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Tesla unter Druck: Zahlen und Zukunft ungewiss

Fehlende Pläne und harte Konkurrenz

Auf einen Blick:
  • Hohe Bewertung, geringe Gewinne
  • Vision statt konkreter Pläne
  • Starke Konkurrenz, schrumpfender Vorsprung

Liebe Leserinnen und Leser,

heute Abend nach US-Börsenschluss ist es soweit: Unser Watchlist-Kandidat Tesla legt seine Zahlen für das zweite Quartal 2025 vor. Viele Investoren sind angespannt, die Aktie hat sich zuletzt volatil gezeigt und notiert aktuell bei rund 328 US-Dollar. Seit Jahresbeginn liegt das Papier trotz steigender Börsen über 20 Prozent im Minus.

Anleger und Analysten blicken jedoch nicht nur mit hoher Nervosität auf die kommenden Kennzahlen, sondern warten auch mit Spannung auf die Aussagen von CEO Elon Musk zur strategischen Ausrichtung des Unternehmens. Mit gutem Grund: Ohne klare Perspektive für Robotaxi, KI-Marge und ein günstigeres Tesla-Modell ist die Aktie aus meiner Sicht schlicht zu teuer.

Zahlen mit wenig Glanz

Nach Musks fragwürdigen Ausflug in die Politik nebst entsprechendem Image-Schaden sind die erwarteten Q2-Zahlen alles andere als spektakulär. Der Umsatz soll laut Konsensprognose bei rund 22,7 Milliarden US-Dollar liegen –ein erwarteter Rückgang von etwa elf Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Auch die operative Marge dürfte weiter unter Druck stehen: Analysten rechnen mit einer Bruttomarge von knapp unter 20 Prozent, was für Tesla ein historisch schwacher Wert wäre.

Beim Gewinn je Aktie werden nur noch 0,39 bis 0,43 US-Dollar erwartet, nach 0,50 US-Dollar im Vorjahr. Der Free Cashflow wird im Bereich von 500 bis 600 Millionen Dollar gesehen. Angesichts einer Marktkapitalisierung von deutlich über 1 Billion US-Dollar ist diese Ertragslage kaum geeignet, die hohe Bewertung der Tesla-Aktie zu rechtfertigen.

Investoren wollen klare Roadmap statt allgemeine Visionen

Was Tesla dafür bräuchte, wäre eine belastbare Vision. In der Vergangenheit lebte die Aktie von Ankündigungen: autonomes Fahren, humanoide Roboter, Energiegroßspeicher, Softwareabos. Doch immer mehr Investoren wollen jetzt (zu Recht) Fakten sehen.

Besonders kritisch wird die Frage sein, ob Elon Musk eine greifbare Roadmap für das Robotaxi-Programm vorlegen kann. Zwar laufen erste Tests, doch ist völlig offen, wann ein echtes Serienmodell marktfähig ist. Ohne skalierbare Robo-Erlöse bleibt Tesla auf sein margenschwaches und wachstumarmes Kerngeschäft angewiesen.

Hinzu kommt: Der KI-Vorsprung schrumpft. Zwar arbeitet Tesla mit eigenen Chips (Dojo) und verspricht Fortschritte bei der Echtzeit-Bilderkennung, doch klassische Cloudanbieter wie Nvidia, Amazon oder Microsoft liefern bereits heute leistungsstarke KI-Infrastruktur für Fahrzeugdatenanalyse und autonomes Fahren.

Auch das von Musk betonte Optimus-Programm – der humanoide Roboter als Produktionskraft – bleibt spekulativ. Ohne klaren Zeitplan ist das Thema für Anleger aktuell kaum zu bewerten.

Kein Volumenmodell in Sicht

Besonders heikel ist die fehlende Perspektive für ein günstigeres Tesla-Modell. Die Einstiegspreise liegen nach wie vor oberhalb der 40.000 Dollar-Marke. In China bietet BYD vergleichbare Modelle wie den Seal oder Dolphin zu Preisen unter 30.000 Dollar an. Bei steigender Qualität, guter Reichweite und stark wachsender globaler Verfügbarkeit ein ernstzunehmender Konkurrent.

