Liebe Leser,
bei Rüstungswerten haben wir eine katastrophale Woche hinter uns. Keine Frage. Die Aktie der DroneShield bspw. hat innerhalb der vergangenen fünf Tage mehr als -25 % verloren. Am Ende ist der Titel zwar mit nun 2,62 Euro noch sehr weit im Aufwärtstrend, aber es macht sich Angst breit.
Sie werden auch bei der Rheinmetall (und bei anderen Rüstungswerten) zittern. Denn die Rheinmetall hat ihrerseits ebenfalls verloren. In einer Woche waren es nur -6,6 %. Gestern Abend verlor die Aktie noch 1,55 % und kam bei 1.718 ,00 Euro in ihr Ziel. Schön ist das immer noch nicht. Die Notierungen sind auf dem besten Wege, sich wieder aus dem kurzfristigen Aufwärtstrend zu verabschieden.
Rheinmetall Aktie Chart
Mutmaßlich aber liegen die Börsen falsch, denn es gibt durchaus Gründe für Optimismus. Ein besonderer Grund betrifft China, das gleichzeitig für den Abstieg aus den obersten Kursetagen verantwortlich war.
Rückblick: Trump will China den Handelskrieg erklären
Der Auslöser war jüngst Präsident Donald Trump. Der hat in der vergangenen Woche einen massiven Vertrauensverlust an den Börsen erzeugt. Er wollte, dass China für sein Verhalten (im Grunde sind die jeweiligen Vorwürfe vollkommen austauschbar) bestraft wird. 100 % mehr Zoll sollte auf die Waren aus China erhoben werden.
Würde das passieren, das ahnten die Börsen bereits auch bei Aktien wie der Rheinmetall, dann würde im Westen die Wirtschaft mehr oder weniger fast zusammenbrechen. Ohne China-Importe lässt sich die wirtschaftliche Produktion im Westen nicht ohne Weiteres aufrecht erhalten. Tatsächlich kaufen wir nicht nur Konsumgüter, sondern auch etliche Vorleistungen aus dem Reich der Mitte ein.
Tatsächlich ist China u.a. auch ein wichtiges Produktionsgebiet für zahlreiche Unternehmen und am Ende ein noch wichtigeres Absatzgebiet. Mit anderen Worten: Trumps Drohungen schießen dem Westen sehr direkt in das wirtschaftliche Knie.
China aber hielt dagegen, und das hat sehr direkt mit Rheinmetall und Co. zu tun. Zunächst haben die Chinesen sich dann geweigert, Sojabohnen aus den USA zu beziehen. Das schädigt die Agrarindustrie in den Vereinigten Staaten über alle Maßen und so meinte auch Donald Trump, sich im Namen der Betroffenen dagegen wehren zu müssen.
Im Zweifel allerdings hat China eine noch stärkere Waffe in der Hand: Seltene Erden. Ohne diesen Rohstoff lassen sich im Grunde elektrotechnische Anwendungen gar nicht mehr herstellen. Hier ist es für die Rüstungsindustrie maßgeblich geworden, was China und die USA miteinander verhandeln. Denn ohne Seltene Erden würde die Rüstungsgüterproduktion im Grunde massiv einbrechen.
- Damit wären zum einen die Rüstungspläne im Westen wahrscheinlich deutlich abgeschwächt, was wiederum einen wichtigen Zusammenhang zur Bedrohungslage mit sich bringt. Dementsprechend steht zumindest zu befürchten, dass Donald Trump hier ein größeres Problem erzeugt hat, als dem Präsidenten bewusst war.
- Die zweite Seite der Medaille sind die Pläne der Unternehmen selbst. Die wären dann aus betriebswirtschaftlicher Sicht ausgesprochen gefährdet. Das bedeutet, dass die Entwicklung dann aus der Wahrnehmung von Analysten sicherlich nicht mehr so positiv betrachtet würde wie bis dahin. Ein Beispiel: Bei der Aktie der Rheinmetall unterstellen Analysten aktuell für die kommenden Jahre ein sinkendes Kurs-Gewinn-Verhältnis. Würden die KGV-Werte jedoch bedingt durch die reduzierten Gewinne weiterhin hoch bleiben, wäre die Bewertungsgrundlage für diese Aktien (ähnlich anderen Werten der Branche wie der DroneShield, Hensoldt, Renk oder auch der Deutz) vollständig andere.
Die Entwicklung ist aus der Wahrnehmung der vergangenen Tage am Ende aber nicht so gravierend, wie hier befürchtet.
Die Verhältnisse werden sich glätten
Zunächst hat Donald Trump erläutert, dass er an eine Einigung mit China glaube. Jedenfalls wurde in der ihm eigenen Diktion dennoch zwischen den Zeilen recht schnell deutlich, dass er wohl feststellte, über das Ziel hinausgeschossen zu haben.
Zudem hat Trump dabei aktuell auch noch einmal nachgelegt. Der US-Präsident musste zunächst hinnehmen, dass China ein Telefonat mit Trump verweigerte. Nun würde, so die Meldungen in Deutschland, sich Trump „wieder anbiedern“.
Tatsächlich sollen sich Donald Trump und Chinas Präsident Xi noch in diesem Monat in Südkorea treffen. Es sollten vorab, so die Meldungen, Verhandlungsteams darum ringen, eine Lösung für die aktuell eskalierenden Probleme zu entwickeln. Zumindest sind zahlreiche Beobachter weiterhin der Meinung, dass es bei den jeweiligen Treffen am Ende eine Lösung geben kann.
Denn es gibt auch Analysten, die davor warnen, die Welt könne auch ohne USA oder China wieder versuchen, neue Regeln aufzubauen. D. h., dass sowohl die USA, vor allem aber China sich auch verpokern könnten, wenn die Drohungen zur Exportkontrolle aufrecht erhalten blieben. Am Ende also stehen hier die verschiedenen Interessen recht bedrohlich auf dem Spiel.
Daher ist gut vorstellbar, dass der Streit um die Exportkontrollen von Seltenen Erden doch nicht mehr eskalieren wird. Demzufolge werden denn auch die aktuellen Bedenken der Rüstungsindustrie gegenüber schnell wieder verschwinden können.,
Am Ende haben sich die Märkte vielleicht geirrt
Gesetzt den Fall, die Rohstoffproblematik würde gelöst, würden sich die Märkte schnell an die zugrunde liegenden Bewertungen von DroneShield oder der Rheinmetall erinnern. Die Aktien waren noch vor kurzer Zeit wie gezeigt deutlich höher bewertet worden. Der Trend berücksichtigte den Umstand, dass die Unternehmen aktuell mit höheren Wachstumsraten rechnen können.
Der Trend bei der Rheinmetall etwa wäre dann sicher noch nicht ausgereizt. Ohne Berücksichtigung der China-Problematik sind die aktuellen Analysen von Analysten eindeutig. Die Rheinmetall wird mit Kurszielen von über 2.100 Euro bewertet. Dies bedeutet, die Aktie kann mindestens mit etwa 20 % Aufschlag gegenüber der aktuellen Situation rechnen.
Die DroneShield wiederum ist mittlerweile sicherlich etwa wieder 35 % von ihren Tops entfernt. Dies entspricht einem Potenzial, das bei entsprechender Trend-Entwicklung sicher schnell wieder aufgeholt werden kann. Dies ist zumindest die Auffassung der Trend-Analysten, die sich mit dem Titel derzeit beschäftigen. Insofern ist und bleibt die Situation am Ende zwar kurzfristig spannend. DroneShield, Rheinmetall und Co. dürften aber noch eine ordentliche Chance nach oben erhalten.
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