Liebe Leserin, lieber Leser,
bis vor genau einer Woche schien die Aktie von Siemens Energy nicht aufzuhalten: Nach den Quartalszahlen, die der Energietechnik-Konzern am 6. August vorgelegt hatte, ging es mit den Papieren im Xetra-Handel bis auf 104,60 Euro. Damit waren die Papiere nur kurz vor ihrem Rekordhoch von Ende Juli. Seitdem aber kennt die Siemens-Energy-Aktie nur noch den Weg nach unten, daran änderte sich auch zuletzt nichts. Aktuell notiert sie bei noch rund 93 Euro. Völlig überraschend kam das nicht: Mit „Hohes Risiko!“ war an dieser Stelle bereits am 5. August ein Artikel überschrieben. Nicht ohne Grund, die Unterschiede bei den Kurszielen sind ziemlich irre.
Kursziel für Siemens Energy angehoben
Zuletzt hatten sich nach dem Quartalsbericht sowohl die Deutsche Bank als auch Goldman Sachs gemeldet und ein identisches, hohes Kursziel für Siemens Energy aufgerufen: 110 Euro halten die Analysten beider Häuser für einen fairen Wert. Und auch die jeweiligen Begründungen klangen zunächst überzeugend.
In Reaktion auf die starken Kennziffern des Energietechnikkonzerns habe er seine Gewinnprognosen (EPS) für die kommenden drei Jahre um bis zu drei Prozent erhöht, schrieb Gael de-Bray von der Deutschen Bank und hob am 7. August sein Kursziel von 100 auf besagte 110 Euro. Ajay Patel von Goldman Sachs tat es ihm gleich. Auf Konzernebene hätten der Gewinn, der Cashflow und die Aufträge die Erwartungen übertroffen, schrieb er laut Medienberichten. In seine Schätzungen und das Modell für Siemens Energy bezog der Analyst auch eine Anleihetransaktion und eine gestiegene Sektorbewertung ein.
- Doch bei weitem nicht alle Beobachter sind derart optimistisch
- Es gibt Vertreter, die vielmehr einen Kurssturz bei der Aktie erwarten
Zwei Analysten erwarten Kurseinbruch
Das US-Analysehaus Bernstein Research gehört dazu – und hat die Einstufung für Siemens Energy nach Zahlen auf „Underperform“ mit einem Kursziel von lediglich 37 Euro belassen. Mit anderen Worten: Auch nach der aktuellen Korrektur rechnet Analyst Nicholas Green mit einem Einbruch bei den Papieren um weitere 60 Prozent: Die Auftragsentwicklung sei im dritten Geschäftsquartal stark gewesen, schrieb er zwar. Allerdings wirke sich die Windkraftsparte Gamesa weiterhin belastend auf die Profitabilität aus.
Nur wenig mehr erwartet die UBS von der Siemens-Energy-Aktie: Die schweizer Großbank hatte nach dem Zahlenwerk die Papiere auf „Sell“ mit einem fairen Wert von 38 Euro belassen. Analystin Supriya Subramanian hob zwar den überraschend starken Auftragseingang des Energietechnikkonzerns positiv hervor.
- Das Zahlenwerk insgesamt aber sei lediglich „durchwachsen“, so die UBS-Vertreterin
- Zudem liege der Konsens bereits am „oberen Ende des Margenausblicks“ des Unternehmens
Siemens Energy mit höchstem Auftragseingang
Im Management gab man sich hingegen zuversichtlich: „Mit dem höchsten jemals von Siemens Energy erzielten Auftragseingang in einem Quartal konnte auch im dritten Quartal die starke Leistung des ersten Halbjahres fortgesetzt werden“, hieß es gleich zur Einleitung des Quartalsberichts. Die im zweiten Quartal angehobene Prognose werde erfüllt – „aktuell bewegen wir uns am oberen Ende des Zielkorridors“, versicherte Christian Bruch, CEO der Siemens Energy AG.
Für Aktionäre besonders interessant: Nach der vorzeitigen Ablösung der Bundesbürgschaften wurde nun auch das Dividendenverbot aufgehoben. „Das versetzt uns in die Lage, unseren Aktionären früher als erwartet eine Dividende zu zahlen“, hieß es.
Siemens-Energy-Aktie mit 270 Prozent im Jahresplus
Zunächst schien dies die Anleger durchaus zu locken – bis es zum Trendbruch kam. Doch auch jetzt kann sich die Kursentwicklung aus den vergangenen zwölf Monaten wahrlich sehen lassen. Rund 270 Prozent hat die Aktie von Siemens Energey seit Mitte August 2024 noch immer zugelegt.
Ob der Kurs mittelfristig wieder dreistellig wird, bleibt abzuwarten. Wie hoch die Wahrscheinlichkeit dafür ist, kommt angesichts der Uneinigkeit der Analysten offensichtlich ganz darauf an, wen man fragt.
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