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Rheinmetall-Aktie: Unfassbarer Irrtum!

Rheinmetall verfehlt Umsatz- und Gewinnerwartungen, verliert deutlich an der Börse. Trotzdem bleibt der Auftragsbestand hoch und die langfristigen Aussichten positiv.

Auf einen Blick:
  • Umsatz liegt 4 % unter den Erwartungen
  • Operativer Gewinn 2,3 % niedriger als prognostiziert
  • Auftragsbestand bis Mitte 2026 auf 120 Mrd. Euro geschätzt
  • Analysten sehen Kursziele bis zu 3000 Euro

Liebe Leserinnen und Leser,

für die Rheinmetall ging es am Donnerstag katastrophal nach unten. Die Notierungen waren jetzt aus der Sicht der Märkte ganz offensichtlich viel zu hoch gelaufen. Die Aktie verlor am Ende -8 %. An der Börse in München ging es schließlich um -6,8 % nach unten. Die Aktie wird derzeit bei 1649,50 Euro gehandelt. Sie ist allerdings formal immer noch im Aufwärtstrend und die Märkte scheinen sich etwas geirrt zu haben.

Rheinmetall: Der große Irrtum!

Grund für die Kurs-Abschläge sind sicherlich die Quartalszahlen gewesen, die Rheinmetall am Donnerstag vorgestellt hat. Generell gehen die Märkte davon aus, dass die Zahlen unter den Erwartungen gelegen haben. Dies lässt sich auch messen. Die Kursverluste selbst sind indes deutlich betrieben, meinen wirtschaftliche Beobachter. Im Einzelnen:

Die Rheinmetall hat die Erwartungen verfehlt, darin sind sich wohl alle Beobachter einig. Tatsächlich ist der Umsatz im vergangenen Quartal mit 2,43 Milliarden € angegeben worden. Eine Umfrage hatte Konsens-Prognosen in Höhe von 2,53 Milliarden € gebracht. Die Aktie hat also letztlich darunter gelitten, dass die Umsatz-Erwartungen um 4 % unterboten worden sind. 4 % sind indes nicht besonders bedeutend. Denn hier wird angegeben, dass vor allem Verzögerungen in der Vertragsabwicklung dafür verantwortlich gewesen sind. Die Umsätze wären dann also eher nach hinten auf einen späteren Zeitpunkt geschoben.

Auch auf der Gewinn-Seite gab es Enttäuschungen. Die operativen Gewinne lagen 2,3 % unter den Erwartungen. Dies ist wiederum auch auf die Umsatz Entwicklung zurückzuführen.

Letztlich sind die Verfehlungen noch im Rahmen dessen, was üblicherweise am Markt recht gut verkraftet werden kann. Der Paukenschlag mit -8 % Verlust in der Spitze ist indes wahrscheinlich vor allem auf Gewinn-Mitnahmen zurückzuführen.

Rheinmetall Aktie Chart

Zur Situation: Das Unternehmen hat seine Umsatzwachstums-Prognose für das Gesamtjahr noch einmal bestätigt. Der CEO hat den Auftragsbestand bis Mitte 2026 auf 120 Milliarden € taxiert. Vor allem Aufträge der Bundeswehr seien verantwortlich. Voraussetzung ist, dass alles nach Plan verläuft. Der Plan bezieht sich darauf, dass die Regierungen und vor allem die Regierung in Deutschland die Vorhaben tatsächlich umsetzen werden, die sie in den vergangenen Wochen und auch Monaten schon angekündigt haben.

Zum Vergleich. Der Auftragsbestand im ersten Halbjahr 2025 liegt bei 63,2 Milliarden €. Im ersten Halbjahr 2024 waren es 48,6 Milliarden €. Wenn der Auftragsbestand bis Mitte Juli 2026 wie oben angegeben auf 120 Milliarden € steigen wird, dann wird er sich gegenüber dem aktuellen Zeitpunkt nahezu verdoppeln. Dies ist wiederum in den Aktienmarkt Bewertungen des heutigen Tages nicht zur Geltung gekommen.

