Siemens Energy-Aktie: Chance für Europa?

Siemens Energy erhält politische Zustimmung für Irak-Kooperation und positive Marktsignale bei Offshore-Wind, während Projektstopps und Nullbieter-Auktionen die Branche belasten.

Auf einen Blick:
  • Kabinettsbeschluss im Irak für Kooperationsrahmen gebilligt
  • Luxcara prüft Wechsel zu Siemens Gamesa für Nordsee-Projekt
  • Angehobene Jahresprognose mit bis zu 15 Prozent Umsatzwachstum
  • Offshore-Markt durch Nullbieter und Projektstopps unter Druck

Liebe Leserinnen und Leser,

die Energiewende zeigt gerade ihre zwei Gesichter: Auf der einen Seite pushen konkrete Projekte und staatliche Partnerschaften den Ausbau der Netze und der Produktion. Auf der anderen Seite bremsen politische Eingriffe, ungeklärte Ausschreibungsdesigns und höhere Kapitalkosten Teile der Offshore-Windbranche abrupt aus. Genau an dieser Sollbruchstelle positioniert sich die Siemens Energy-Aktie – mit neuen Aufträgen und Signalen aus Schlüsselmärkten. Aber auch mit einem Wettbewerbsumfeld, das zwischen Euphorie und Ernüchterung schwankt.

Siemens Energy Aktie Chart

Dass ein großer US-Offshore-Windpark kurzfristig gestoppt wurde und die Aktie des Projektentwicklers daraufhin zweistellig fiel, hat die Risikowahrnehmung im Sektor schlagartig verschoben. Parallel blieb in Deutschland eine Ausschreibungsrunde für Nordsee-Flächen erstmals ohne Gebote. Für die Bewertung der aktuellen Ausgangslage der Siemens Energy-Aktie ist dieser Kontext wichtig. Gemeinsam blicken wir in der heutigen Ausgabe nun auf alle wichtigen Hintergründe. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und bedanke mich herzlich bei Ihnen für Ihre Lesertreue.

Irak schafft politischen Rahmen für Kooperation!

Ein strategisches Signal kommt aus dem Irak: Das Kabinett in Bagdad hat die Grundsätze für einen Kooperationsrahmen mit Siemens Energy gebilligt. Politische Zustimmung ist im Kraftwerks- und Netzgeschäft häufig der Türöffner, bevor technische Detailverträge folgen. Für die Siemens Energy-Aktie bedeutet das: höhere Wahrscheinlichkeit für planbare Projektvergaben in einem Markt mit gewaltigem Modernisierungsbedarf bei Erzeugung und Übertragung.

Noch sind daraus weder Umsatzzahlen noch Margen ableitbar – aber der institutionelle Rahmen steht und kann in konkrete Bestellungen überführt werden. Das ist quasi die logische Konsequenz aus diesem Signal. Eine Randnotiz: Das Unternehmen selbst stellt parallel klar, dass es neue Ausschreibungen für Kraftwerke in relevanten Märkten erst ab 2026 erwartet.

Offshore-Signal aus der Nordsee – Luxcara prüft Wechsel zu Siemens Gamesa!

Mitten in die Debatte über Lieferketten und Sicherheit wurde ein deutliches Marktsignal laut. Der deutsche Projektentwickler Luxcara hat einen umstrittenen Auftrag für chinesische Turbinen storniert und erwägt für den Nordsee-Windpark „Waterkant“ den Wechsel zu Siemens Gamesa. Hier treffen Technologiekompetenz in Europa und geopolitische Abhängigkeiten aufeinander. Für Siemens Energy wäre das jedoch positiv zu bewerten.

Für die Siemens Energy-Aktie ist das aus zwei Gründen relevant. Erstens würden mögliche Lieferungen von Siemens Gamesa die Auslastung der Offshore-Fertigung stützen. Zweitens wächst mit jeder Herstellerbündelung im Projektcluster die operative Effizienz für Errichtung, Service und Ersatzteile – und damit die Zahlungsbereitschaft der Entwickler für verlässliche Technik.

Luxcara hat überdies für sein größtes Offshore-Vorhaben „Waterekke“ bereits Kapazitäten bei Siemens Gamesa reserviert. Einige Branchengerüchte sprechen von einer Realisierung des Parks Ende der Dekade.

