SAP befindet sich derzeit an einer wichtigen Unterstützungszone. Von genau diesem Bereich aus startete zuvor auch der starke Schub, der die Aktie über die damalige Widerstandszone geführt hat. Für einen weiterhin bullischen Verlauf wäre es nun entscheidend, dass SAP diese Zone verteidigt und sich erneut darüber stabilisieren kann.
Zukunftsvisionen und EU-Druck
Der Paukenschlag der Konferenz kam diesmal nicht aus dem klassischen ERP-Bereich, sondern aus der KI-Forschung. Mit SAP RPT-1 stellte CTO Juergen Müller das erste eigene Foundation Model des Konzerns vor, ein Modell, das nicht versucht, allgemeine Sprachintelligenz nachzubilden, sondern sich auf das konzentriert, was SAP seit Jahrzehnten beherrscht wie kaum ein anderer, strukturierte Geschäftsdaten. RPT-1, ein („Relational Pretrained Transformer“), ist exakt dafür ausgelegt und soll nach Unternehmensangaben AutoML- und Standard-LLM-Ansätze bei tabellarischen Unternehmensdaten deutlich übertreffen. Diese Agenten bilden ohnehin das Zentrum der neuen SAP-Vision. Rund 20 sogenannte Joule Agents sind bereits verfügbar, bis Jahresende soll sich diese Zahl verdoppeln. Dahinter steht ein Ökosystem mit mehr als 2.100 Skills und hunderten eingebetteten KI-Use-Cases über die gesamte SAP-Produktlandschaft hinweg.
Besonders hohe Wellen schlug die neue Partnerschaft zwischen SAP und Snowflake, die von Analysten umgehend als „Game Changer“ bezeichnet wurde. Der Grund liegt auf der Hand, beide Unternehmen schaffen nun eines der größten Hindernisse für Enterprise-AI aus dem Weg, das wiederholte Kopieren, Bereinigen und Neuaufbereiten von Geschäftsdaten. Mit dem neuen Snowflake-Extension-Modul greift Snowflake künftig direkt auf die Business Data Cloud von SAP zu, ohne Replikation, ohne zusätzliche Pipelines und ohne neue Compliance-Risiken.
Neben den großen strategischen Themen hatte SAP auch ganz praktische Punkte auf der Agenda. Am 11. November veröffentlichte der Konzern insgesamt 18 neue Sicherheitspatches. Gleichzeitig wächst der politische Druck. Die EU-Kommission untersucht derzeit die Lizenz- und Wartungspraktiken des Unternehmens, insbesondere mögliche Überbindungen bei Supportverträgen. Um ein formelles Verfahren abzuwenden, hat SAP nun konkrete Zugeständnisse eingereicht.
SAP-Aktie im Chart-Check
Die Abweisung an den letzten Hochs und damit an der markanten Widerstandszone, ist kein Signal, das Anleger gerne sehen. Umso wichtiger ist die aktuelle Unterstützungszone, die nun über den weiteren Verlauf entscheiden dürfte. Kommt an dieser Stelle erneut Kaufkraft auf, könnte der Markt wieder in Richtung der letzten Hochs ziehen und damit die Chance auf eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung eröffnen. Rutscht die Aktie allerdings unter diese Zone, wäre die positive Struktur vollständig gebrochen. In diesem Fall wäre eine deutlich tiefere Korrektur wahrscheinlich. Hier das Ganze im Tageschart.

Den Link zu Tradingview und dem Chart findest du hier: https://www.tradingview.com/x/X2CealO7/
Bei auftretender Kaufkraft oder einer Konsolidierung an der aktuellen Unterstützungszone könnte sich eine interessante Long-Chance ergeben. Das erste Ziel dieser Bewegung wären die letzten Hochs sowie die darüberliegende Widerstandszone.
Eine Short-Position käme dagegen erst unterhalb der Zone in Betracht. Die erste Möglichkeit bestünde darin, bei einem direkten Bruch der Unterstützung auf eine Fortsetzung der Abwärtsbewegung zu setzen. Alternativ könnte ein Rücklauf an die Zone abgewartet werden. Zeigt der Markt dort eine erneute Abweisung, würde sich ebenfalls eine aussichtsreiche Short-Gelegenheit ergeben.
Ihr Konrad
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