Die Aktie von Strategy verliert in der Woche zum 21. November rund 16 Prozent an Wert, während Bitcoin im gleichen Zeitraum um 12 Prozent nachgibt. Noch problematischer erscheint die Entwicklung bei den Vorzugsaktien des Unternehmens: Die verschiedenen Serien (STRK, STRF, STRD und STRC) verzeichnen deutliche Kursverluste und handeln mittlerweile allesamt unter ihrem Nennwert. Eine im Juni zu 85 Cent je Dollar emittierte Vorzugsaktie mit einem Volumen von 1,2 Milliarden Dollar und 10 Prozent Verzinsung notiert laut Bloomberg inzwischen bei nur noch 66 Cent, was die Rendite auf etwa 15 Prozent steigen lässt.
Dividendenzahlungen werden zur Herausforderung
Das Geschäftsmodell von Strategy basiert darauf, durch Kapitalaufnahmen am Markt Bitcoin zu kaufen. Allein in diesem Jahr hat das von Michael Saylor geführte Unternehmen fünf Serien von Vorzugsaktien platziert. Die Dividenden auf diese Papiere müssen in Dollar und Euro gezahlt werden, nicht in Bitcoin. Das zwingt das Unternehmen dazu, kontinuierlich neue Wertpapiere zu emittieren, um die nötige Liquidität zu generieren.
Nach Berechnungen auf Basis der verfügbaren Daten dürfte Strategy Ende September über etwa 54 Millionen Dollar an liquiden Mitteln verfügt haben. Seit Oktober hat das Unternehmen zwar rund 318 Millionen Dollar durch seine Programme aufgenommen, davon flossen jedoch fast 292 Millionen in Bitcoin-Käufe. Bei geschätzten 150 Millionen Dollar an Dividendenverpflichtungen bis Jahresende könnte die Liquiditätslage angespannt sein.
Strategy Inc. Aktie Chart
Begrenzte Optionen für weitere Kapitalaufnahmen
Banker orientieren sich bei der Preisfindung neuer Emissionen üblicherweise an den Renditen bereits ausstehender Vorzugsaktien. Die gesunkenen Kurse dürften künftige Kapitalaufnahmen erschweren und verteuern. Hinzu kommt: Strategy ist zwar nicht verpflichtet, Dividenden zu zahlen und könnte Ausschüttungen aussetzen. Doch ein solcher Schritt könnte die Nachfrage nach künftigen Emissionen belasten. Zudem gewähren einige Vorzugsaktien den Inhabern einen Sitz im Aufsichtsrat, falls Dividenden ausfallen.
Das Softwaregeschäft des Unternehmens generiert operativ weiterhin Verluste von über 42 Millionen Dollar auf Zwölfmonatsbasis. Die aggressive Bitcoin-Kaufstrategie funktionierte gut, solange die Stammaktie mit einem deutlichen Aufschlag zum Nettoinventarwert je Aktie handelte. Dieser Aufschlag ist mittlerweile verschwunden, was die Bereitschaft der Aktionäre zu weiterer Verwässerung begrenzen dürfte.
Am Freitag warnte JPMorgan zudem, dass Strategy aus den Aktienindizes von MSCI entfernt werden könnte, was Milliarden-Abflüsse auslösen würde. Anleger dürften genau beobachten, wie das Unternehmen seine Dividendenverpflichtungen erfüllt und ob es seine Finanzierungsstrategie anpassen muss. Die kommenden Wochen könnten zeigen, wie tragfähig das Geschäftsmodell in einem schwächeren Marktumfeld tatsächlich ist.
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