Der Halbleiterausrüster SUSS MicroTec sorgt mit einer überraschenden Prognoseanpassung für Unruhe an der Börse. Das Unternehmen reduzierte seine Margenziele für 2025 erheblich und schickte damit die eigene Aktie auf Talfahrt. Die Papiere verloren zeitweise über 20 Prozent und rutschten auf den tiefsten Stand seit April.
Während das Unternehmen seine Umsatzerwartungen von 470 bis 510 Millionen Euro unverändert beibehält, wurden die Gewinnaussichten deutlich nach unten korrigiert. Anleger reagierten geschockt auf die Nachricht, die am Montagabend überraschend aus Garching kam.
Margen unter enormem Druck
Die Bruttomarge wird nun nur noch zwischen 37 und 39 Prozent erwartet, nachdem zuvor 39 bis 41 Prozent prognostiziert worden waren. Im ersten Halbjahr sank diese bereits von 39,8 Prozent im Vorjahr auf 37,2 Prozent. Besonders belastend wirkten sich Einmaleffekte aus dem Produktionsaufbau in Taiwan aus.
Noch dramatischer fällt die Anpassung bei der EBIT-Marge aus. Hier senkte das Management die Prognose von 15 bis 17 Prozent auf nur noch 13 bis 15 Prozent. Der laufende Personalaufbau in Forschung und Entwicklung sowie höhere Onboarding-Kosten drückten zusätzlich auf die Profitabilität. Im ersten Halbjahr erreichte die EBIT-Marge bereits nur 15,7 Prozent.
Taiwan-Expansion wird zur Belastung
Der Aufbau des neuen Standorts in Zhubei, Taiwan, erweist sich als kostspieliger als erwartet. Die Anlaufkosten für die Produktion des UV-Projektionsscanners belasten das Ergebnis erheblich. Zusätzlich mussten Wertberichtigungen auf Vorräte eines eingestellten Projekts vorgenommen werden, was das Bruttoergebnis außerordentlich schmälerte.
Für die zweite Jahreshälfte rechnet SUSS mit einer weniger dynamischen Umsatzentwicklung und einer ungünstigen Veränderung im Produktmix. Die temporäre Doppelbelastung durch den taiwanischen Standortaufbau wird die Profitabilität weiter beeinträchtigen.
Suess MicroTec Aktie Chart
Analysten sehen strukturelle Probleme
Experten zeigen sich besorgt über die Entwicklung. Janardan Menon von Jefferies kritisiert, dass SUSS weniger profitabel arbeite als gedacht. Besonders problematisch sei die Aktivität in Bereichen wie High Bandwidth und Chip-on-Wafer-on-Substrate, die sich im zweiten Halbjahr und 2026 noch schwächer entwickeln dürften.
Michael Kuhn von der Deutschen Bank betont, dass sich die deutlich übertroffen Umsatzerwartungen des zweiten Quartals nicht in entsprechenden Gewinnmargen niedergeschlagen hätten. Diese Diskrepanz zwischen Umsatzwachstum und Profitabilität bereitet Investoren Kopfzerbrechen und führte zu dem drastischen Kurseinbruch.
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