Rheinmetall, Bitcoin und Co.: Die Crash-Prognose!

Donald Trumps Zollankündigungen gegen China verursachten massive Verkäufe an Kryptomärkten mit Liquidierungen über 19 Milliarden Dollar. Auch Tech- und Rüstungswerte gerieten unter Druck.

Auf einen Blick:
  • Massive Liquidierungen an Kryptomärkten
  • Trumps Zollandrohungen als Auslöser
  • Bitcoin verlor über 13.000 Dollar
  • Tech- und Rüstungsaktien unter Druck

Liebe Leserinnen und Leser,

in der Börse wird diese Woche für uns alle eine Herausforderung. Verschiedene Assets wie Kryptowährungen rund um den Bitcoin oder auch Aktien und Rohstoffe sind zum Teil deutlich schwächer geworden. Wir haben einen Klein-Crash gesehen.

Am Kryptomarkt zeigten sich zuletzt deutliche Auflösungserscheinungen. Es kam zu Liquidationen in Höhe von mehreren Mrd. Dollar. Kryptowährungen insgesamt fielen in sich zusammen. Ob sich die Situation an den Kryptomärkten nach dem schnellen Crash entspannt, werden die kommenden Tage zeigen. Jetzt wird es spannend. Zur Situation:

Am Sonntag sind die Kryptowährungen schon wieder etwas stärker geworden, was immerhin belegt, dass kein unmittelbarer größerer Crash wahrscheinlich ist. Donald Trump hat hier auf die Bremse getreten.

Trump und die Handelsspannungen: Der Auslöser für den Crash

Was wir gesehen haben, ist die Enttäuschung über Donald Trump und dessen Wirtschaftspolitik. Trump hat China neue Zölle angedroht. Er drohte konkret zusätzliche Zölle im Umfang von 100 % für die Chinesen an. Verzollt würden chinesische Exportgüter. Zudem kündigte Trump an, dass es Exportkontrollen für Software geben würde.

Bloomberg wiederum spekulierte darauf, dass der Einbruch (vor allem am Kryptomarkt) durch genau diese Ankündigung ausgelöst worden sei. Der Effekt habe sich durch Berichte über darüber noch verstärkt, ganz konkret durch den sogenannten Daten-Tracker Coinglass.

Die Datenüberwachung zeigt, dass das „größte Liquidationsereignis in der Geschichte der Kryptowährungen“ stattgefunden habe. Mit anderen Worten: Die Kryptomärkte haben ersichtlich einen Ausverkauf aufgenommen, der wiederum die Kurse gen Süden schickte.

Dies zeigt z. B. der Blick auf XRP, eine weniger prominente, aber dennoch weithin beachtete Kryptowährung.

Rheinmetall Aktie Chart

Dabei allerdings traf die Trump-Mitteilung auf einen ohnehin schon relativ schwachen Kryptomarkt, der am Freitag bereits angeschlagen schien. Der Ausverkauf ist also nur die Beschleunigung eines möglicherweise ohnehin begonnen Trends. Die Chronologie ist eindeutig:

  • Donald Trump kündigte in einem Beitrag über seinen eigenen Social Media-Kanal Truth Social die Zollerhöhung an.
  • Kurze Zeit später fiel der Bitcoin (der zuvor in der laufenden Woche einen Kurs von über 125.000 Dollar markiert hatte) auf weniger als 112.000 Dollar.

Die Reaktion war in konkreten Zahlen gemessen eindeutig. Zuletzt sind aktuell offensichtlich Positionen im Umfang von über 19 Mrd. Dollar aufgelöst, also verkauft worden. Dabei wurden über 1,6 Millionen Händler liquidiert, wie es heißt. Derartige Volumina sind ungewöhnlich, womit klar ist, dass die Situation dramatisch war oder aber noch bleiben kann.

Eine Warnmeldung von Coinglass dazu schreckte die Märkte schließlich vollends auf. Die tatsächlich aufgelösten Summen wären ggf. noch deutlich höher als gemeldet. Denn die Aufträge an diesen Märkten würden nicht zwangsweise direkt gemeldet. Damit liegt nahe, dass das Drama am Ende noch nicht ganz beendet ist.

Auf der anderen Seite gibt es in dieser Situation auch Profiteure, was hier bedeutend ist. Ersten Berichten zufolge hat zumindest einer der großen sogenannten Krypto-Wale genau deshalb viel Geld verdient, weil er in dieser Situation short gegangen sei. Mit anderen Worten: Dieser Investor wusste oder glaubte jedenfalls zu wissen, dass und wann der Markt in sich zusammenbrechen würde.