Das generelle Problem ist die Geschwindigkeit der Politik

Das generelle Problem für das Unternehmen aus Düsseldorf ist wohl hier die Geschwindigkeit der deutschen Regierungspolitik gewesen. Am Anfang des Jahres fand die Bundestagswahl statt, die einen Regierungswechsel hervorbrachte. Bis in das zweite Quartal hinein war die Regierung bezogen auf größere Aktivitäten annähernd handlungsunfähig. Die neue Regierung hat bis zum heutigen Tag noch keinen gültigen Haushalt verabschieden können.

Da allerdings bekannt ist, dass die Schuldenregeln für die Ausgaben in Rüstung und Sicherheit außer   Kraft gesetzt werden, wird sich die Situation für das Unternehmen deutlich ändern. Die Entwicklung hat sich lediglich verschoben.

Ganz konkret haben die Analysten von JP Morgan sich dazu geäußert. Das Unternehmen würde seine mittelfristigen Prognosen im Laufe dieses Jahres sicherlich noch einmal erhöhen, so die Erwartungen der Analysten. Voraussetzung ist, dass die Investitionen selbst begännen, sich auszuzahlen und das in der zweiten Jahreshälfte die großen Aufträge eingehen werden. Tatsächlich ist diese Prognose sicher nicht falsch.

Die Zahlen der Politik liegen mehr oder weniger auf dem Tisch. Ganz konkret: die EU wird bis zum Jahr 2030 insgesamt bis zu 1 Million € in Rüstungsausgaben einfordern, so die Rheinmetall selbst in ihren Schätzungen. Die Rheinmetall möchte davon bis zu 300 Milliarden € Auftragsvolumen haben. Diese Zahlen können zwar schwanken, allerdings wird keine grobe Verfehlung dieser Erwartungen einkalkuliert werden müssen. Insofern ist die Rheinmetall hier in den kommenden Jahren, vielleicht auch schon Monaten tatsächlich mit neuen Auftragsvolumen konfrontiert.

Es wird vor allem darum gehen, dass auch die NATO hier neue Festschreibungen getroffen hat. Die Mitgliedsländer der einzelnen Staaten müssen bis zum Jahr 2035 sicherstellen, dass die Ausgaben sich bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt der jeweiligen Länder pro Jahr weiter massiv erhöhen. Erwartet werden 5 % des jeweiligen BIP. Zum Vergleich:

Deutschland hat über lange Jahre einen Anteil in Höhe von zwischen 1 % und 1,5 % bezahlt. Nun sieht der jüngste Haushaltsentwurf für das laufende Jahr bereits einen Anteil in Höhe von 2,4 % am jährlichen BIP vor. Das wird bedeuten, dass Deutschland sich auf den Weg gemacht hat, die Vorgaben schneller umzusetzen als andere. Bis zum Jahr 2029 möchte Deutschland ein Volumen in Höhe von 3,5 % des jährlichen BIP in Rüstung und Sicherheit investieren.

Hier kann Rheinmetall also schon relativ sicher darauf bauen, dass die Politik, sofern sie denn dann handlungsfähig ist, sehr viel höhere Auftragsvolumen in Angriff nehmen wird als bislang. Insofern hat sich tatsächlich die Einschätzung von JP Morgan zumindest bezogen auf die Rahmenbedingungen sicherlich nicht zu weit aus dem Fenster gelehnt. Vielleicht werden die Jahresprognosen schon im Laufe des Jahres tatsächlich angehoben. Das würde auch für die Aktie selbst einen erheblichen Unterschied machen.

Die Rheinmetall könnte dann davon ausgehen, dass die heutigen Gewinnmitnahmen und Sorgen an den Märkten sich schnell wieder auflösen würden. Wahrscheinlich bleiben die Kursziele aus dieser Sicht auch deshalb so konstant, wie es die Analysten derzeit vorsehen. So haben unterschiedliche Analysten ihre jeweiligen Kursziele erneuert.

Die erneuerten Kursziele liegen deutlich über 2000 €. Sie reichen bis zu 2500 €. Wohlgemerkt, in einem Fall ging es sogar bis auf 3000 € nach oben. Insofern hat sich an den Voraussetzungen für einen deutlichen Anstieg dieser Aktie sicherlich wenig geändert. Die heutige Entwicklung wird dies gegebenenfalls schon zeigen. Der Aktienmarkt gestern hat mit seinen massiven Abschlägen sicherlich deutlichenttäuscht und wahrscheinlich sogar übertrieben. Dies wird sich ggf. rasch zeigen.

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