Der Waferhersteller Siltronic steckt mitten im größten Investitionsprogramm seiner Geschichte und das schlägt sich deutlich in der Bilanz nieder. Wegen hoher Abschreibungen für das neue Werk in Singapur und geringerer Produktionsmengen rutschte das Unternehmen in den ersten neun Monaten 2025 in die Verlustzone. Unter dem Strich steht ein Minus von 25,1 Millionen Euro, nach einem Gewinn von 68,8 Millionen im Vorjahr.
Umsatzrückgang bei solider Marge
Der Umsatz sank im Vergleich zum Vorjahr um 7,3% auf 975,1 Millionen Euro. Hauptgrund waren niedrigere Preise, ein ungünstiger Produktmix und die Abwertung des US-Dollars. Im dritten Quartal drückten zudem Lieferverschiebungen ins vierte Quartal das Ergebnis. Trotzdem hält sich die EBITDA-Marge mit 23,6% auf einem soliden Niveau. Offensichtlich greift die Kostendisziplin.
Die Produktion von Siliziumscheiben, den sogenannten Wafern, blieb stabil, konnte aber den negativen Einfluss von Währung und Preisstruktur nicht ausgleichen. CEO Michael Heckmeier spricht von „temporären Effekten“ und betont die Widerstandsfähigkeit des Unternehmens auch unter schwierigen Marktbedingungen.
Singapur belastet kurzfristig, stärkt langfristig
Größter Belastungsfaktor sind die Abschreibungen auf das neue Werk in Singapur, das künftig für zusätzliches Wachstum sorgen soll. Diese führten im dritten Quartal zu einem operativen Verlust (EBIT) von 31,4 Millionen Euro, nach einem Plus von 23,7 Millionen im Vorquartal. Insgesamt sanken die Abschreibungen auf den Anlagenwert um mehr als 50 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr.
Finanziell bleibt Siltronic stabil: Die Eigenkapitalquote liegt bei 42,6%, der Free Cashflow verbesserte sich im Vergleich zu 2024, auch wenn er mit -202,6 Millionen Euro noch negativ ist. Die Nettofinanzverschuldung stieg planmäßig auf rund 933 Millionen Euro.
Siltronic AG Aktie Chart
Prognose bestätigt – Kurs bleibt stabil
Ungeachtet der Schwächephase hält der Vorstand an seiner Jahresprognose fest. Der Umsatz soll 2025 im mittleren einstelligen Prozentbereich unter dem Vorjahr liegen, die EBITDA-Marge zwischen 22 und 24%. Der Vorstand zeigt mit dieser leichten Anpassung nach oben und der Präzisierung seiner Spanne, dass er Vertrauen in den Geschäftsverlauf zum Jahresende hat.
Die Situation könnte sich mit den geplanten Lieferungen im vierten Quartal und der schrittweisen Erhöhung der Auslastung der neuen Fabrik in Singapur wieder beruhigen. Die Etablierung dieser Produktionskapazitäten wird als strategisch entscheidend angesehen, um in den kommenden Jahren von der wachsenden Nachfrage nach Chips zu profitieren.
Siltronic-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Siltronic-Analyse vom 28. Oktober liefert die Antwort:
Die neusten Siltronic-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Siltronic-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 28. Oktober erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
