Die Bundesregierung signalisiert volle Unterstützung für die Abspaltung der Marinesparte ThyssenKrupp Marine Systems. Der Aufsichtsratschef sprach von einem „strategisch wichtigen Schritt“ zur Stärkung der deutschen Sicherheitsarchitektur und kündigte für den 8. August eine außerordentliche Hauptversammlung an, auf der Aktionäre über die Abgabe von 49 Prozent der Anteile entscheiden sollen.
Thyssenkrupp Aktie Chart
Die Thyssenkrupp-Aktie profitierte kurzfristig von der Nachricht, weil die Ausgliederung mit Blick auf eine europäische Konsolidierung im Rüstungssektor Bewertungsreserven freisetzen könnte. Langfristig erhofft sich das Management, dass TKMS eigenständig schneller wachsen und als Plattform für künftige Fusionen auftreten kann.
ThyssenKrupp-Aktie: DZ Bank senkt Empfehlung!
Ganz anders liest sich die jüngste Studie der DZ Bank. Der Analyst Dirk Schlamp stufte die ThyssenKrupp-Aktie von „Halten“ auf „Verkaufen“ ab, obwohl er den fairen Wert von 7 auf 9 Euro erhöhte. Seine Begründung: Der radikale Umbau zur dezentralen Industrieholding binde viel Kapital, das für Dividenden oder Aktienrückkäufe fehle.
Gleichzeitig schwächeln Volumen und Preise im Stahlgeschäft; allein im Juni sank der Auftragseingang des gesamten deutschen Maschinen- und Anlagenbaus laut VDMA um fünf Prozent – ein Frühindikator, der auch das Komponentengeschäft von ThyssenKrupp belasten dürfte. In Kombination mit steigenden Zöllen auf US-Importe senkt die DZ Bank ihre Gewinnschätzung für das laufende Geschäftsjahr um zwölf Prozent; der Kurs reagierte mit einem Tagesminus von drei Prozent.
Politische Stahl-Rettung trifft operative Realität!
Bundeskanzler Friedrich Merz verspricht, „alles zu tun, um die Stahlindustrie in Deutschland zu erhalten“. Für ThyssenKrupp bedeutet das Zusagen für staatliche Unterstützung beim milliardenschweren Projekt tkH₂Steel und potenziell bessere Verhandlungspositionen in energieintensiven Förderprogrammen.
Dennoch bleibt die ThyssenKrupp-Aktie ein Spielball zyklischer Faktoren: Hohe Energiekosten, volatile Rohstoffpreise und ein weiterhin negativer Auftragstrend im Maschinenbau dämpfen die Marge des Stahlsegments, das im Vorjahr bereits einen dreistelligen Millionenverlust verbuchte.
Erst wenn der Plan zur grünen Stahlproduktion greift und die Abspaltung von TKMS bilanziell Entlastung bringt, könnte sich der Bewertungsabschlag normalisieren. Bis dahin müssen Investoren politische Versprechen gegen operative Unsicherheiten abwägen.
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