Für Sarepta Therapeutics war der 16. Juni ein Tag zum Vergessen. Nach einem zweiten Todesfall im Zusammenhang mit der Gentherapie Elevidys brach die Aktie um satte 45% ein. Analysten reagierten sofort und stuften das Papier herab. Ist das nun der Anfang vom Ende – oder nur eine überfällige Korrektur im Hochrisiko-Segment?
Elevidys: Hoffnungsträger mit dunkler Seite
Sarepta hatte große Erwartungen an Elevidys, seine Gentherapie gegen die Muskelerkrankung Duchenne (DMD). Das Mittel verspricht, die Krankheitsprogression zu verlangsamen – für viele Patienten eine der wenigen echten Behandlungsoptionen. Doch die jüngsten Ereignisse werfen einen Schatten: Zwei nicht gehfähige Patienten starben an akutem Leberversagen – beide nach einer Behandlung mit Elevidys.
Obwohl es sich um bekannte Risiken handelt (AAV-Vektoren wie bei Elevidys sind lebertoxisch), erschüttert die zeitliche Nähe der Todesfälle das Vertrauen. Das Unternehmen reagierte und stoppte vorerst die Auslieferung an nicht-ambulante Patienten. Gleichzeitig pausiert die klinische ENVISION-Studie für diese Patientengruppe.
Das Risiko trifft die Umsatzbasis hart
Die Folgen sind gravierend: Etwa 65% der potenziellen Zielgruppe entfällt. Statt ursprünglich angepeilten 3 bis 4 Milliarden USD an jährlichen Spitzenumsätzen sind nun nur noch 1 bis 1,5 Milliarden realistisch. Die Umsatzerwartung für 2025 wurde bereits von 2,9–3,1 auf 2,3–2,6 Milliarden USD gesenkt – und das könnte erst der Anfang sein.
Auch die Börse reagierte empfindlich. Der Kurs rauschte auf rund 20 USD ab – ein Niveau, das zuletzt 2016 erreicht wurde. Die Marktkapitalisierung beträgt nun weniger als das Zweifache des prognostizierten Jahresumsatzes – für ein Unternehmen mit zugelassenem Produkt und tiefer Pipeline ein historischer Tiefpunkt.
Zwischen Alarmstufe Rot und zweiter Chance
Ein Blick auf andere Gentherapien zeigt jedoch: Solche Rückschläge bedeuten nicht zwangsläufig das Aus. Auch Zolgensma von Novartis hatte mit Todesfällen zu kämpfen – und ist heute trotzdem ein Blockbuster. Entscheidend ist, wie Sarepta mit der Krise umgeht.
Das Unternehmen plant bereits ein verbessertes Immunprotokoll zur Leberabsicherung – und zeigt sich kooperationsbereit gegenüber den Behörden. Für ambulante Patienten läuft alles weiter wie gehabt. Die hohe medizinische Notlage bei DMD – und das Fehlen echter Alternativen – geben dem Unternehmen Handlungsspielraum.
Sarepta Therapeutics Aktie Chart
Anleger zwischen Abverkauf und Einstiegschance
Fakt ist: Die aktuelle Bewertung preist fast den Totalverlust von Elevidys ein. Doch dieser Worst Case ist weder regulatorisch noch medizinisch Realität. Wer risikobereit ist und auf eine Wiederherstellung des Marktvertrauens setzt, könnte mittelfristig profitieren.
Langfristig bietet Sarepta neben Elevidys auch weitere Kandidaten – etwa SRP-9003 und SRP-9004 – und bleibt führend im Bereich exon-skipping-Therapien. Wer jedoch einsteigen will, braucht Disziplin, Geduld – und starke Nerven.
Die kommenden Wochen dürften turbulent bleiben. Doch eines ist klar: An diesem 16. Juni hat der Markt Sarepta fast eine Dekade Fortschritt aberkannt. Ob das gerechtfertigt ist, entscheidet sich nicht heute – sondern in der regulatorischen Realität der nächsten Monate.
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