Tesla-Aktie: Rückenwind mit Verfallsdatum

Tesla verzeichnet im dritten Quartal starke Auslieferungen durch einen auslaufenden US-Steuerbonus. In Europa bremsen Absatzrückgänge und Konkurrenz.

Auf einen Blick:
  • US-Steuerbonus treibt Tesla-Auslieferungen kurzfristig an
  • Quartalszahlen stark, aber unter Vorjahresniveau
  • Europa schwächelt, Absatz und Marktanteil sinken
  • China-Modell Y soll Nachfrage stützen
  • Günstigere Model-Y-Version könnte Margen belasten

Tesla sorgt mal wieder für Gesprächsstoff – und das nicht zu knapp. Der E-Autobauer hat im dritten Quartal ein starkes Auslieferungsergebnis hingelegt, allerdings mit einem Haken: Der Schub kam vor allem dank eines auslaufenden Steuerbonus. Was wie ein kräftiger Rückenwind wirkt, könnte sich schon bald als Strohfeuer entpuppen.

Steuertrick bringt kurzfristigen Push

Die Zahlen klingen zunächst beeindruckend: Rund 441.500 Fahrzeuge hat Tesla zwischen Juli und September ausgeliefert – mehr als in jedem anderen Quartal dieses Jahres. Auf den zweiten Blick wird jedoch klar, woher der Anstieg kam: Ende September lief in den USA eine staatliche Förderung von 7.500 Dollar pro E-Auto aus. Viele Käufer wollten sich den Bonus noch sichern und bestellten früher als geplant.

Das hat den Absatz kurzfristig nach oben katapultiert, ändert aber nichts daran, dass das Quartal im Vergleich zum Vorjahr trotzdem etwa sechs Prozent schwächer ausfiel. Für das Gesamtjahr rechnen Analysten mit rund 1,6 Millionen ausgelieferten Fahrzeugen – rund zehn Prozent weniger als 2024, wie Reuters berichtet. Die entscheidende Frage: Was passiert, wenn dieser künstliche Nachfrage-Peak verpufft?

Tesla Aktie zwischen Rückenwind und Gegenverkehr

In Europa läuft es derzeit deutlich holpriger. Im August sind die Verkäufe dort um gut 22 Prozent eingebrochen, der Marktanteil fiel auf 1,5 Prozent. Die Konkurrenz durch Hybridmodelle und chinesische Anbieter wird spürbar stärker. Das zeigt: Tesla ist auf dem europäischen Markt längst nicht mehr der unangefochtene Taktgeber.

In China dagegen könnte sich das Blatt wenden. Dort setzt das Unternehmen auf frische Impulse durch eine neue, sechssitzige Version des Model Y. Analysten trauen dem Modell zu, die Nachfrage im vierten Quartal anzukurbeln. Ob das reicht, um die Schwäche in Europa und den Nachfragerückgang nach dem Ende der US-Förderung auszugleichen, bleibt allerdings offen.

Preise rauf, Erwartungen hoch

Parallel hat Tesla Anfang Oktober die Leasingpreise in den USA angezogen. Der Grund liegt auf der Hand: Ohne Steuerbonus wird das Geschäft schwieriger, also soll über die Preise gegengesteuert werden. Firmenchef Elon Musk hat schon im Sommer angekündigt, dass die kommenden Quartale kein Spaziergang werden. Neue Umsatzquellen wie Software und autonomes Fahren sollen laut Musk erst Ende 2026 stärker ins Gewicht fallen.

Einerseits hat Tesla mit seinem Technologie-Fokus langfristig gute Karten. Andererseits hängt das Geschäft im Alltag weiter am klassischen Autoverkauf – und genau da tobt inzwischen ein knallharter Verdrängungskampf.

Spannend wird’s beim Model Y: Tesla will wohl noch in diesem Jahr eine günstigere Variante an den Start bringen. Das könnte die Verkäufe ordentlich anschieben, drückt aber vermutlich auch auf die Margen. Ein ziemliches Spiel auf Zeit – mit Chancen, aber eben auch Risiken.

Für Anleger ergibt sich damit ein ziemlich gemischtes Bild. Klar, da stehen beeindruckende Rekordzahlen, aber die beruhen vor allem auf einem einmaligen Schub. Gleichzeitig gibt’s auf wichtigen Märkten einige offene Baustellen, die nicht so schnell verschwinden dürften. Ob Tesla den Schwung halten kann oder ob der Effekt verpufft wie eine Strohfeuer-Rally – das wird sich schon bald zeigen.

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