Die Gerüchteküche ist Schnee von Gestern. Seit Mittwoch ist es amtlich: Shell hat in einer formellen Mitteilung an die Londoner Börse jede Übernahmeabsicht gegenüber BP zurückgewiesen. Mit dem Schritt greift die sogenannte Regel 2.8 des britischen Übernahmerechts: Für ein halbes Jahr darf Shell kein Angebot vorlegen, sofern BP nicht selbst einladend aktiv wird oder ein Dritter ein offizielles Gebot startet.
Die Shell-Aktie reagierte zunächst mit einem Anstieg von knapp zwei Prozent, weil das Dementi zwei Sorgen vertreibt – erstens drohende Milliardenschulden für eine Megafusion, zweitens monatelange Rechtsunsicherheit im Fall einer langwierigen Prüfung. Hier können Sie den Chartverlauf nachverfolgen.
Shell-Aktie: Strategischer Fokus statt Fusionsfantasie!
In demselben Statement betonte das Management, man konzentriere sich auf „Straffung und Wertsteigerung des eigenen Portfolios“. Übersetzt heißt das: weniger Öl-Raffinerien, mehr verlässliche Gewinne aus Flüssigerdgas, Tiefsee-Exploration und dem wachsenden Stromhandel.
Gemäß dem im März aktualisierten Investitionsplan fließen 80 Prozent der jährlichen Sachinvestitionen in Felder mit Kapitalrenditen oberhalb von 15 Prozent. Für die Shell-Aktie ist diese Disziplin zentral, weil sie die freie Mittelschöpfung absichert, aus der Rückkäufe und Dividenden stammen. 2024 lagen diese Barmittelzuflüsse bereits bei 45 Milliarden Dollar; ohne einen teuren BP-Deal dürfte die Kennzahl 2025 nochmals steigen.
Bewertung bleibt moderat trotz Ölpreisrisiken!
Der größte Bremsfaktor bleibt der Brent-Preis: Analysten kalkulieren, dass ein dauerhafter Anstieg um zehn Dollar pro Barrel die Raffineriemargen um bis zu einem Prozentpunkt verwässert. Auf der Gegenseite steht das Übernahmemoratorium: Sollte ein Konkurrent ein BP-Gebot unterbreiten, darf Shell laut Code binnen vier Wochen doch wieder in den Ring steigen.
Damit ist die Tür für strukturelles Wachstum nicht endgültig zu – gleichzeitig aber klein genug, um die Shell-Aktie vor einer Verwässerung durch Gigantfusionen zu schützen. Veröffentlichung und Klartext aus London bringen damit vorerst genau das, was Investoren schätzen: Planungssicherheit.
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