorMittal sorgte kürzlich für viel Aufsehen mit der Entscheidung, Förderungen für Grünstahlprojekte zurückzugeben und das Thema für den Moment weitgehend abzuhaken. Bei Thyssenkrupp hält man an den eigenen Grünstahlanlagen hingegen noch fest, wie Aufsichtsratsmitglied Siegried Russwurm in einem Interview mit der „FAZ“ bestätigte.
Allerdings gibt es auch manche kleine Einschränkung. Zwar sei es ab Mitte der 2030er Jahre aufgrund des hohen CO2-Ausstoßes unabdingbar, die Emissionen in der Stahlproduktion zu verringern. Dass dies schon 2027 in einer Anlage nur mit grünem Wasserstoff erreicht werden kann, daran glaubt man bei ThyssenKrupp allerdings nicht. Dafür sei bis dahin überhaupt nicht genügend grüner Wasserstoff vorhanden.
ThyssenKrupp setzt auf Erdgas
Zumindest zu Beginn setzt ThyssenKrupp in seinen Grünstahlanlagen daher auf Erdgas, womit sich der CO2-Ausstoß bereits in etwa halbieren ließe. Das Unternehmen setzt fest darauf, dass die Politik diesem Vorhaben letztlich auch zustimmen wird, da die Bundeswirtschaftsministerin aus der Energiebranche kommt und die Voraussetzungen sehr gut kenne.
Sollte die Politik sich jedoch anders entscheiden, so würde ThyssenKrupp wohl in einer schwierigen Situation landen, ließ Russwurm wissen, betonte dabei aber ganz besonders den Konjunktiv. Er möchte sich aber auch nicht das politische Beben ausmalen, sollte ThyssenKrupp als größter Stahlproduzent in Deutschland ähnliche Entscheidungen wie ArcelorMittal treffen müssen.
Ein heißes Eisen
Grüner Stahl bleibt ein wichtiges, aber auch brisantes Thema, das in der gesamten Bundesrepublik hitzig diskutiert wird. An der Börse richtet der Blick sich häufig eher auf kurzfristige Gewinnchancen, weshalb grüner Stahl dort oftmals eher für Kopfschmerzen sorgt. Gelindert werden konnte dies im laufenden Jahr bei ThyssenKrupp aber durch die geplante Aufspaltung und manche Rüstungsfantasie. Der Aktienkurs machte es sich zum Wochenende bei 9,05 Euro bequem und damit 126 Prozent höher als noch zu Jahresbeginn.
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