Der Automobilriese Stellantis wagt nach monatelanger Zurückhaltung wieder eine Finanzprognose und setzt dabei auf eine deutliche Erholung in der zweiten Jahreshälfte. Der Konzern, der bekannte Marken wie Jeep, Chrysler, Fiat, Citroën und Opel unter einem Dach vereint, hatte seine Jahresprognose im April ausgesetzt. Grund waren die schwer kalkulierbaren Auswirkungen der von US-Präsident Donald Trump verhängten 25-prozentigen Importzölle.
Die Aktie reagierte zunächst verhalten auf die Nachrichten und verlor an der Pariser EURONEXT zeitweise 2,6 Prozent auf 8,065 Euro. Trotz des Kursrückgangs signalisiert das Management Zuversicht für die kommenden Monate.
Zollbelastung erreicht Milliardenhöhe
Die finanziellen Auswirkungen der Handelspolitik sind beträchtlich. Stellantis beziffert die Gesamtbelastung durch Zölle für 2025 auf rund 1,5 Milliarden Euro. Bereits im ersten Halbjahr schlugen 300 Millionen Euro zu Buche, weitere 1,2 Milliarden Euro werden für die zweite Jahreshälfte erwartet.
Diese enormen Zusatzkosten zwangen den Konzern zu umfassenden Anpassungen. Das Unternehmen arbeitete intensiv daran, seine Beschaffungsmöglichkeiten zu optimieren und die Produktion entsprechend zu drosseln. Gleichzeitig belasteten Restrukturierungsmaßnahmen und gestiegene Betriebskosten das Ergebnis zusätzlich.
Operative Marge bleibt unter Druck
Die bereinigte operative Gewinnmarge lag im ersten Halbjahr bei mageren 0,7 Prozent. Für die zweite Jahreshälfte peilt Stellantis eine Verbesserung in den niedrigen einstelligen Bereich an. Der Nettoumsatz soll sequenziell steigen, begleitet von einem verbesserten industriellen freien Cashflow.
Die vorläufigen Halbjahreszahlen offenbarten bereits das Ausmaß der Herausforderungen. Mit einem Umsatzrückgang von 13 Prozent auf 74,3 Milliarden Euro spürte der Konzern besonders in Nordamerika und dem erweiterten Europa deutliche Rückgänge. Lediglich das Südamerika-Geschäft konnte Wachstum verzeichnen.
Stellantis Aktie Chart
Ausblick mit vorsichtigem Optimismus
Stellantis zeigt sich trotz der widrigen Umstände kämpferisch. Das Management betont, eng mit den relevanten politischen Entscheidungsträgern zusammenzuarbeiten und gleichzeitig langfristige Szenarien zu entwickeln. Die Wiedereinführung einer Finanzprognose nach monatelanger Pause sendet ein wichtiges Signal an die Investoren.
Der Konzern setzt darauf, dass sich die Marktbedingungen stabilisieren und die ergriffenen Maßnahmen in der zweiten Jahreshälfte Früchte tragen. Ob diese Rechnung aufgeht, wird maßgeblich von der weiteren Entwicklung der Handelspolitik abhängen.
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