BYD hat Tesla 2024 beim Absatz bereits überholt und könnte die globale Nummer eins im Elektrosegment bleiben, sofern Tesla kein glaubwürdiges Gegengewicht präsentiert. Musk hatte zwar ein „Model 2“ für unter 25.000 Dollar in Aussicht gestellt, doch zuletzt geisterten wieder Spekulationen durch den Markt, wonach dieser Plan gestrichen sei. Ohne günstigeres Volumenmodell droht Tesla, den Massenmarkt zu verlieren – während BYD und auch Xiaomi oder Geely exakt dort punkten.

China drängt nach Europa

Noch bedrohlicher wird die Lage, wenn man die Entwicklung auf dem europäischen Markt betrachtet. Chinesische Anbieter wie BYD, MG (SAIC) oder Nio expandieren massiv in die EU und punkten mit wettbewerbsfähigen Preisen, hoher Ausstattung und kurzer Lieferzeit. BYD hat mittlerweile Produktionsstandorte in Ungarn und plant weitere Werke in Europa, um Importzölle zu umgehen.

In Ländern wie Norwegen oder den Niederlanden erreichen chinesische Marken bereits zweistellige Marktanteile. Tesla hingegen produziert für Europa überwiegend in Grünheide bei Berlin, hat aber bislang kein echtes Einstiegsmodell im Angebot. Das Wachstumspotenzial zukünftig sogar noch weiter eingeschränkt, wenn erst einmal die deutschen Anbieter in dem Markt stärker werden.

Bewertung auf wackligem Fundament

Fundamental betrachtet ist die Bewertung der Aktie damit unangemessen hoch. Bei einem für 2025 erwarteten Gewinn von rund 1,70 US-Dollar je Aktie ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von knapp 190. Selbst wenn man das aussagekräftigere EBITDA betrachtet, bleibt das Multiple mit etwa 45x ambitioniert.

Gerade im Vergleich zu BYD, das mit einem KGV von rund 20 gehandelt wird und bereits profitabel in allen Segmenten arbeitet, erscheint Tesla sehr teuer. Die Hoffnung liegt einzig auf Visionen und einer Rückkehr zur Wachstumsstory. Musk muss den Anlegern zeigen, dass er einen klaren Plan hat, wie aus den Visionen zeitnahe Gewinnquellen werden. Bleibt er in der Telefonkonferenz zu allgemein, könnte das den Aktienkurs schon morgen zersägen.

Aktie vor den Zahlen kein Kauf

Die Analystenlandschaft ist zwiegespalten. Goldman Sachs hält zwar an seinem Langfrist-Bullcase fest und verweist auf das Potenzial durch autonome Mobilität und Softwareerlöse. Andere, zum Beispiel Morgan Stanley oder Barclays, haben ihre Kursziele zuletzt gesenkt – unter Verweis auf die schwache Absatzdynamik, sinkende Margen und zunehmende Konkurrenz. Auch die Bewertung im historischen Vergleich, die aktuell deutlich über dem 5-Jahres-Durchschnitt liegt, was das Risiko eines Rückschlags bei Enttäuschungen erhöht, sollte beachtet werden.

Die Zahlen heute Abend sind daher extrem wichtig.

Enttäuscht Tesla beim Ausblick, könnte die Aktie unter Druck geraten, gleiches gilt bei fehlender Roadmap zu neuen Gewinnquellen. Werden hingegen klare Pläne für das Robotaxi, eine KI-Margenstrategie und ein günstiges Volumenmodell präsentiert, könnten die Tesla-Bullen fundamental orientierten Anlegern zeigen, dass es sogar noch teurer geht.

Für mich bleibt Tesla jedoch ohne greifbare operative Fortschritte ein spekulatives Investment mit hohem Bewertungsrisiko. Insbesondere vor den Zahlen, ist ein Einstieg extrem riskant.

Gute Investmentstories mit Vision finden Sie zu Hauf, gute Stories mit gutem Preis gibt es leider nur selten. Interessierte Anleger und Tesla-Fans sollten mit einem Einstieg noch mindestens 1 Tag abwarten, ob Musk liefert – oder weiter nur Hoffnung verkauft.

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