Starke Verkaufszahlen, aber ein schwacher Aktienkurs: Das beschreibt die Lage bei Stellantis derzeit am besten. Trotz eines Umsatzplus von 13% im dritten Quartal auf 37,2 Mrd. EUR rutschte die Aktie um rund 8% ab. Der Grund sind neue Belastungen, die den Erfolg vorerst überschatten.
Rekordumsatz – doch die Stimmung kippt
Operativ läuft es für Stellantis besser als gedacht. Die Auslieferungen stiegen um 13% auf 1,3 Mio. Fahrzeuge, besonders dank einer kräftigen Erholung in Nordamerika (+35%). Dort sorgten neue Modelle wie der Ram 1500 und der überarbeitete Jeep Wrangler für Schub. Auch in Europa und im Nahen Osten legte der Konzern leicht zu.
Doch CEO Antonio Filosa musste gleichzeitig einräumen, dass im zweiten Halbjahr hohe Sonderaufwendungen anstehen, ausgelöst durch regulatorische Anpassungen, politische Risiken und interne Neustrukturierungen. Hinzu kommt eine Überprüfung der Garantie-Rückstellungen, die zu weiteren Einmalbelastungen führen dürfte.
Zölle, China-Druck und US-Gewerkschaften bremsen
Die externen Faktoren wiegen schwer. Vor allem die verschärfte US-Handelspolitik trifft Stellantis härter als Konkurrenten wie Ford oder GM, da der Konzern stark von europäischen Produktionsstandorten abhängt. Hinzu kommt massiver Wettbewerbsdruck durch chinesische Hersteller, die mit günstigen E-Autos Marktanteile in Europa erobern. Auch in den USA brodelt es: Tarifkonflikte mit Gewerkschaften sorgen für zusätzliche Unsicherheit.
Stellantis N.V. Aktie Chart
Milliardenoffensive für US-Produktion
Um gegenzusteuern, startet Stellantis die größte Investition seiner US-Geschichte: 13 Mrd. USD sollen bis 2029 in Werke und neue Modelle fließen. Geplant sind unter anderem:
- Wiedereröffnung des Werks Belvidere (Illinois) für zwei neue Jeep-Modelle
- Ein neuer Ram-Midsize-Truck aus Toledo, Ohio
- SUV-Produktion in Warren (Michigan) mit Verbrenner- und Elektroantrieb
- Der nächste Dodge Durango aus Detroit
Damit will Stellantis die US-Produktion um 50% erhöhen und sich unabhängiger von Importzöllen machen – eine klare Reaktion auf Trumps neue Zollpolitik.
Wachstum mit Wermutstropfen
Für das zweite Halbjahr bestätigt das Management zwar seine Prognose – steigende Umsätze, leicht bessere Margen und mehr Free Cashflow –, doch die angekündigten Sondereffekte könnten das Zahlenbild trüben. Analysten sehen die kurzfristige Schwäche als „notwendige Delle“ auf dem Weg zu einem profitableren und robusteren Konzern.
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