StoneCo-Aktie: Massiv unterschätzt?

StoneCo übertrifft Erwartungen und hebt Gewinnprognose an, doch der Aktienkurs leidet unter allgemeiner Marktschwäche. Aktienrückkäufe deutlich ausgeweitet.

Auf einen Blick:
  • Übererfüllung der Quartalserwartungen
  • Erhöhung der Gewinnprognose je Aktie
  • Ausweitung der Aktienrückkäufe um fast 100%
  • Solide Bilanz mit über 1 Milliarde Dollar Liquidität

Die Aktie von StoneCo hat in den vergangenen Wochen deutlich nachgegeben, obwohl das Unternehmen im dritten Quartal die Erwartungen übertroffen und seine Gewinnprognose angehoben hat. Der Kursrückgang auf rund 15,80 Dollar dürfte vor allem der allgemeinen Marktschwäche geschuldet sein, die auch Wettbewerber und den breiteren Markt erfasst hat. Die operativen Zahlen zeichnen ein anderes Bild: Im Zahlungsgeschäft wuchs StoneCo im Jahresvergleich zweistellig, während die Segmente Banking und Credit dreistellige oder gar vierstellige Zuwachsraten verzeichneten.

StoneCo Ltd. Aktie Chart

Anhebung der Gewinnprognose und aggressive Aktienrückkäufe

Besonders bemerkenswert erscheint die Anhebung der Prognose für den bereinigten Gewinn je Aktie. StoneCo erwartet nun mehr als 9,6 Real (umgerechnet etwa 1,74 Dollar) statt der zuvor avisierten 8,6 Real. Beim aktuellen Aktienkurs ergibt sich daraus ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von unter zehn, was für ein wachstumsstarkes Unternehmen niedrig erscheint. Gleichzeitig hat das Unternehmen seine Aktienrückkäufe deutlich ausgeweitet: In den ersten neun Monaten 2025 flossen 1,7 Milliarden Real in Rückkäufe, fast doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum.

Auf das Jahr hochgerechnet ergibt sich eine Rückkaufrendite von rund 10,12 Prozent. Das Management verfolgt eine klare Strategie, überschüssiges Kapital an die Aktionäre zurückzugeben. Seit dem vierten Quartal 2024 wurden 74 Prozent des überschüssigen Kapitals ausgeschüttet. Die Bilanz bleibt mit 1,04 Milliarden Dollar an liquiden Mitteln solide, auch wenn die Banksparte naturgemäß Kundeneinlagen und Derivate in der Bilanz führt.

Makroökonomische Herausforderungen belasten kurzfristig

Die Abhängigkeit von Brasilien bleibt ein wesentlicher Risikofaktor. In der Telefonkonferenz zum dritten Quartal wurde das makroökonomische Umfeld 13-mal als Herausforderung oder Schwäche erwähnt. Die Verlangsamung des Transaktionsvolumens führt der Vorstand vor allem auf branchenweite Effekte zurück, wobei StoneCo weiterhin leicht Marktanteile gewinnt. Die brasilianische Zentralbank hält den SELIC-Leitzins bei etwa 15 Prozent, einem der höchsten Niveaus seit den frühen 2000er Jahren.

Langfristig dürfte eine Zinssenkung die wirtschaftliche Aktivität ankurbeln und das Transaktionsvolumen steigern. Zudem könnten niedrigere Zinsen Kapital in aufstrebende Märkte wie Brasilien lenken. Eine Bewertung mit einem gewichteten Kapitalkostensatz von 12 Prozent und konservativen Wachstumsannahmen deutet auf einen fairen Wert von etwa 28 Dollar je Aktie hin, rund 80 Prozent über dem aktuellen Niveau. Die Aktie wäre damit derzeit massiv unterschätzt, sollten sich die Annahmen bestätigen.

Für Anfang nächsten Jahres hat StoneCo eine aktualisierte Prognose bis 2027 angekündigt, die nur noch die fortgeführten Geschäfte berücksichtigt. Anleger dürften gespannt sein, ob das Unternehmen dann auch Pläne für eine internationale Expansion vorlegt, wie sie Wettbewerber PagSeguro bereits in 17 Ländern verfolgt. Die Kombination aus niedrigen Bewertungsniveaus und solidem Wachstum könnte mittelfristig für Auftrieb sorgen.

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