Was für ein Auf und Ab! Nach den jüngsten Quartalszahlen stürzte die Aktie von Roku zunächst nachbörslich um mehr als 15% ab, nur um dann zum US-Handelsauftakt um ebenso starke 13% nach oben zu drehen. Das spiegelt perfekt wider, was Anleger bei dem Streaming-Spezialisten gewohnt sind: Schwankungen gehören zum Geschäftsmodell. Dabei waren die Zahlen eigentlich ordentlich und vielleicht sogar richtungsweisend.
Gewinnsprung und solide Aussichten
Roku erzielte im dritten Quartal einen Umsatz von 1,21 Mrd. USD, ein Plus von 14% gegenüber dem Vorjahr und im Rahmen der Erwartungen. Der Gewinn je Aktie lag bei 0,16 USD und damit doppelt so hoch wie von Analysten prognostiziert. Auch der Nettogewinn kann sich sehen lassen: 28,8 Mio. USD, nach einem Verlust von 9 Mio. USD im Vorjahr.
Für das vierte Quartal gibt sich Roku ebenfalls optimistisch: Der Konzern rechnet mit einem Umsatz von 1,35 Mrd. USD und einem bereinigten EBITDA von 395 Mio. USD, jeweils leicht über den Konsensschätzungen.
Vom Werbegeschäft zum Abo-Modell
CEO Anthony Wood vollzieht gerade eine strategische Kehrtwende. Jahrelang setzte Roku auf werbefinanzierte Inhalte. Doch jetzt rückt das Abo-Geschäft in den Vordergrund. Mit der Übernahme von Frndly TV und dem Start des eigenen Dienstes Howdy will Roku künftig stabile, wiederkehrende Einnahmen aufbauen. Anthony Wood hat das Rad damit sicherlich nicht neu erfunden, denn das Konzept hat sich bei Netflix & Co. längst bewährt.
Frndly TV setzt dabei auf preisgünstige Abos und on-demand-Inhalte statt klassischer Live-Formate. Roku verschafft sich dadurch Zugang zu Technologien und Know-how für werbefreie Streaming-Angebote, die höhere Margen versprechen.
Amazon-Kooperation sorgt für Rückenwind
Parallel öffnet Roku seine Werbesysteme für Amazons Demand-Side-Plattform (DSP). Der smarte Schachzug dürfte die Vermarktung des eigenen Streamingkanals nochmals verbessern. Die Integration erlaubt eine genauere Zielgruppenansprache und könnte den Verdienst im Werbegeschäft anheben, ohne dass Roku dafür eigene Dateninfrastrukturen aufbauen muss, die natürlich Geld kosten würden.
Roku, Inc. Aktie Chart
Schwankungen mit Potenzial
Trotz aller Fortschritte bleibt die Aktie ein Nervenkitzel. Roku hat in den vergangenen Jahren mehrfach zwischen 60 und 100 USD gependelt. Doch die jüngsten Zahlen, der Kurswechsel hin zum Abo-Modell und steigende Margen könnten diese Spanne bald durchbrechen.
Ob der Sprung gelingt, hängt von zwei Dingen ab: der Skalierung der neuen Abo-Dienste und der Fähigkeit, Werbeerträge profitabler zu gestalten. Klar ist: Roku ist kein reiner Streaming-Nachzügler mehr, sondern ein Player, der sein Geschäftsmodell neu erfindet und damit wieder Spannung in den Markt bringt.
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