S&P 500: Wilde Schwankungen verunsichern Anleger!

Der US-Leitindex verzeichnet deutliche Verluste im November, angetrieben durch Sorgen um KI-Überbewertungen und Liquidierungen im Kryptomarkt.

Auf einen Blick:
  • S&P 500 mit 3,5 Prozent Verlust im November
  • Technologiewerte leiden unter KI-Zweifeln
  • Krypto-Rückgänge verstärken Marktvolatilität
  • Rekordverschuldung erhöht Liquidierungsrisiken

Der S&P 500 verlor in der vergangenen Woche fast 2 Prozent und liegt im November bereits 3,5 Prozent im Minus, trotz einer Erholung am Freitag. Der technologielastige Nasdaq Composite rutschte im November sogar um mehr als 6 Prozent ab und verzeichnete den stärksten Drei-Wochen-Rückgang seit April. Besonders heftig traf es Aktien wie Robinhood Markets, die in diesem Monat rund ein Viertel ihres Wertes verloren, während Coinbase Global um 30 Prozent und Palantir Technologies um etwa 23 Prozent einbrachen.

Besonders überraschend war die Entwicklung am Donnerstag. Nahezu alle Marktteilnehmer erwarteten nach den soliden Quartalszahlen von Nvidia am Vorabend eine Rallye. Zunächst schien sich dies zu bestätigen, doch dann drehte die Stimmung abrupt. Der S&P 500 fiel innerhalb von zwei Stunden um mehr als 2 Prozentpunkte. „Die ehrliche Antwort ist, dass niemand, mit dem ich gesprochen habe, das erwartet hat“, sagte Ramon Verastegui, Volatilitätshändler und Gründer von Kairos Investment Advisors, gegenüber dem Wall Street Journal.

Sorgen um künstliche Intelligenz belasten Technologiewerte

Die größte Verunsicherung herrscht bei Anlegern, die stark auf Unternehmen im Bereich der künstlichen Intelligenz gesetzt haben. Diese Aktien waren über weite Teile des Jahres stark gestiegen, doch nun mehren sich Zweifel, ob die massiven Investitionen in diesem Sektor tatsächlich zu den erhofften Gewinnen führen werden. Der Global X Artificial Intelligence & Technology ETF verlor in diesem Monat etwa 10 Prozent, während der Roundhill Magnificent Seven ETF seit Ende Oktober um rund 6,6 Prozent nachgab.

Michael O’Rourke, Chef-Marktstratege bei JonesTrading, zog in einer Notiz an Kunden Parallelen zu den Entwicklungen im Jahr 2000. Er verwies auf Äußerungen von Jensen Huang, dem Chef von Nvidia, der eine Blase im KI-Bereich zurückwies. O’Rourke erinnerte an John Chambers von Cisco Systems, der im August 2000 nach starken Wachstumszahlen verkündete, die zweite industrielle Revolution beginne gerade erst. Ein Jahr später war die Cisco-Aktie um 67 Prozent gefallen. Allerdings betonte Matthew Tym, Leiter des Aktienhandels bei Cantor Fitzgerald, dass seine Kunden nicht besonders beunruhigt wirkten. Der S&P 500 liege schließlich nur 4,2 Prozent unter seinem Allzeithoch.

Kryptowährungen und Hebelwirkung verstärken Volatilität

Zusätzlichen Druck auf die Märkte üben die Verluste bei Kryptowährungen aus. Bitcoin notierte am Freitag bei rund 84.535 Dollar, etwa 33 Prozent unter dem Höchststand von über 120.000 Dollar im Oktober. Besonders hart traf es sogenannte Krypto-Treasury-Unternehmen, die Aktien ausgeben, um Kryptowährungen zu kaufen. Strategy beispielsweise verlor in diesem Monat 37 Prozent.

Benn Eifert, geschäftsführender Partner bei QVR Advisors, sieht einen direkten Zusammenhang: „Es gibt eine Gemeinschaft von überschuldeten Marktteilnehmern, die sowohl in Krypto als auch in überbewertete Tech-Aktien investiert sind. Sie verkaufen ihre Tech-Aktien, wenn sie bei ihren Krypto-Positionen liquidiert werden.“ Die Verschuldung in Brokerage-Konten erreichte Ende Oktober mit über 1,1 Billionen Dollar ein Allzeithoch, wie Daten von Finra zeigen. Diese Hebelwirkung verstärkt Aufwärtsbewegungen, kann aber in turbulenten Zeiten schnell zum Problem werden.

Bleibt abzuwarten, wie lange die Nervosität anhält. Einige Händler verweisen darauf, dass Gewinnmitnahmen nach mehreren Jahren starker Zuwächse durchaus zu erwarten seien. Andere beobachten mit Sorge, dass die Verbindung zwischen verschiedenen Anlageklassen enger geworden ist und sich Turbulenzen schneller ausbreiten könnten als in der Vergangenheit.

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