Rheinmetall-Aktie: Wirklich irre!

Trotz jüngstem Kursverlust unter 1.500 Euro prognostizieren Analysten für Rheinmetall eine mögliche Kursverdopplung bis 2030 bei fünffachem Gewinnwachstum und stabilen Margen.

Auf einen Blick:
  • Aktie verliert trotz 140 Prozent Jahresplus
  • Analysten sehen Kursziel bei 2.150 Euro
  • Gewinnverfünffachung bis 2030 erwartet
  • Stabile Margen trotz Kostendruck
  • Umsatzwachstum durch Rüstungsaufträge

Liebe Leserinnen und Leser,

heftige Diskussionen gab es auch am Wochenende rund um die Düsseldorfer Rheinmetall. Die Aktie hat am Freitag mit rund 2,2 % Verlust einen massiven Downfall hingelegt: Sie fiel wieder unter die Marke von 1500 Euro und enttäuscht damit zumindest die Chartanalysten. Die hatten auf eine wesentlich stärkere Bewegung nach oben gesetzt, nachdem das Papier zuletzt von rund 1.400 Euro wieder nach oben geklettert war. Daraus wurde nichts.

Der generelle Trend allerdings bleibt bei der Rheinmetall stets derselbe. Je nachdem, wie der Zeitrahmen sich darstellt, ist die Aktie unverändert in einem sehr triumphalen Modus, könnte man meinen. Die Notierungen waren lange Zeit vollkommen unterschätzt worden und dann in diesem Jahr deutlich nach vorne gepuscht worden. Konkret: Die Aktie hat im laufenden Jahr noch immer ein Plus von 140 % realisiert, auch wenn kaum ein Investor in den vergangenen Wochen oder Monaten (seit Sommer) übermäßig glücklich sein wird.

Die Notierungen sind und bleiben aber im großen Bild noch immer in einem Aufwärtslauf, der aus der langfristigen Sicht nur unterbrochen zu sein scheint. Die Märkte waren kurz auf dem Weg zur Marke von 2.000 Euro, haben diese allerdings dann doch nicht einnehmen wollen. Das aktuelle Allzeithoch verortet der Markt bei Kursen von rund 1.990 Euro. Die Aktie also hat zumindest diesen symbolischen Schritt noch nicht vollziehen.

Der Markt hat bei Rheinmetall und Co. große Angst

Grund dafür war die Angst der Märkte, dass das Rüstungsprogramm der westlichen Länder doch nicht so massiv ausfallen würde wie erhofft. Alles Unsinn, meinen die Analysten von jeher. Jüngst kam noch dazu, dass die Friedensverhandlungen rund um den Krieg in der Ukraine erfolgversprechender sein könnten als gedacht. Die Börse hat vor solchen Entwicklungen Angst, weil auch dann die Rüstungsetats für die Zukunft zusammengestrichen würden. Auch hier ist klar, dass dies reiner Unsinn ist. Die Regierungen und auch die übergeordneten Institutionen wie die EU oder die Nato haben die Rüstungsforderungen und auch -anordnungen (Nato an ihre Mitgliedsländer) nicht davon abhängig gemacht, ob der Krieg in der Ukraine fortgesetzt wird.

Kurz: Die Märkte haben sich in einer Phantasie ergeben, die zumindest nach menschlichem Ermessen nicht eintreten wird.

Wovon die Rüstungsindustrie demgegenüber profitieren wird, liegt fast auf der Hand:

  • Die Unternehmen wie die Rheinmetall haben für jedwede Produkte kaum Konkurrenz. Die Auswahl beschränkt sich in aller Regel auf die technischen Fertigkeiten der je angebotenen Produkte (und Waffengattungen). Preissetzer sind die Unternehmen im Wesentlichen selbst. Sie müssen dafür nur bestimmte Vorgaben der Auftraggeber erfüllen, die Kalkulation muss die jeweiligen Kostenarten dokumentieren können.
  • Solche Rahmenbedingungen gibt es ansonsten kaum in anderen Industrien. So hat die Rheinmetall nicht zufällig mit rund 1,2 Mrd. Euro Gewinn im laufenden Jahr bei sicherlich deutlich über 12 Mrd. Euro Umsatz eine Marge in Höhe von gut 10 %. Daran wird sich trotz aller Kostenexplosionen nichts ändern.

