Liebe Leserinnen und Leser,
Zum Jahresende fragt man sich: Was ist mit der Rheinmetall-Aktie los? Nach einem monatelangen Anstieg auf immer neue Rekordstände zeigt das Papier seit Mitte November eine ungekannte Schwäche. Zuletzt notierte die Aktie bei rund 1.550 Euro – etwa 22% unter dem Hoch von knapp über 2.000 Euro. Auf den ersten Blick wirkt es so, als sei die Euphorie um den deutschen Rüstungsprimus verpufft. Tatsächlich aber sind es mehrere kurzfristigere Faktoren, die dem Kurs aktuell zusetzen.
Zum einen hat die gesamte Branche seit einigen Wochen mit einem schlechten Sentiment zu kämpfen, weil Investoren in die indirekten Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine hineinhören. Die Chance auf einen Frieden ist zwar nach wie vor klein, seit dem Berlin-Gipfel jedoch größer als alles andere was bisher geschah. Dies hat bei einigen Anlegern die Sorge aufkommen lassen, dass ein Waffenstillstand auch eine Verkleinerung der Verteidigungsbudgets in Europa mit sich bringen könnte. Dieser Gedankengang führte seit der zweiten Jahreshälfte regelmäßig zu kurzfristigen Rücksetzern, insbesondere wenn in den Schlagzeilen das Wort „Friedensverhandlungen“ auftauchte. Die Schlussfolgerung dürfte jedoch falsch sein.
Wer sich nicht von Schlagzeilen leiten lässt, erkennt schnell, dass Kursrückschläge bei der Rheinmetall-Aktie kaum etwas an der fundamentalen Perspektive ändern werden.
Im Gegenteil: Die strategischen Weichen für die nächsten Jahre könnten nicht bessergestellt sein. Mit dem Verkauf des Automobilgeschäfts wird Rheinmetall ab 2026 zu einem reinen Verteidigungsunternehmen – ein Schritt, der die Profitabilität erhöht und den Bewertungsrahmen daher verändern dürfte. Die Trennung von diesem historisch margenschwachen Segment setzt Managementkapazitäten frei und bündelt Ressourcen dort, wo der Konzern bereits heute eine europaweit führende Rolle einnimmt.
Hohes Gewinnwachstum relativiert Bewertung
Besonders deutlich wird das, wenn man die aktuellen Konsensschätzungen betrachtet. Demnach wächst der Rheinmetall-Umsatz 2026 auf 16,6 Milliarden Euro und steigt 2027 weiter auf 22,6 Milliarden Euro. Angesichts von 9,8 Milliarden Euro Umsatz im Jahr 2024 entspricht das einer Wachstumsdynamik, die in Europa ihresgleichen sucht. Parallel dazu wird eine deutliche Verbesserung der Profitabilität erwartet. Die operative Gewinnspanne (EBITDA-Marge) soll von 19,2% in diesem Jahr auf knapp über 20% im kommenden und dann 21,7% im Jahr 2027 steigen.
Mehr Umsatz und eine höhere Profitabilität erhöhen dann den Gewinn überproportional: Für dieses Jahr wird ein Nettoergebnis von „nur“ rund 1,2 Milliarden Euro erwartet, 2026 sind es schon 1,9 Milliarden Euro, und 2027 sogar 2,8 Milliarden Euro. In nur zwei Jahren wird der Gewinn also voraussichtlich um 150% steigen. Für den Gewinn pro Aktie bedeutet das 42 Euro für 2026 und 63 Euro für 2027.
Nach dem jüngsten Kursrutsch wird die Aktie auf Basis der 2026er Konsensschätzungen inzwischen zu einem moderaten KGV von unter 37 gehandelt und zu nur rund 25 basierend auf den erwarteten Gewinn 2027. Für ein Unternehmen, das über mehrere Jahre mit 25-35% wächst und gleichzeitig steigende Margen erzielt, wirkt das verhältnismäßig niedrig. Geht es nach den Analysten, müsste die Aktie bereits heute deutlich höher notieren. Das durchschnittliche Kursziel für die kommenden 12 Monate liegt rund 2.200 Euro, 18 Analysten raten zum Kauf der Aktie – Verkaufsempfehlungen gibt es derzeit keine. Das Aufwärtspotenzial der Rheinmetall-Aktie liegt derzeit demnach bei fast 30%.
Frisches Geld reduziert Abwärtsdruck
Vielleicht ist die jüngste Rheinmetall-Schwäche eine ideale Chance für Privatanleger, die bislang nicht vom Rüstungsboom profitiert haben. Es darf offen gefragt werden: Wo liegen aktuell die Risiken der Investition, wenn ich ein Anlagehorizont von 3 Jahren mitbringe und wie ist für diesen Zeitraum meine Chance auf eine gewinnbringende Investition? Sicher, irgendjemand wird verkaufen – sonst hätte es ja keine Korrektur gegeben. Es ist aber durchaus wahrscheinlich, dass bei Rheinmetall ein Teil der Korrektur Gewinnmitnahmen geschuldet ist („altes Geld“), immerhin hat die Aktie auf Jahressicht noch immer etwa 150% zugelegt. Wer seit 3 Jahren investiert ist, der hat sich sogar eine Performance von über 700% erarbeitet und möchte unter Umständen seinen Gewinn vom Tisch nehmen.
Wenn die Korrektur jedoch abgeschlossen ist, dürfte sich der Markt wieder auf die mittelfristige Rheinmetall-Investitionsstory konzentrieren und diese ist unabhängig von der Entwicklung des Ukraine-Kriegs stark. Rund um den Globus werden auch weiterhin Milliarden in Rüstungsgüter gesteckt, um mögliche Aggressoren abzuschrecken. Rheinmetalls führende Wehrtechnik wird daher auf Jahre quasi automatisch stärker nachgefragt werden. In welcher anderen Branche können Sie sich so sicher sein, dass sie 2026 und darüber hinaus stark wachsen wird?
Oft übersehen wird auch, dass mit der Lieferung einer Waffengattung das Geschäft für Rheinmetall nicht beendet ist. Wartung und Instandhaltung sind ein Milliardengeschäft, dass in den kommenden Jahren mitwächst und äußerst margenstark ist. Zuletzt wird auch der positive Newsflow dafür sorgen, dass Rheinmetall 2026 im Zentrum des Anlegerinteresses bleiben wird. Neue Aufträge, Kooperationen, Innovationen und starke Geschäftszahlen sollten den Kurs anschieben. Mit frischem Geld dürfte Rheinmetall meiner Einschätzung nach 2026 abermals weit oben in der Liste der Performance-Champions sein.
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