Siemens Energy-Aktie: Nicht aus dem Nichts!

Die Aktie von Siemens Energy hatte am Donnerstag erstmals 110 Euro überschritten, auch dank zweier Kaufempfehlungen. Doch es gibt beim Energietechnik-Konzern auch Mahner.

Auf einen Blick:
  • Die Siemens-Energy-Aktie hatte am Mittwoch erstmals 110 Euro überschritten
  • Zwei Kaufempfehlungen mit hohem Kursziel trieben die Aktie mit an
  • Doch nicht alle Analysten sind vom weiteren Aufstieg der Papiere überzeugt
  • Mahner sehen in Windtochter Siemens Gamesa weiterhin einen Risikofaktor

Liebe Leserin, lieber Leser,

der unglaubliche Aufwärtsmarsch der Aktie von Siemens Energy an der Börse geht weiter. Fast jeden Tag erklommen die Papiere des Energietechnik-Konzerns zuletzt neue Höchststände – und am Donnerstag war es dann soweit: Erstmals in ihrer Geschichte überschritt die Siemens Energy-Aktie im Xetra-Handel die Marke von 110 Euro. Wenngleich sie von 110,55 Euro im Anschluss wieder leicht auf aktuell rund 108 Euro korrigierte, das Rekordhoch kam nicht aus dem Nichts.

Neues Kursziel für Siemens Energy bei 130 Euro

Es war die kanadische Bank RBC, die Siemens Energy am Donnerstag mit „Outperform“ und einem Kursziel von 130 Euro in die Bewertung aufgenommen hatte. Der Investitionszyklus des Energietechnikkonzerns in Gas- und Energieübertragungsnetze habe den Scheitelpunkt erreicht, schrieb Colin Moody laut finanzen.net in seiner Ersteinschätzung. Er traue Siemens Energy von 2026 bis 2030 deutlich höhere Wachstumsraten beim organischen Umsatz sowie beim Ergebnis (Ebita) zu als der europäischen Elektrobranche, hieß es.

„Kurzfristig dürfte sich der Kapitalmarkttag im November als Kurstreiber erweisen“, ist der Analyst überzeugt. Die mittelfristigen Aussichten würden ungeachtet bestehender Geschäftszyklus-Risiken vom Auftragsbestand und einem strukturell verbesserten Branchenumfeld gestützt, so Moody. Dazu bleibe „die Bewertung günstig“.

Hoffnung liegt auf Kapitalmarktal

Und der kanadische Experte war nicht der einzige, der sich zuletzt positiv zu Siemens Energy gemeldet hatte. Der nächste wichtige Kurstreiber für den Energietechnikkonzern dürfte in der Tat der Kapitalmarkttag im November werden, schrieb auch Ajay Patel von der US-Investmentbank Goldman Sachs in einer am Dienstag vorliegenden Einschätzung. Er verwies laut Medienberichten auf „Spielraum für höhere Geschäftsziele, weitere Details zur Trendwende bei der Profitabilität im Windturbinengeschäft, positive Veränderungen der Barmittelentwicklung und Bilanz sowie Aussagen zur Verwendung des Kapitals“.

  • Seine Ergebnisschätzung (Ebita) für 2030 liege 10 Prozent über der Konsensprognose, so der Experte.
  • Siemens Energy beließ er auf „Buy“ mit einem Kursziel von 124 Euro, sieht somit noch Kurspotenzial von rund 15 Prozent

JP Morgan sieht Siemens Energy tiefer

Ist ein Einstieg bei der Aktie somit eine sichere Bank? Eher nicht, glaubt Akash Gupta von der US-Bank JP Morgan, der seine Einschätzung am selben Tag abgab – und zu einer anderen Prognose kam. Der Analyst hat die Einstufung für die Aktie von Siemens Energy vor den im November erwarteten Quartalszahlen und dem Kapitalmarkttag auf „Neutral“ mit einem Kursziel von lediglich 91,50 Euro belassen. Im Gegensatz zu den Kollegen sieht er die Aktie damit als derzeit überbewertet an. Wirklich verwunderlich ist das nicht.

Denn tatsächlich hat der Konzern seinen Börsenwert allein in den vergangenen sechs Monaten mehr als verdoppelt. Seit Oktober 2024 steht gar ein Aufschlag von mehr als 200 Prozent.

Siemens Gamesa bleibt Unsicherheitsfaktor

Das ist laut Morningstar-Experten ein Risiko: Siemens Energy habe im dritten Quartal einen Rekordauftragseingang von 16,6 Mrd. Euro verzeichnet, 65 Prozent mehr als im Vorjahr, schrieben sie bereits im August. Siemens Gamesa trug demnach am meisten zum Wachstum bei, belaste jedoch weiterhin die Profitabilität des Konzerns, so die Analysten. Und somit bleibt die Windtochter ein Risikofaktor.

Dank zweier gewonnener Offshore-Windprojekte in der Ostsee verzeichnete Siemens Gamesa im demnach einen Auftragseingang von 4,9 Mrd. Euro, gegenüber lediglich 0,7 Mrd. Euro im Vorjahr. Doch der Gamesa-Turnaround sei noch ungewiss. „Geringere Onshore-Umsätze, Qualitätsprobleme und höhere Offshore-Hochlaufkosten führten jedoch zu einem Verlust von 438 Mio. Euro“, verdeutlichten sie.  „Wir bekräftigen unsere Fair Value-Schätzung von 80 Euro und unser Narrow Moat-Rating für Siemens Energy“, so das nüchterne Fazit. Man halte die Aktie „für überbewertet, die derzeit im 2-Sterne-Bereich gehandelt wird“.

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