Liebe Leserinnen und Leser,
die Tesla-Aktie erlebt seit kurzem eine Ausnahmesituation: Der amtierende Präsident Donald Trump droht offen damit, sämtliche Bundeszuschüsse für Tesla und SpaceX zu streichen, nachdem Elon Musk Trumps umfassendes Steuer- und Ausgabengesetz öffentlich als „haushaltspolitische Zeitbombe“ bezeichnet hat. Trump verwies darauf, Musk erhalte „mehr Subventionen als jeder andere Mensch in der Geschichte“ und kündigte an, eine Überprüfung von Steuergutschriften in Milliardenhöhe einzuleiten, darunter die landesweit gültige Gutschrift von 7.500 US-Dollar pro Elektrofahrzeug.
Die Tesla-Aktie verlor daraufhin über fünf Prozent an einem Handelstag und rutschte zeitweise auf den tiefsten Stand seit drei Wochen. Gemeinsam blicken wir nun auf die möglichen Auswirkungen des Streits und beleuchten die Ausgangslage von Tesla. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen!
Tesla-Aktie: Drohender Subventionsentzug und mögliche Folgen!
Tesla profitierte 2024 laut Regierungsdaten von Steuervorteilen und Forschungsförderungen im Umfang von rund 2,8 Milliarden US-Dollar. Zusätzlich fließen SpaceX noch Verträge im Volumen von etwa 22 Milliarden US-Dollar aus NASA- und Verteidigungsprogrammen zu.
Tesla Aktie Chart
Sollte die Regierung diese Ströme einfrieren, müsste Tesla künftige Projekte – etwa das Robotaxi-Netz in Austin – komplett eigenfinanzieren oder verschieben. Entsprechend warnen nun einige Analysten, dass der Börsenwert des Unternehmens maßgeblich auf der Annahme künftiger autonomer Einnahmen beruhe. Verzögert sich dieser Pfad, droht eine Neubewertung nach unten.
Musks Plan für eine eigene Partei – zusätzlicher Zündstoff für Investoren!
Inmitten des Schlagabtauschs kündigte Musk an, eine neue politische Partei aufzubauen, falls das umstrittene Steuerpaket ohne grundlegende Änderungen in Kraft tritt. Er wolle Geld in die Hand nehmen, um Abgeordnete abzuwählen, die die E-Mobilität ausbremsen, hieß es sinngemäß.
Anleger befürchten, dass sich der Konflikt so in den nächsten Wahlkampf hinein verlängert und Tesla dauerhaft in Washingtons Schusslinie bleibt. Wirtschaftshistoriker verweisen darauf, dass Konzerne in den Vereinigten Staaten selten prosperieren, wenn ihre Gründer in offene Konfrontation mit dem Weißen Haus treten. Die Aktie von AT&T etwa verlor in den 1970er-Jahren jahrelang an Wert, nachdem sich das Management auf einen ähnlich lautstarken Clinch mit der Politik eingelassen hatte.
Silberstreif in Norwegen, Gegenwind in Frankreich!
Die Verkaufszahlen von Tesla spiegeln die politische Unsicherheit bereits wider. In Norwegen stiegen die Tesla-Registrierungen im Juni um 54 Prozent auf 5.004 Fahrzeuge. Auch Spanien meldete ein Plus von 60,7 Prozent auf 2.632 Einheiten, während Portugal einen moderaten Zuwachs von 7,3 Prozent verzeichnete.
Gleichzeitig verschärft sich die Lage in den übrigen Kernmärkten. In Frankreich brachen die Tesla-Verkäufe im Juni um 10 Prozent ein, während der Gesamtmarkt nur 6,7 Prozent verlor. Seit Jahresbeginn summiert sich der Rückgang für Tesla in Frankreich bereits auf 39,6 Prozent. In Schweden und Dänemark sackten die Juni-Zahlen um 64,4 beziehungsweise 61,6 Prozent ab; in Italien betrug das Minus sogar 66 Prozent. Die Analysten von Schmidt Automotive sprechen daher von einem siebten aufeinanderfolgenden Quartal mit rückläufigen Tesla-Neuzulassungen in Westeuropa.
Die Auslieferungen und Bewertung am Aktienmarkt!
Kurzfristig drückt nicht nur die politische Unsicherheit: Für das zweite Quartal erwarten 23 von Visible Alpha befragte Analysten im Schnitt 394.380 Auslieferungen, elf Prozent weniger als im Vorjahr. Damit müsste Tesla im zweiten Halbjahr mehr als eine Million Fahrzeuge ausliefern, um überhaupt auf die von Musk angepeilte Rückkehr zum Wachstum zu kommen. Das halten viele Branchenbeobachter angesichts der schwachen Nachfrage in Europa und China für unrealistisch. Im Konsens rechnen die Analysten deshalb mit einem Absatzminus von acht Prozent für das Gesamtjahr 2025.
An der Börse ist das Bewertungspremium dennoch hoch. Das Unternehmen ist weiterhin deutlich über dem Durchschnitt im globalen Automobilsektor bewertet. Sollte Trump seine Ankündigung wahrmachen und Förderprogramme kürzen, könnte sich der Gewinnausblick nochmals eintrüben, was ein schnelles Abschmelzen des Aufschlags zur Folge hätte.
Nächste Weichenstellung rückt näher!
Doch nun richten wir unseren Blick wieder nach vorne. Bereits am 23. Juli legt Tesla die Zahlen für das zweite Quartal vor, und Marktbeobachter erwarten ein intensives Frage-Antwort-Spiel zum Streit mit Präsident Trump. Entscheidend wird sein, ob das Management konkrete Szenarien für einen möglichen Wegfall von rund 2,8 Milliarden US-Dollar an Steuervergünstigungen skizziert.
Ebenso spannend ist die Ankündigung, beim Investor-Day Ende August den Prototypen des Robotaxi-Netzes in Austin vorzuführen. Gelingt es Musk, dort glaubhaft einen Zeitplan bis 2027 vorzulegen, könnte die Tesla-Aktie einen Teil des Bewertungsabschlags wettmachen. Umgekehrt droht weiteres Ungemach: Die US-Verkehrsbehörde prüft neu gemeldete Unfälle mit dem erweiterten Autopilot-System, was im schlimmsten Fall die Zulassungsbehörde zu temporären Software-Updates oder Verkaufsstopps zwingen könnte.
Das Fazit des Tages!
Einen klaren Lichtblick liefert die schnelle Marktakzeptanz des überarbeiteten Modell Y in Norwegen, Spanien und Portugal. Eine anhaltende Absatzdynamik dort würde die Marge stabilisieren und könnte zumindest einen Teil der Verluste in Frankreich, Schweden und Italien ausgleichen. Gegenläufig wirken jedoch wachsender Wettbewerbsdruck durch günstigere chinesische Modelle, eine mögliche Verteuerung der Fremdfinanzierung sowie der politische Dauerstreit. Dieser ist nicht zu unterschätzen und könnte im Zweifel eine Neubewertung anstoßen.
Unterm Strich bleibt die Tesla-Aktie deshalb ein Titel mit hohem Beta: Positive Überraschungen – etwa ein Durchbruch bei der Robotaxi-Zulassung oder ein Einlenken der Regierung – könnten zu kräftigen Gegenbewegungen führen. Ebenso real ist die Gefahr weiterer Abverkäufe, falls Subventionen ausbleiben, Musk die Parteigründung vorantreibt und die Absatzzahlen in Europa weiter sinken. Investoren sollten die Nachrichtenlage aufmerksam verfolgen und das Engagement in der Tesla-Aktie an die persönliche Risikotoleranz anpassen.
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