Rheinmetall-Aktie: Unfassbare Kursziele!

Rheinmetall verzeichnet starkes Umsatzwachstum und operative Gewinnsteigerung, während neue Großaufträge und internationale Expansion die positive Perspektive untermauern.

Auf einen Blick:
  • Umsatzwachstum von 20 Prozent im Jahresvergleich
  • Operativer Gewinn steigt auf 835 Millionen Euro
  • Neue Großaufträge für Panzerproduktion mit Leonardo
  • Expansion mit Werken in Bulgarien und Rumänien
  • Personalaufstockung um 75 Prozent bis 2030 geplant

Liebe Leserinnen und Leser,

die Rheinmetall steht vor einer weiteren wegweisenden Entwicklung. Die Düsseldorfer sind am Ende der Woche noch auf einen höheren Kurs gelaufen und konnten sich bei rund 1.740 Euro etablieren. Das entspricht einem Aufwärtstrend, allerdings fehlen noch deutliche Kursgewinne, um einen massiven Durchbruch zu schaffen. Noch immer ist der Markt den Rüstungswerten gegenüber vergleichsweise schwach. Dies ist ein Grund für die Schwäche der Rheinmetall. Zudem wird auch die Rheinmetall recht schwach wahrgenommen, auch wenn die jüngsten Zahlen des Unternehmens am Ende durchaus gut waren. Zumindest haben die Analysten, die Kursziele abgeben, die Aktie in den Kurszielen in aller Regel bestätigt.

Die guten Zahlen sind noch immer Diskussionsgrundlage

Zumindest für die Analysten sind die Zahlen der Rheinmetall noch immer interessant. Die Analysen beziehen sich zum Teil darauf. Daher lohnt es sich, die zahlen noch einmal zu untersuchen.

Immerhin sei der Umsatz ggb. dem Vorjahr um rund 20 % gestiegen. Dies ist insofern relativ gut, als dies die Obergrenze in vorhergehenden Schätzungen gewesen ist (nach Wahrnehmung des Autors). Der operative Gewinn ist insgesamt auf 835 Millionen Euro gestiegen. Dies ist ein Mehrgewinn von etwa 18 %, auch hier im Vergleich zum Vorjahr. Dies ist wiederum ebenfalls am oberen Rand der Schätzungen gewesen. Der Verteidigungsbereich ist dabei mit einem operativen Ergebnis von 825 Millionen Euro beteiligt gewesen.

Der Verteidigungsbereich wird sowohl absolut wie auch relativ noch weiter wachsen. Tag für Tag rechnen die Börsen mit weiteren Aufträgen. Auch deshalb hat Rheinmetall die Vorgaben für das laufende Jahr bestätigt. Die Ziele werden gehalten.

Das ist insofern überraschend, als noch das erste Halbjahr nicht so gut verlief wie gedacht. Rheinmetall hatte die Umsatzerwartungen um 4 % verfehlt. Der CEO indes gab sofort an, dass das Unternehmen noch im laufenden Jahr das Gap wieder überwinden würde. Grund: Die Regierungsbildung in Deutschland war nicht schnell genug abgeschlossen. Deshalb sind die Auftragsvergaben der Regierung in Berlin mit deutlicher Verzögerung zu erwarten und auch gekommen.

Erst vor wenigen Wochen hat die Regierung nach wochenlangem Kampf den Haushalt für das laufende Jahr verabschiedet. Dieser Haushalt inklusive Sondervermögen über 500 Mrd. Euro für Infrastrukturinvestitionen wird auch für die Aufrüstung verwendet werden. Die Börsen haben seit langem darauf spekuliert, dass Rheinmetall und Co. dieses Geld als Auftragsvolumen erhalten würden.

Die Börsen haben nach Ausbleiben dieser Aufträge bei der Aktie von Rheinmetall aus dem bis dato geltenden Aufwärtstrend einen Seitwärtstrend werden lassen.

Rheinmetall Aktie Chart

Aktuell jedoch stapeln sich die guten Nachrichten wieder.

