Die Aktie von Stellantis musste in den vergangenen Monaten kräftig Federn lassen. Kein Wunder: Der Autokonzern steht vor einem tiefgreifenden Wandel, der nicht nur Chancen, sondern vor allem hohe Risiken mit sich bringt. Der neue CEO Antonio Filosa krempelt den Laden gerade kräftig um. Und er hat sich in einer Sache bereits klar positioniert: Filosa will weg von einer reinen Elektroauto-Strategie hin zu Hybridlösungen. Doch ob dieser Weg tatsächlich aus der Krise führt, ist ungewiss.
Hybride statt reine E-Autos
Stellantis hat mehrere geplante Elektrofahrzeuge gestrichen, darunter Modelle von Alfa Romeo und Maserati. Stattdessen setzt der Konzern stärker auf Hybride – allen voran beim Jeep Cherokee, der nach zweijähriger Pause als Hybridversion zurückkehrt. Auch im Pickup-Segment geht man neue Wege: Der vollelektrische Ram 1500 wird eingestampft, dafür kommt ein Reichweitenverlängerer mit Benzinmotor zum Einsatz. Mit 690 Meilen Reichweite will Stellantis so die Skepsis vieler Kunden gegenüber BEV-Pickups zerstreuen.
Rückkehr der Ikonen
Bemerkenswert ist die Rückkehr des Hemi-V8-Motors, der eigentlich schon abgeschrieben war. In den USA soll er künftig wieder in Jeep- und Ram-Modellen verbaut werden. Das lässt sich als klares Zugeständnis an traditionelle Käufer werten, die Leistung und Sound schätzen. Parallel wird ein neuer Mittelklasse-Pickup entwickelt, der ab 2026 in den Markt starten könnte. Damit will Stellantis eine Lücke schließen, die seit dem Aus des Dakota im Jahr 2011 klafft.
Schwache Marken belasten das Image
Die Marke Jeep ist unter dem neuen CEO der Hauptfokus, doch die Situation in Europa bleibt ebenso herausfordernd. Die Marke Fiat verliert Marktanteile, insbesondere gegenüber chinesischen Herstellern wie BYD, die mit günstigen und zeitgemäßen Modellen punkten. Auch Alfa Romeo und Maserati gelten als Wackelkandidaten. Ein Verkauf einzelner Marken wird schon als realistische Option angesehen.
Monetäre Schieflage
Die Bilanzentwicklung sendet unmissverständliche Signale: Im Jahr 2024 brachen die Erlöse um 22% auf 162,5 Milliarden USD ein. Aus einem Gewinn von 20,5 Milliarden USD wurde binnen zwölf Monaten ein Verlust von 2,8 Milliarden USD. Der freie Cashflow ist seit zwei Jahren negativ, die Rücklagen sind von 57,3 Milliarden USD auf 36,5 Milliarden USD geschrumpft. Zwar klingt die Dividendenrendite aktuell mit knapp 8% verlockend. Doch Analysten stufen die Sicherheit der Ausschüttung als schwach ein.
Stellantis N.V. Aktie Chart
Weiterhin viele Gefahren seitens der Politik
Sicherlich empfiehlt es sich als Autobauer, auf seine Kundschaft zu hören und deren Bedürfnisse zu bedienen. Doch sollte man nicht den Fehler begehen, die Politik dabei vollkommen zu ignorieren. Die Regierung der Vereinigten Staaten unter Trump mag jetzt plötzlich Hybridautos und Elektroautos. Ein neuer politischer Kurs könnte bald zu strengeren Regeln für Elektroautos führen. Das könnte Stellantis gefährden, da das Unternehmen gerade erst seine Strategie geändert hat.
Vergangenheit macht Mut
Auch wenn es aktuell Schwierigkeiten gibt, darf man nicht vergessen, dass die Kernmarken aus dem Stellantis-Konglomerat wie z.B. Peugot, Chrysler und Fiat schon häufig in ihrer Geschichte vor schwierigen Umbrüchen standen und sie meistern konnten. Chrysler etwa stand schon öfter vor dem Aus – in den 1980er Jahren und nach der Finanzkrise 2009. Das Unternehmen konnte sich aber immer wieder erholen und erfolgreich sein. Daher ist dem Stellantis-Konzern zu wünschen, dass Filosa das gleiche Gespür wie seinerzeit Sergio Marchionne zeigt.
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