Damit schließt sich wiederum der Kreis zum Verdacht, der wiederum Donald Trump ins Spiel bringt. U.a. gibt es Gerüchte oder zumindest Fragen zu plötzlichen Krypto-Gewinnen eines Sohnes von Donald Trump. Der sei short gegangen, habe also von fallenden Kursen profitiert (weil er davon gewusst haben würde). Das entsprechende Gerücht indes ist nicht ohne weiteres zu überprüfen. Das bedeutet, dass auch jeder andere größere Investor am Markt short gegangen sei.

Allerdings wirft das Gerücht eine andere Frage auf: Ist der Spuk vielleicht schon wieder beendet? Denn wenn Short-Investoren von einer Ankündigung von Donald Trump profitiert haben sollen oder sollten, dann gibt es schon kurze Zeit später keinen weiteren Impuls mehr.

Würde das Gerücht um den Sohn von Donald Trump stimmen, erklärt sich gleichfalls der Umstand, dass Donald Trump schon wieder auf die Bremse trat.

Dann sehen wir bereits wieder eine Wende.

Alles nicht so schlimm laut Trump

China und die USA würden sich einer Meldung nach „schon noch“ vertragen, so die Intention. Chinas Präsident habe nur einen schlechten Tag gehabt, notierte Donald Trump. Kurz gesagt ist tatsächlich alles nicht so schlimm, möchte Trump nun am Wochenende herausgefunden haben.

Das wiederum deutet darauf, dass der Zusammenbruch bereits wieder ein Ende finden wird. Die Short-Investoren, die rechtzeitig am Markt gewesen sind, werden kassiert haben. Der Rest geht leer aus.

Auf der anderen Seite jedoch gibt es auch an dieser Theorie Zweifel.

All dies weiß heute in diesen Stunden tatsächlich noch niemand. Ein Bericht von Finanzmarktwelt zitiert einen „Chefhändler bei Multicoin Capital, Brian Strugaz. Der beschreibt, dass „der Fokus (…) sich nun auf da Kontrahentenrisiko und die Frage (richtet), ob dies eine breitere Ansteckung des Marktes auslöst“. Er geht davon aus, das Liquidationsrisiko liege bei über 30 Mrd. Dollar.

Es ist demnach zumindest nicht ausgeschlossen, dass nach einem stärkeren Sonntag am Montag und Dienstag noch einmal Druck aufkommt.

Schockwellen auch an anderen Märkten

All diese Unsicherheit sorgt für Schockwellen am Markt. Aktien, Öl und Kryptowährungen sind oder seien betroffen. Gold und Staatsanleihen gewinnen.

Trump hat mit seinen Aussagen u.a. deshalb auch Unruhe für andere Assets wie zum Beispiel die Stimmungslage größerer Unternehmen aufgebracht. Damit ist die Frage nach den Handelszöllen und der dahinter stehenden möglichen Ernsthaftigkeit besonders bedeutend.

So könnten beispielsweise auch die verschiedenen Substanzunternehmen, die zu den Hype-Branchen gehören, weiter in kurzfristige Mitleidenschaft gezogen werden. Dies sind Tech-Unternehmen wie Palantir und weitere Unternehmen der direkten Tech-KI-Branche. Wenn der quasi neu ausgerufene Handelskrieg zwischen China und den USA sich fortsetzen sollte, wäre vor allem genau diese Chip-Branche betroffen.

Damit würden Aktien aus dieser Branche in den kommenden Tagen auf den Prüfstand gestellt.

Rüstungsaktien wie Rheinmetall und Co. dürften indes allenfalls aus anderen Gründen unter Druck geraten.

Wenn die Geiseln der Hamas am Montag tatsächlich freigelassen werden, rückt ein Frieden im Nahen Osten etwas näher. Dies wäre eine der Voraussetzungen aus dem Friedensplan von Donald Trump. Die Börsen bewerten eine solche Einigung für die Rüstungsbranche kurzfristig als negativ.

Die Prognose also würde lauten, dass kurzfristig Rheinmetall und Renk, Hensoldt und Deutz noch einmal kurzfristig unter Druck geraten können. Auch hier jedoch sind die kurzfristigen Prognosen unsicher. Denn ob es dauerhaft zum Frieden kommt, ist unsicher. Ein anderer Teil des Friedensplans steht bereits wieder auf der Kippe: Die Hamas werden nach Einschätzung zahlreicher Experten nicht wie verlangt ihre Waffen abgeben. Dies wiederum wird in den kommenden Tagen für weitere Debatten sorgen, da damit ein Teil des Friedensplans von Trump obsolet wäre.

Unter dem Strich stehen wir daher wie beschrieben vor einer lebendigen und unberechenbaren Entwicklung. Die Krise an den Kryptomärkten kann schon wieder beendet sein. Einige Substanzbranchen wie etwa die Rüstungsmärkte sind jedoch kurzfristig noch immer in Gefahr.

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