Rheinmetall-Aktie: Zweifacher Antrieb!

Die Aktie von Rheinmetall hat sich seit Freitag deutlich erholt. Das hat mit der verbesserten Stimmung am Rüstungsmarkt zu tun – und einem milliardenschweren Auftrag.

Auf einen Blick:
  • 3,4-Milliarden-Euro-Auftrag für Rheinmetall
  • 222 Schakal-Panzer für Deutschland und Niederlande
  • Trump-Pläne stärken europäische Rüstungsbranche
  • Rheinmetall-Aktie mit deutlichem Kursgewinn

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Aktie von Rheinmetall, am Freitag wie alle Rüstungstitel noch stark unter Druck, ist fulminant in die neue Börsenwoche gestartet. Die Papiere des Düsseldorfer Rüstungskonzerns gingen am Montag letztlich mit einem Plus von knapp sechs Prozent bei 1.759,50 Euro aus dem Xetra-Handel, den Dienstag begann sie mit einem weiteren Aufschlag auf 1.773,50 Euro. Dies hängt sicherlich auch mit der Erholung der Gesamtbranche zusammen, doch die Rheinmetall-Aktie profitierte von einem weiteren Umstand. Denn am Montag meldete das Unternehmen einen milliardenschweren Auftrag.

Rheinmetall verbucht Milliardenauftrag

Die europäische Rüstungsorganisation OCCAR (Organisation Conjointe de Coopération en Matière d’Armement) habe die Artec GmbH damit beauftragt, insgesamt 222 Radschützenpanzer vom Typ „Schakal“ an die Streitkräfte Deutschlands und der Niederlande zu liefern, meldete Rheinmetall am Montag. Dieses neue Gefechtsfahrzeug kombiniere das Fahrgestell des Radpanzers Boxer mit dem Turm des Schützenpanzers Puma, heißt es. Hauptauftragnehmer für den Boxer sei die Artec GmbH, ein Gemeinschaftsunternehmen von Rheinmetall und KNDS Deutschland.

  • 150 Schakal-Fahrzeuge sollen laut Mitteilung an die Bundeswehr geliefert werden, 72 an die niederländische Armee.
  • Der Gesamtauftrag für die Abrufe beider Heere hat demnach einen Wert von 3,41 Milliarden Euro brutto

Davon entfallen laut Mitteilung knapp 3 Milliarden Euro auf Rheinmetall. Der Vertrag beinhaltet demnach ein Logistikpaket, bestehend aus Ersatzteilen, Ausbildungsmitteln und Sonderwerkzeugen. „Zusätzlich umfasst er optionale, weitere Leistungen wie den Schutz gegen Panzerabwehrhandwaffen, Beschussdetektion und -identifikation sowie Drohnenabwehr.“ Der Abruf von bis zu 248 weiteren Fahrzeugen ist laut Rheinmetall als Option ebenfalls enthalten.

Rheinmetall und KNDS Hauptauftragnehmer

Innerhalb der Bundeswehr sei der Schützenpanzer Schakal, bestehend aus der 8×8-Plattform Boxer und dem 30mm-Puma-Turm mit der MK 30-2/ABM Maschinenkanone von Rheinmetall, das Hauptwaffensystem für die neu aufzustellenden Mittleren Kräfte des Heeres, heißt es. „Der neue Schützenpanzer vereint in höchstem Maße Mobilität, Schutz und Feuerkraft.“ Die Mittleren Kräfte würden somit befähigt, in kürzester Zeit große Distanzen eigenbeweglich überwinden zu können.

Auch für die Artillerie-Radhaubitze RCH 155 – eine weitere Kombination des Fahrmoduls des Radpanzers Boxers, hier mit der Waffenanlage der Panzerhaubitze 2000 – soll die Artec GmbH als 64:36-Joint Venture von Rheinmetall und KNDS künftig die Hauptauftragnehmerin sein, so die Mitteilung.

Trump-Plan lässt Rüstungstitel steigen

Der Milliardenauftrag versüßte den Rheinmetall-Aktionären einen ohnehin guten Tag, europaweit hatten die Rüstungsaktien am Montag wieder zugelegt. Auslöser sei, dass sich US-Präsident Donald Trump mit seinem russischen Pendant Wladimir Putin treffen und den Frontverlauf einfrieren wolle, meldete investing.com, was zunächst widersprüchlich anmutet. Zudem aber wolle Trump der Ukraine wohl keine Tomahawk-Langstreckenraketen liefern. „Dies mache höhere Verteidigungsanstrengungen in Europa notwendig“, so der Schluss.

Tatsächlich hatte sich die EU in ihren Bemühungen um ein verteidigungsfähiges Europa nach langen Verhandlungen vor dem Wochenende auf ein Programm zur Förderung der europäischen Verteidigungsindustrie geeinigt. Mit zunächst 1,5 Milliarden Euro sollen Produktion und Lieferketten von Rüstungsgütern ausgebaut werden.

Rheinmetall-Aktie noch deutlich unter Rekordhoch

Die niedrige Summe hatte zunächst für Enttäuschung gesorgt – in Teilen des EU-Parlaments wie an der Börse -, was sich am Kursverlauf von Rüstungstiteln wie Renk, Hensoldt und eben Rheinmetall am Freitag ablesen ließ.

  • Insgesamt aber sollen in Europa bis 2035 jährlich rund 288 Milliarden Euro zusätzlich für Verteidigung aufgebracht werden
  • Die Finanzierung erfolgt vorerst vor allem über nationale Haushalte und bestehende EU-Töpfe, wie es hieß

Und so hatten sich die Märkte am Montag wieder deutlich erholt gezeigt, wobei der Großauftrag für Rheinmetall sicherlich allen Branchentiteln half. Von ihrem Höchststand bei 2008 Euro, ausgebildet Anfang Oktober, ist die Rheinmetall-Aktie allerdings noch ein gutes Stück entfernt.

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