Synopsys erlitt nach der Veröffentlichung der Quartalszahlen einen Kurseinbruch von bis zu 37 % bis zum Tief. Dies gehört zu den größten Tagesverlusten, die das Unternehmen bisher verkraften musste. Seitdem hat sich die Aktie zwar wieder um 10 % erholt, doch weitere Auswirkungen könnten noch folgen.
Verfehlte Ziele und drastische Maßnahmen
Der Umsatz lag bei 1,74 Milliarden US-Dollar, damit 1,7 % unter den Erwartungen, und das bereinigte EPS betrug 3,39 US-Dollar, 9,6 % unter dem Konsens. Besonders problematisch ist, dass das Design-IP-Segment massiv einbrach, während das EDA-Kerngeschäft mit 23 % Wachstum glänzte. Das Nettoergebnis halbierte sich nahezu, und die neue Q4-Guidance enttäuschte zusätzlich.
Die Hauptursachen liegen in der China-Krise mit US-Exportrestriktionen sowie in der strategischen Wende bei Intel, die Synopsys’ IP-Roadmap durcheinanderbringt. Trotz des Schocks bleibt die Analystengemeinde überwiegend optimistisch. Der Großteil empfiehlt die Aktie weiterhin zum Kauf, und die Kursziele liegen im Durchschnitt bei 600 US-Dollar, rund 30 % über dem aktuellen Niveau. Stifel, Piper Sandler und JPMorgan reduzierten zwar ihre Ziele, halten jedoch am positiven Rating fest.
Das Management reagiert mit harten Einschnitten. Es plant einen Stellenabbau von 10 % bis 2026, Kostensenkungen und eine strategische Neuausrichtung im IP-Geschäft. Parallel treibt es die 35-Milliarden-US-Dollar-Übernahme von ANSYS voran, wobei erste Synergien bereits ab Q4 sichtbar werden sollen. Ziel ist eine integrierte „Silicon-to-Systems“-Lösung, die das adressierbare Marktvolumen auf 31 Milliarden US-Dollar erweitert. Der KI-Boom bleibt langfristig ein starker Wachstumstreiber und das EDA-Kerngeschäft läuft stabil.
Synopsys-Aktie im Chart-Check
Der Markt fiel von der rund 620 US-Dollar-Marke auf eine Unterstützungszone bei etwa 380 US-Dollar. Von dieser Zone aus lief der Markt Anfang April über die letzten Verlaufshochs bei rund 600 US-Dollar. An dieser Zone zeigte sich auch die erste Stärke, und der Kurs konnte ein Plus von über 10 % erreichen. Bis zu den letzten Hochs fehlen jedoch noch weitere 44 %, die bei einem Rebound als möglicher Profit genutzt werden könnten. Wichtig für den weiteren Aufwärtstrend ist, dass der Markt sich über der Zone bei 380 US-Dollar hält und die Marke bei rund 480 US-Dollar überschreitet. Hier das Ganze im Tageschart.
Den Link zu Tradingview und dem Chart findest du hier: https://www.tradingview.com/x/8yBeVbFk/
Auch durch den starken Einbruch im Chart würde ich aktuell von der Short-Chance absehen. Ich würde diese erst in Betracht ziehen, wenn die Aktie unter die Unterstützungszone fällt.
Für eine Kauf-Chance sehe ich aktuell mehrere Möglichkeiten. Die erste wäre, hier eine Long-Order zu eröffnen, wobei es möglich ist, dass der Markt noch an die Unterstützungszone läuft oder sogar unter diese Marke fällt. Die zweite Idee wäre, eine Kauf-Order direkt an der Unterstützungszone bei 380 US-Dollar zu platzieren. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, einen Ausbruch über die Zone bei 480 US-Dollar abzuwarten und anschließend einen Rücksetzer als Kauf-Chance zu nutzen.
Ihr Konrad
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