Siemens-Aktie: Aus Frittierfett wird Hightech!

Siemens stellt neue Koppelrelais mit Gehäusen aus recyceltem Frittieröl vor. Der Industriekonzern setzt damit auf biobasierte Materialien.

Auf einen Blick:
  • Siemens bringt neue Koppelrelais-Serie auf den Markt
  • Gehäuse bestehen zu 70 Prozent aus Frittieröl
  • Envalior liefert biobasierten Kunststoff Akulon K225
  • Produktion erfolgt vollautomatisch im Werk Amberg
  • Signal für nachhaltige Materialien in der Industrie

Bei Siemens riecht es neuerdings nach Pommesfett – im besten Sinne. Der Technologiekonzern setzt bei seiner neuen Relais-Serie SIRIUS 3RQ4 auf Gehäuse, die zu 70 Prozent aus recyceltem Speiseöl bestehen. Was sonst in der Fritteuse landet, wird jetzt zum Industriebauteil, die was Unternehmen heute in einer Pressemitteilung verkündet. Eine clevere Idee, die zeigt: Selbst in der nüchternen Welt der Schaltschränke tut sich was. Und die Siemens Aktie? Die könnte von solchen Innovationen zumindest langfristig profitieren – wenn das Konzept aufgeht.

Alte Fritteuse, neues Material

Was auf den ersten Blick nach PR-Stunt klingt, hat einen handfesten technischen Hintergrund. Der Kunststoff namens Akulon K225-KS B-MB, entwickelt vom Werkstoffspezialisten Envalior, ersetzt fossile Rohstoffe durch altes Frittieröl – genauer: durch Speiseölreste aus Gastronomie und Lebensmittelindustrie. Envalior bereitet diese Abfälle über ein Massenbilanzverfahren zu Polyamid auf, das sich für hochbelastete Anwendungen eignet.

Siemens nutzt das Material nun für die Gehäuse seiner Koppelrelais – also jener kleinen, aber durchaus wichtigen Bauteile, die in Steuerungen und Anlagen für Signalübertragung sorgen. Drei Varianten stehen bereit: eine robuste Version mit integriertem Relais für sicherheitskritische Bereiche, eine steckbare für schnellen Austausch und eine Halbleiter-Ausführung für häufige Schaltvorgänge. Letztere spart laut Siemens rund ein Drittel Energie gegenüber dem Vorgänger.

Produktion made in Amberg

Gefertigt wird das Ganze im Siemens-Werk Amberg, einem der Vorzeigestandorte des Konzerns. Dort läuft die Produktion vollautomatisch, die Verpackung ist aus Karton, die Bedienungsanleitung digital. Klingt unspektakulär, zeigt aber, wie ernst Siemens das Thema Nachhaltigkeit inzwischen nimmt. Andreas Matthé, Chef des Bereichs Electrical Products, nennt das Projekt einen „wichtigen Schritt hin zu mehr nachhaltigen Materialien im Portfolio“.

Für Anleger ist das zwar kein Kursfeuerwerk, aber ein Signal. Siemens zeigt, dass Nachhaltigkeit auch in der Industrieautomation längst kein Feigenblatt mehr ist. Während andere noch über ESG-Quoten diskutieren, verbaut Siemens buchstäblich Abfall in seinen Geräten – und das ohne Einbußen bei Leistung oder Sicherheit.

Was das für die Siemens Aktie heißen kann

Kurzfristig dürfte die Nachricht keine Rallye auslösen. Doch im größeren Bild passt sie in eine klare Linie: Siemens trimmt sein Portfolio auf Effizienz, Energieeinsparung und Materialwende. Für Investoren, die auf industrielle Langfristthemen setzen, ist das durchaus interessant. Denn wer es schafft, Nachhaltigkeit mit Kosteneffizienz zu verbinden, kann mittelfristig Marktanteile gewinnen – vor allem, wenn regulatorische Vorgaben in Europa weiter verschärft werden.

Unterm Strich sendet Siemens ein starkes Signal: Nachhaltigkeit ist kein Marketingwort mehr, sondern Teil der Produktionsstrategie. Und wer beim Thema „grüne Industrie“ früh die Nase vorn hat, könnte später an der Börse davon profitieren.

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