Die Aktie von Salesforce hat in den vergangenen Monaten einen anhaltenden Rückgang erlebt, während viele andere Technologiewerte von der KI-Euphorie profitierten. Die Anleger befürchten eine steigende Kundenabwanderung und sehen künstliche Intelligenz eher als Bedrohung für das Geschäftsmodell des CRM-Anbieters. Doch diese Skepsis könnte sich als voreilig erweisen, denn Salesforce positioniert sich mit gezielten Übernahmen im Bereich der sogenannten Agentic AI.
Übernahmen sollen Datenintelligenz und KI-Agenten stärken
Mit der kürzlich abgeschlossenen Übernahme von Informatica und dem geplanten Kauf von Spindle AI verfolgt Salesforce eine klare Strategie. Informatica spezialisiert sich auf die Integration und Verwaltung von Unternehmensdaten, was für den Einsatz von KI-Lösungen entscheidend sein dürfte. Spindle AI wiederum ermöglicht es Finanzverantwortlichen, komplexe Szenarien in Sekundenschnelle durchzuspielen. Ein Beispiel: Die Auswirkungen von Zöllen auf verschiedene Beschaffungsstrategien lassen sich mit den KI-Agenten von Spindle AI rasch analysieren.
Der Begriff Agentic AI beschreibt KI-Systeme, die komplexe Aufgaben weitgehend autonom erledigen können. Anders als einfache Chatbots folgen diese Agenten keinem starren Skript, sondern lernen aus Interaktionen und treffen eigenständige Entscheidungen. Eine Studie des MIT zeigt, dass 95 Prozent aller generativen KI-Projekte bisher keinen Return erzielt haben. Besonders interne Entwicklungen scheitern häufig, während Kooperationen mit externen Anbietern deutlich erfolgreicher sind. Salesforce könnte von diesem Trend profitieren, wenn Unternehmen ihre eigenen KI-Projekte aufgeben und auf externe Partner setzen.
Salesforce, Inc. Aktie Chart
Bewertung erscheint moderat, doch Wachstum bleibt verhalten
Im Vergleich zu anderen KI-Aktien wirkt die Bewertung von Salesforce durchaus attraktiv. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis auf Non-GAAP-Basis liegt bei 21,86, während Nvidia auf etwa 51 und Microsoft auf 35 kommen. Auch das Kurs-Umsatz-Verhältnis von 5,66 fällt niedriger aus als bei den Wettbewerbern. Allerdings wächst der Umsatz mit 8,33 Prozent im Jahresvergleich deutlich langsamer als bei reinen KI-Unternehmen. Im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2026 vermeldete Salesforce 12.500 abgeschlossene Agentforce-Verträge. Wie viel Umsatz diese tatsächlich generieren, bleibt allerdings abzuwarten.
Die Finanzlage des Unternehmens erscheint solide. Salesforce verfügt über 15,37 Milliarden Dollar an liquiden Mitteln und kurzfristigen Investments bei Gesamtverbindlichkeiten von 36,25 Milliarden Dollar. Allerdings könnten die noch nicht abgeschlossenen Übernahmen die Bilanz belasten.
Die Quartalszahlen Anfang Dezember dürften Klarheit bringen, ob Salesforce die hohen Erwartungen an die KI-Strategie erfüllen kann. Die Investoren werden genau beobachten, wie schnell die neu erworbenen Technologien tatsächlich Umsatz generieren. Die Konkurrenz im Bereich der Unternehmens-KI bleibt intensiv, und auch reine KI-Anbieter könnten künftig direkter mit Salesforce konkurrieren.
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