Rheinmetall: Es gibt keine Änderungen

Die Rheinmetall präsentiert sich nun wie eh und je. Die Düsseldorfer bringen große Versprechungen und Prognosen an den Markt. Sie liefern gleichzeitig Aufträge und Projekte und sie lassen auch keine Zweifel daran, wie günstig das Papier eigentlich sein müsste. Jedenfalls in den Augen der Analysten ist die Aktie aktuell günstig und tatsächlich mit enormen Kurszielen ausgestattet.

Das lässt sich direkt begründen. Die Rheinmetall hat nach den jüngsten Schätzungen, siehe oben, bei konstanten Gewinnmargen eine Verfünffachung des Gewinns vor sich. In nur wenigen Jahren müssten die Rheinländer also komplett neu bewertet werden. Auf Ba

Rheinmetall Aktie Chart

Auf Basis der aktuellen Bewertung und der KGVs könnte dann bei einer entsprechenden Entwicklung das KGV auf vielleicht zwischen 11 und 12 gefallen sein. Mit anderen Worten: Die Aktie wäre um ein Vielfaches günstiger als sonst üblich. Um es auf den Punkt zu bringen: Typischerweise wurden selbst in weniger wachstumsstarken Zeiten für das Papier KGVs von 22 bis 24 mühelos akzeptiert. Wenn auch nur eine Bewertung in diesem Umfang käme, dann müsste der Kurs der Aktie sich bis 2030 (nur auf dem Papier) verdoppeln.

Wird die Aktie der Rheinmetall sich tatsächlich verdoppeln können?

Nun ist das ein recht theoretischer Wert. Allerdings würde selbst eine Verdopplung den neuen Entwicklungen damit dann wohl nicht gerecht werden. Denn es ist damit zu rechnen, dass die Margen sich sogar verbessern. Viele Produktionen werden in Serienfertigung gehen, was typischerweise die Kosten dann reduziert. Die Lasersysteme stehen kurz davor, an den Markt kommen zu können. Noch gibt es dazu lediglich Entwicklungskosten und keine Kostenvorteile. Insofern ist auch hier noch viel Luft.

Auch die Weltraumüberwachung per Satelliten hat bis dato noch keinerlei Vorteile durch Serienproduktion. Die Kosten dürften auch in dem Segment besser werden. Zudem sind die aktuellen Bedürfnisse der Staaten bezogen auf die mögliche Aufrüstung so groß, dass die Preisverhandlungen zumindest nicht schwieriger werden. Es steckt auf der Kostenseite noch viel Musik, so jedenfalls die Annahme.

Zudem müssten Analysten auch noch einkalkulieren, dass die Düsseldorfer mit den früheren KGVs von 22 bis 24 relativ günstig bewertet waren. Das lag damals an den fehlenden Wachstumsaussichten. Die Lage hat sich gedreht. Wer auf Rüstung setzt, weiß, dass die Rheinmetall künftig eher noch sehr viel mehr Aufträge erwarten darf. Demzufolge wäre es nicht überraschend, wenn die Wachstumsperspektiven den Kurs noch teurer werden lassen als die alten Sonderkonditionen beim KGV. Damit sind die Schätzungen zu einer Kursverdopplung zumindest aktuell noch reichlich konservativ.

Am Wochenende haben sich die Meinungen auf Analysten-Seite nicht geändert. Es gibt unverändert sehr massive Unterschiede zwischen dem Markt und dem, was die Analysten glauben. Der Markt hat sich jüngst mit dem Rückschritt auf weniger als 1.500 Euro kurzfristig wieder klar verkrochen. Analysten sehen bei 2.150 Euro die Kursziele. Die Analysten werden der Wahrheit näher kommen. Zur nochmaligen Erinnerung: Rheinmetall hat der Öffentlichkeit jüngst mitgeteilt, der Umsatz solle sich bis 2030 gleich verfünffachen. Wer kann das dauerhaft ignorieren?

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