Nach den Quartalszahlen Mitte November hatten die Anleger mit etwas Verzögerung doch noch positiv auf die Ergebnisse des Bonner Konzerns reagiert: Am 1. Dezember überschritt die Telekom-Aktie die 28-Euro-Marke, zum ersten Mal wieder seit Ende Oktober. Doch seitdem kennt der Kurs nur noch den Weg nach unten, den zuletzt aufgerufenen hohen Kurszielen durch Analysten zum Trotz. Es ist offenbar eine Warnung der Monopolkommission, die der Telekom-Aktie derzeit zusetzt.
Deutsche Telekom im Streit um Glasfaserausbau
Denn laut übereinstimmender Medienberichte hat die für die Bundesregierung tätige Kommission Missstände beim derzeitigen Glasfaserausbau in Deutschland kritisiert. „Es besteht die Gefahr, dass die ehemaligen Staatsmonopolisten wieder dominant werden“, wird Tomaso Duso, Vorsitzender des unabhängigen Beratergremiums, vom Nachrichtenmagazin Der Spiegel zitiert. Derzeit streiten sich die Deutsche Telekom und die Konkurrenten demnach über die Abschaltung des Kupfernetzes.
Insbesondere Glasfaseranbieter werfen dem Bonner Konzern laut des Berichts vor, durch Vermarktungsstopps DSL-Anschlüsse bevorzugt dort abzuschalten, wo er eigene Glasfaseranschlüsse anbieten könne. Das missfällt wohl auch der Komission.
- Die Experten plädieren für Infrastrukturwettbewerb, bei dem, wo möglich, zwei oder mehr Anbieter eigene Netze bauen, um Verbraucher langfristig zu schützen
- Der geplante EU-Rechtsrahmen wird demnach grundsätzlich positiv gesehen, doch Unternehmen mit Marktmacht wie die Telekom bräuchten weiter „strenge Auflagen“
Mittleres Telekom-Kursziel liegt bei 38,90 Euro
Die aktuelle Diskussion verunsichert offenbar die Anleger, während die Analysten zuletzt bei ihren positiven Prognosen blieben. Die Deutsche Bank etwa hatte die Telekom-Aktie nach Zahlen auf „Buy“ mit einem Kursziel von 42 Euro belassen, knapp 60 Prozent über dem aktuellen Kursstand. Das durchschnittliche Kursziel aus acht Häusern liegt laut finanzen.net derzeit bei immerhin 38,90 Euro. Alle Analysten hatten die Papiere zum Kauf empfohlen.
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