Rolls-Royce und BWX Technologies haben eine Vereinbarung getroffen, die einen entscheidenden Fortschritt in der Entwicklung der nächsten Generation kleiner modularer Reaktoren (SMR) ermöglichen soll. Im vorbörslichen Handel stieg die Aktie von BWX Technologies aufgrund der Nachricht um fast 6%.
Rolls-Royce setzt auf bewährte Kerntechnologie
Im Rahmen der Zusammenarbeit wird BWXT künftig die Dampfgeneratoren für mehrere Reaktoreinheiten des Rolls-Royce-SMR liefern. Das US-Unternehmen bringt über 60 Jahre Erfahrung in der Herstellung solcher Schlüsselkomponenten mit. BWXT hat insgesamt bereits mehr als 315 Dampfgeneratoren weltweit gefertigt.
Rolls-Royce setzt bei seinem SMR-Konzept auf bewährte Druckwasserreaktortechnik (PWR) mit einer elektrischen Leistung von 470 Megawatt pro Einheit. Drei Dampfgeneratoren pro Reaktor sorgen dabei für eine kompakte, modulare Bauweise, die Kosten und Bauzeit drastisch reduzieren soll.
„Diese Partnerschaft ist ein wichtiger Schritt, um unsere SMR-Technologie serienreif zu machen“, sagte Ruth Todd, Direktorin für Betrieb und Lieferkette bei Rolls-Royce SMR.
Neue Atomära: Von Großprojekten zu modularen Kraftwerken
Während klassische Atomkraftwerke Jahrzehnte für Planung und Bau benötigen, gilt das SMR-Konzept als Antwort auf die Forderung nach schneller, sicherer und flexibler Energieversorgung. Rolls-Royce ist aktuell der einzige Anbieter mit mehreren SMR-Zusagen in Europa:
- In Großbritannien wurde das Unternehmen als bevorzugter Bieter im „Great British Energy“-Programm ausgewählt.
- In Tschechien soll Rolls-Royce zusammen mit dem Energieversorger ČEZ bis zu 3 Gigawatt an neuer Atomkapazität errichten.
- Das Ziel: eine modulare SMR-Flotte, die kosteneffizient produziert und weltweit exportiert werden kann mit Unterstützung von BWXT als strategischem Fertigungspartner.
BWX Technologies Aktie Chart
BWXT profitiert doppelt vom Atomboom
Für BWX Technologies ist der Deal weit mehr als ein einfacher Liefervertrag. Das Unternehmen positioniert sich als zentraler Zulieferer der globalen Nuklearindustrie – in einem Markt, der durch den politischen Rückenwind für CO₂-arme Energie massiv wächst.
Erst im Vorjahr hatte BWXT rund 80 Millionen kanadische Dollar in den Ausbau seiner Produktionsstätte im kanadischen Cambridge, Ontario, investiert. Die Erweiterung schafft über 200 neue Arbeitsplätze und erhöht die Fertigungskapazität deutlich, genau rechtzeitig, um künftige Aufträge für Rolls-Royce-SMR bedienen zu können.
BWXT-Chef John MacQuarrie bezeichnete die Kooperation als „Beispiel für die wachsende Rolle der Kernenergie bei der Bereitstellung sauberer, verlässlicher Energie weltweit“.
Atomkraft erlebt eine Renaissance
Die Vereinbarung fällt in eine Phase, in der Regierungen weltweit wieder auf Atomkraft als Klimaschutztechnologie setzen. In den USA entstehen unter anderem neue Partnerschaften zwischen dem Staat und Unternehmen wie Cameco, Brookfield oder Westinghouse, die zusammen Investitionen von bis zu 80 Milliarden Dollar in neue Reaktoren planen.
Mit der Rolls-Royce-Kooperation verschafft sich BWXT eine Schlüsselrolle in diesem neuen globalen Nuklearmarkt und Rolls-Royce rückt seinem Ziel näher, den ersten europäischen SMR noch vor Ende des Jahrzehnts ans Netz zu bringen.
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