Der Softwareriese SAP hat seine Quartalszahlen für das zweite Quartal 2025 vorgelegt und dabei ein zwiespältiges Bild gezeichnet. Während die Walldorfer mit einem beeindruckenden Gewinnwachstum punkten konnten, blieben die Umsätze leicht hinter den Erwartungen zurück. Die wichtigste Kennzahl: Der Gewinn je Aktie schnellte von 0,76 Euro im Vorjahresquartal auf 1,45 Euro empor – ein Anstieg von fast 91 Prozent.
Das Cloud-Geschäft, das Herzstück der Unternehmensstrategie, entwickelte sich mit einem Plus von 24 Prozent auf 5,13 Milliarden Euro weiterhin dynamisch. Dennoch verfehlte SAP hier die Analystenschätzungen von 5,17 Milliarden Euro knapp. Der Gesamtumsatz stieg immerhin um neun Prozent auf 9,027 Milliarden Euro, lag aber ebenfalls unter der Prognose von 9,084 Milliarden Euro.
Cloud-Transformation zeigt weiter Wirkung
Das Abo-Modell in der Cloud erweist sich als Stabilitätsanker für SAP. Der aktuelle Cloud-Auftragsbestand wuchs um beeindruckende 22 Prozent auf 18,052 Milliarden Euro. Diese Kennzahl gibt dem Management wichtige Planungssicherheit für die kommenden Quartale. Besonders erfreulich entwickelte sich das Cloud-ERP-Suite-Geschäft mit einem Wachstum von 30 Prozent auf 4,422 Milliarden Euro.
Die operative Marge verbesserte sich deutlich und unterstreicht die Effizienzgewinne der laufenden Transformation. Der operative Ertrag kletterte um 32 Prozent auf 2,57 Milliarden Euro. Diese Entwicklung profitierte vom großangelegten Stellenumbau des vergangenen Jahres sowie von niedrigeren Kosten für die aktienbasierte Mitarbeitervergütung.
Geopolitische Unsicherheiten bremsen Momentum
Finanzchef Dominik Asam machte deutlich, dass geopolitische Spannungen das Geschäft belasten. Die Verunasicherung hinsichtlich der US-Zollpolitik habe Investitionsentscheidungen bei verschiedenen Kundengruppen verlängert. Besonders betroffen seien der öffentliche Sektor in den USA und Industrieunternehmen. Diese Zurückhaltung spiegelt sich in den verhaltenen Umsatzzahlen wider.
Zusätzlich drücken Währungseffekte auf die Ergebnisse. Der schwächere Dollar gegenüber dem Euro kostet SAP laut eigenen Berechnungen beim Cloud-Umsatzwachstum 3,5 Prozentpunkte und beim operativen Ergebnis 3,0 Prozentpunkte. Die USA bleiben SAPs größter Markt, wodurch Wechselkursschwankungen besonders stark durchschlagen.
SAP Aktie Chart
Jahresprognose bestätigt – Anleger enttäuscht
Trotz der soliden Quartalszahlen bestätigte SAP lediglich seine Jahresprognose, anstatt sie anzuheben. Das Management erwartet weiterhin einen Cloud-Umsatz zwischen 21,6 und 21,9 Milliarden Euro sowie einen operativen Gewinn zwischen 10,3 und 10,6 Milliarden Euro. Diese Vorsicht enttäuschte die Anleger, die auf eine Prognoseanpassung nach oben gehofft hatten.
Die SAP-Aktie reagierte prompt und fiel um über fünf Prozent auf 245,60 Euro. Damit rutschte das Papier ans Ende des DAX und näherte sich der wichtigen 200-Tage-Linie bei 247 Euro. Analysten bewerteten die Zahlen grundsätzlich positiv, kritisierten aber die zu vorsichtige Haltung des Managements angesichts der starken ersten Jahreshälfte.
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