Liebe Leserin, lieber Leser,
vor knapp zwei Wochen war die Aktie von Siemens Energy noch obenauf: Bis auf 110,55 Euro waren die Papiere des Energietechnik-Konzerns am 9.Oktober im Xetra-Handel gestiegen, zugleich ein Rekordhoch. Seitdem allerdings geht es mit der Siemens-Energy-Aktie tendenziell zurück. Am Dienstag im Xetra-Handel fiel sie gar zwischenzeitlich unter die 100-Euro-Marke. Was nicht wirklich überrascht: Nachdem sich bis Mitte Oktober vor allem Analysten mit Kaufempfehlungen zu Wort meldeten, treten in dieser Woche die Mahner auf den Plan. Einer hat gar eine Absturz-Vision.
Bernstein-Analyst warnt vor Siemens Energy
Es war Nicholas Green vom US-Analysehaus Bernstein Research, der seine Einstufung für Siemens Energy zum Wochenstart auf „Underperform“ mit einem Kursziel von lediglich 37 Euro belassen hatte. Mit anderen Worten: Der Analyst erkennt bei den Papieren ein Rückfall-Potenzial von nicht weniger als 60 Prozent. Mit Blick auf die Berichtssaison fragten Investoren häufig: Wenn die Unternehmen so ähnlich seien, „sollte die Bewertung von Siemens Energy dann nicht an die 50 Prozent höhere Bewertung von GE Vernova angepasst werden?“, schrieb der Analyst laut Medienberichten in seiner am Montag vorliegenden Studie.
Green nannte darin die Indizien, warum dies ihm zufolge nicht der Fall sei und er die Bewertung des deutschen Energietechnikkonzerns weiterhin für zu hoch hält. Hauptgrund für diese Einschätzung seien die Risiken rund um die Windkrafttochter Siemens Gamesa, die dem Industriekonzern über Jahre hinweg Milliardenverluste eingebracht habe, heißt es auf boerse.de. Auch wenn einige Qualitätsmängel inzwischen behoben worden seien, bleibt Gamesa für Bernstein weiterhin „ein erheblicher Belastungsfaktor“.
JP Morgan erkennt bei Aktie wenig Enthusiasmus
Wenig später meldete sich dann die US-Bank JP Morgan – und beließ die Einstufung für Siemens Energy lediglich auf „Neutral“. Nach dem starken Kursverlauf bei den großen Elektronikkonzernen schienen viele Anleger am liebsten bereits im Oktober die Bücher für das Jahr zu schließen, schrieb Phil Buller laut finanzen.net am Montagabend in seinem Kommentar zur Investitionsgüterbranche. Sie seien zwar optimistisch für 2026, zahlreiche Kapitalmarkttage erschwerten allerdings kurzfristig die Positionierung, so der Analyst.
- Bei Siemens Energy sei der Enthusiasmus vor der Investorenveranstaltung „deutlich geringer“, als er gedacht habe, schreibt Buller
- Ein neues Kursziel nannte der JP Morgan-Analyst nicht, Anfang Oktober aber hatte er dieses bei 91,50 Euro festgesetzt – unter dem akjtuellen Kursstand
Kursziel für Siemens Energy bis 130 Euro
Völlig anderer Meinung war hingegen jüngst Colin Moody von der kanadischen Bank RBC: Er und sein Analystenteam hatten die Einstufung für Siemens Energy vor einer Woche auf „Outperform“ mit einem Kursziel von 130 Euro belassen. Die für das zweite Halbjahr 2025 erhoffte allgemeine Belebung der Industrie sei auf 2026 verschoben, so die Einschätzung. Nach einer Überprüfung der Prognosen für 2026 reduzierten die Experten ihre Gewinnprognosen (EPS) für die Hälfte der von ihnen beobachteten Sektorunternehmen um durchschnittlich 3 Prozent. Da die Branchenbewertung „nicht günstig“ sei, sollten Anleger selektiv vorgehen, empfahl das RBC-Team.
Siemens Energy gehört mit einem Kurspotenzial von rund 30 Prozent offenbar zu dessen Favoriten. Auch andere Häuser sahen im Oktober bei der Aktie noch Kurspotenzial:
- Deutsche Bank: 115,00 Euro
- Goldman Sachs: 124,00 Euro
Quartalszahlen und Capital Market Day im November
Wer mit seiner Einschätzung letztlich richtig liegt, wird sich wohl erst in einigen Wochen erweisen: Am 14. November will Siemens Energy nach eigenen Angaben seinen Quartalsbericht vorlegen. Am 20. November ist der Capital Market Day 2025 geplant.
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