Branchenbremse Offshore – was Nullbieter und Projektstopps bedeuten!

Der Kontrast ist hart: Während einzelne Entwickler in der Nordsee auf europäische Technologie setzen, zeigen zwei Ereignisse die Fragilität des Marktes an. In Deutschland endete eine Versteigerung von Nordsee-Flächen ohne ein einziges Gebot. Gleichzeitig stoppte die US-Regierung einen fast fertiggestellten Offshore-Windpark. Die Orsted-Aktie (Projektentwickler) sackte daraufhin deutlich ab. Für die Siemens Energy-Aktie sind das keine Randnotizen.

A) Nullbieter deuten auf Renditeerwartungen hin, die mit den aktuellen Kosten und Erlösprofilen schwer vereinbar sind. B) Projektstopps auf der Zielgeraden erhöhen das wahrgenommene regulatorische Risiko. Lieferanten wie Siemens Energy profitieren erst dann wieder nachhaltig, wenn Kunden Qualität, Verfügbarkeit und Service über den reinen Anschaffungspreis stellen.

Aktuelle Zahlendynamik gibt weiterhin Halt!

Wesentlich für die Bewertung bleibt am Ende des Tages, was im Zahlenwerk steht. Siemens Energy hat seine Prognose für das Geschäftsjahr 2025 im Frühjahr angehoben. Der Konzern erwartet nun ein vergleichbares Umsatzwachstum von 13 Prozent bis 15 Prozent sowie eine Ergebnismarge vor Sondereffekten von 4 Prozent bis 6 Prozent. Zudem peilt Siemens Energy einen Jahresüberschuss von bis zu 1 Milliarde Euro an – jeweils ohne positive Sondereffekte aus der Entflechtung der indischen Beteiligung. Dazu kann Siemens Energy wieder ab 2026 eine Dividende für das Geschäftsjahr 2025 zahlen.

Im August bekräftigte das Management nach einem soliden Quartal, dass man beim Jahresziel am oberen Rand des Korridors landen könne. Für die Siemens Energy-Aktie ist das die harte Basis, die trotz Herausforderungen im Windgeschäft Bestand hat.

Analysten, Konkurrenz, Einordnung – was jetzt wirklich zählt!

Die Analystenseite der Siemens Energy-Aktie bleibt differenziert. Bernstein Research bewertet die Siemens Energy-Aktie weiterhin mit „Underperform“, während JPMorgan das Rating bei „Neutral“ bestätigt hat. Aktuell sind sich einige Analysten bei der Bewertung der Aktie nicht einig.

Der Markt ringt um die richtige Einordnung. Entscheidend ist, wer in der Wertschöpfungskette momentan den Ton angibt. Gerät die Entwicklerseite unter politischen oder regulatorischen Druck, verschiebt sich die Verhandlungsmacht zu den Herstellern.

Genau hier sendet der mögliche Luxcara-Wechsel zu Siemens Gamesa ein Signal: Europäische Turbinenbauer können wieder Boden gutmachen – vorausgesetzt, das Ausschreibungsumfeld schafft Planungssicherheit. Für die Siemens Energy-Aktie heißt das: Fortschritte werden honoriert, aber nur gegen Beweise.

Das Fazit des Tages!

Die Lage bleibt zwar einigermaßen widersprüchlich, doch unterm Strich klarer als sie auf dem ersten Blick wirkt. Die Siemens Energy-Aktie profitiert von greifbaren Projekt- und Politiksignalen – vom Kooperationsrahmen im Irak bis zu Kundenentscheidungen zugunsten europäischer Technik. Gleichzeitig erhöhen Nullbieter-Auktionen und US-Projektstopps die Risikoprämien im Sektor.

Jetzt zählt Präzision: Hält das Management die angehobene Prognose, werden politisch gestützte Bestellungen sauber in Umsatz überführt und erreicht Siemens Gamesa den Breakeven im Geschäftsjahr 2026, dann schließt die Siemens Energy-Aktie die Lücke zwischen Lärm und Leistung. Misslingt diese Abfolge, sind Abschläge die Konsequenz. Der Vorteil: Ziele sind gesetzt, die Pipeline wird greifbarer – und damit auch der Prüfstein.

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