Liebe Leserin, lieber Leser,
während zuweilen schon von bevorstehenden neuen Höchstständen bei der Aktie von Rheinmetall geraunt wird, ist die Realität einer eher nüchterne: Die Papiere des Düsseldorfer Rüstungskonzerns notieren aktuell bei 1.736 Euro. Damit hat die Rheinmetall-Aktie zuletzt nicht mehr als die Verluste aus den Wochen davon ausgeglichen, gab am Donnerstagmorgen sogar leicht ab. Will heißen: Der aktuelle Kurs entspricht fast exakt dem von vor einem Monat, die Aktie kam somit kein bisschen voran, das Rekordhoch von Anfang Juni bei 1.944 Euro ist noch weit entfernt. Das gilt quasi auch für das nächste operative Ziel des Unternehmens.
Rheinmetall hat das Weltall im Blick
Denn wie seit dieser Woche bekannt ist, haben die norwegische Andøya Space und Rheinmetall Nordic AS eine Absichtserklärung (Letter of Intent, LOI) unterzeichnet, um gemeinsam die kommerziellen Kapazitäten für zivile und militärische Weltraumoperationen auszubauen. Die Partnerschaft ziele darauf ab, „den steigenden Sicherheitsanforderungen in Europa durch den schnellen Einsatz von Satelliten und Weltraumressourcen gerecht zu werden“, wie Rheinmetall wissen ließ.
Andøya Space und Rheinmetall wollen sich einer Unternehmensmitteilung zufolge in ihrer Zusammenarbeit auf das Schließen von Lücken in der Wertschöpfungskette für Satelliten sowie Starts in Andøya, Norwegen, konzentrieren. „Ziel ist es, regelmäßige kommerzielle Startdienste und flexible, schnelle Reaktionsfähigkeiten vom europäischen Festland aus zu bieten“, heißt es. „Diese strategische Partnerschaft wird Tactical Responsive Launch (TacRL)-Kapazitäten bereitstellen und eine sichere und widerstandsfähige Handhabung von Satelliten mit verkürzten Reaktionszeiten gewährleisten.“
Andøya-Kooperation „entscheidender Faktor“
Die Zusammenarbeit mit Andøya Space werde angesichts des Aufbaus europäischer Raumfahrtkapazitäten „ein entscheidender Faktor für die Entwicklung unseres Angebots im zivilen und militärischen Bereich sein“, davon ist Thomas Berge Nielsen, CEO von Rheinmetall Nordic AS, überzeugt. Beide Unternehmen, heißt es, seien entschlossen
- Kunden diese Dienstleistungen schnell zu kommerziellen Bedingungen anzubieten sowie
- die Durchführung von TacRL-Missionen und regelmäßigen Startdiensten zu ermöglichen
Weltpremiere auf Fachmesse DSEI
Im Hier und Jetzt wird Rheinmetall hingegen vom 9. bis zum 12. September in London auf der Fachmesse DSEI präsent sein. Als ein wichtiger Partner der Streitkräfte seiner Majestät sei Rheinmetall in der Hauptstadt des Vereinigten Königreiches vor Ort, teilte der Konzern am Mittwoch mit. Unter dem Motto „Freedom Needs Enablers“ präsentiere der Technologiekonzern Neuigkeiten und informiere über weitere Produkte und Aktivitäten.
„Dabei steht insbesondere die Digitalisierung und Autonomie, aber auch Mobilität und Wirkung im Mittelpunkt“, so die Mitteilung. Gleich zu Beginn wird eine Weltneuheit im Bereich der Gefechtsfahrzeuge Premiere haben, eine Multi-Plattform zur Bekämpfung vielfältiger Bedrohungen in den Domänen Land und Luft – gemeinsam präsentiert mit Lockheed Martin.
Rheinmetall-Kursziel bei lediglich 1740 Euro
Sicherlich: Dass Rheinmetall als Rüstungsunternehmen von der aktuellen, weltpolitischen Situation profitiert, steht außer Frage. Unklar ist lediglich, ob die Finanzmärkte auf diesen Umstand eventuell überreagiert haben. Denn obwohl die Aktie deutlich unter ihrem Höchststand notiert, hat sie sich aufs Jahr gesehen im Wert um gut 230 Prozent gesteigert. Aus den vergangenen fünf Jahres steht ein Plus von unfassbaren 2.200 Prozent.
Und so sind viele, aber nicht alle Analysten überzeugt, dass die Rheinmetall-Aktie mittelfristig zu alter Stärke zurückfinden wird. So hatte Warburg Research das Kursziel nach Zahlen Anfang August zwar angehoben, allerdings lediglich von 1550 auf 1740 Euro, mithin das aktuelle Kursniveau. Die Ergebnisse des zweiten Quartals seien „wenig inspirierend“ ausgefallen, schrieb Analyst Christian Cohrs.
- Die Wachstumsstory des Rüstungskonzerns bleibe intakt, aber die Bewertung spreche nur für ein neutrales Votum, so Cohrs
- Im höheren Kursziel berücksichtigte er höhere mittel- bis langfristige Wachstumsannahmen infolge der neuen Nato-Ziele
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