Rheinmetall mit weiteren Projekten

Die Düsseldorfer haben zuletzt wissen lassen, dass sie mit Leonardo aus Italien zusammen in einem Projekt 21 Panzer als Großauftrag bauen dürfen. Dies ist der erste Großauftrag für die Kooperation, die schon vor längerer Zeit von den Behörden zunächst geprüft und dann genehmigt worden ist.

Die Rheinmetall hat damit im ganz konventionellen Geschäft in Europa die Auftragsbücher weit geöffnet und darf mit einiger Wahrscheinlichkeit hier weitere Aufträge erwarten.

Neben solchen konventionellen Projekten jedoch ist die Rheinmetall derzeit auch in anderen Feldern erfolgreich. In Bulgarien hat Rheinmetall ein Joint Venture abgeschlossen, das für die Munitionsproduktion zuständig sein wird. Das gemeinsame Werk wird sowohl Schießpulver wie auch 155-mm-Artilleriegeschossen produzieren. Die Investitionssumme beziffern die Medien auf rund 1 Mrd. Euro, womit die Dimension des Projektes durchaus ansprechend ist. Jährlich sollen bis zu 100.000 Geschosse produziert werden. In Osteuropa wird zudem eine weiter Produktionsstätte in Rumänien aufgebaut. In Osteuropa also stärkt die Rheinmetall ihre Produktionsbasis eindrucksvoll. Dies wird sich in den kommenden Wochen und Monaten auszahlen.

Rheinmetall allerdings hat zuletzt weitere Projekte in Angriff genommen. Die Düsseldorfer sind inzwischen in die Satellitenproduktion eingestiegen. Noch sind sie damit nicht am Markt, dies ist indes nur eine Frage der (kurzen) Zeit. Hier kooperiert die Rheinmetall mit der ICEYE, einem finnischen Unternehmen aus der Branche. Die beiden Konzerne gründen nun die Gemeinschaftsproduktion, um SAR-Satelliten zu produzieren (Synthetic Aperture Radar). Die Satelliten werden in Neuss produziert, also in der Nähe des Stammsitzes der Rheinmetall. Rheinmetall ist zu 60 % an dem Unternehmen beteiligt. Die Satelliten sollen ab 2026 produziert werden. Die Satelliten sind ein ganz neues Geschäftsfeld, das sicher die Expansion und die Umsatzentwicklung stützt.

Rheinmetall mit gewaltigen Schätzungen

Die Umsätze werden sich in den kommenden Jahren explosionsartig entwickeln. Dafür stellt die Rheinmetall nun auch neue Mitarbeiter ein. Die Personalplanung sieht vor, dass der Bestand um 75 % bis zum Jahr 2030 aufgestockt wird. Damit ist ebenso deutlich, dass die Umsätze sich gewaltig entwickeln werden.

Die einzige Herausforderung, die der Zuversicht gegenübersteht, sind gewaltige Investitionen, die Rheinmetall vornehmen muss. Das Unternehmen muss nun sowohl die Produktionskapazitäten aufbauen wie auch die Logistikkapazitäten, um den neu gewonnenen und zu gewinnenden Aufträgen gerecht zu werden. Nach aktuellen Informationen sollen die Fabriken in Bulgarien und Rumänien alleine eine Aufbauzeit von 14 Monaten in Anspruch nehmen. D. h., dass zum einen die geplanten Umsätzen aus den Aufträgen nicht so schnell generiert werden können wie erhofft und zum anderen Kapital gebunden wird.

Am Ende sind deshalb die aktuellen Entwicklungen auch auf die Zweifel an der Rheinmetall selbst zurückzuführen, nicht nur auf die allgemein schwächere Stimmung am Markt. Dennoch halten die Analysten aktuell an den Kurszielen fest. So hatte jüngst die UBS ein Kursziel in Höhe von 2.500 Euro ausgegeben. Dies wären immerhin rund 750 Euro und über 35 % Kursgewinn. Nach den Zahlen meldete sich auch MWB Research zu Wort.

Das Kursziel wurde gesenkt, allerdings nur gering. Es ging von aktuell 2.500 Euro auf nur noch 2.400 Euro abwärts, was immer noch weit über dem Durchschnitt liegt. Im Durchschnitt erwarten die Märkte noch immer ein Kursziel in Höhe von über 2.150 Euro.

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