Liebe Leserin, lieber Leser,
an der Börse hinkt Rheinmetall ihren Höchstständen noch immer hinterher. Der Rekordkurs von 2.008 Euro, ausgebildet auf Xetra am 3. Oktober, bleibt mit aktuell rund 1720 Euro in weiter Ferne. Zuletzt hatte ein Bericht der Bild vor dem Wochenende für einen weiteren Kursknick gesorgt. Verteidigungsminister Boris Pistorius soll den Kauf von sechs Fregatten der Klasse 126 für die Marine bei Rheinmetall in Frage stellen, was für Verunsicherung sorgte. Die Analysten hingegen waren nach dem Quartalsbericht am 6. November durch die Bank zuversichtlich. Selbst der vorsichtigste unter ihnen sieht die Aktie derzeit als unterbewertet an – und blickt, wie die anderen, wohl gespannt auf Dienstag.
Zuversicht vor Kapitalmarkttag von Rheinmetall
Es war Adrien Rabier vom US-Analysehaus Bernstein Research, der sein Kursziel für die Rheinmetall-Aktie vor dem dann anstehenden Kapitalmarkttag von 1960 auf 1980 Euro angehoben, die Einstufung aber auf „Market-Perform“ belassen hatte. Rheinmetall erziele bereits jetzt branchenführende Margen im Verteidigungsbereich von 18 Prozent, verglichen mit dem Branchendurchschnitt von 13 Prozent, schrieb er laut finanzen.net vor einer Woche in seinem Ausblick. Insofern sei es nicht das ehrgeizige Umsatzziel für 2030, das ihm am meisten zu schaffen mache, sondern die Nachhaltigkeit der Profitabilität.
Für die Jahre 2025 und 2026 allerdings erhöhte der Experte seine Gewinnprognosen (bereinigtes EPS). Und so sieht er aktuell noch durchaus Kurspotenzial, wenngleich weniger als die anderen Beobachter, wie folgende Auflistung der jüngsten Prognosen nach dem Quartalsbericht zeigt.
- Berenberg Bank: 2300,00 Euro
- Barclays: 2060,00, Euro
- Deutsche Bank: 2050,00 Euro,
- Jefferies: 2250,00 Euro
- JP Morgan: 2250,00 Euro
Kursziel erkennt noch Luft nach oben
Analyst David Perry von der US-Bank JP Morgan etwa hob seine Ergebnisschätzungen für Rheinmetall bis 2030 um vier bis acht Prozent. Bei unverändertem Kursziel setze er nun aufgrund volatilerer Nachrichtenlage im Rüstungsbereich einen etwas geringeren Bewertungsmaßstab an, erläuterte er. Dennoch sieht er bei der Aktie angesichts seiner Prognose noch deutlich Kurspotenzial.
Übertroffen wird seine Schätzung von der Privatbank Berenberg, obwohl sie das Kursziel für Rheinmetall in der vergangenen Woche leicht von 2330 auf 2300 Euro gesenkt hatte. Analyst George McWhirter begründete dies mit einer „geringeren Bewertung der Branche“. Rheinmetall dürfte auf dem Kapitalmarkttag Ziele für das Umsatzwachstum in den drei Segmenten bis 2030 ausgeben, schrieb er. Für den Rüstungsbereich rechnet der Analyst 2030 mit 12 bis 15 Milliarden Euro Umsatz, im Optimalfall hält er aber auch 16 Milliarden Euro für möglich.
Fregatten werden zum „rüstungspolitischen Desaster“
Ob das Management beim Kapitalmarkttag auf den Bericht der Bild eingehen werden, bleibt allerdings abzuwarten. Die Fregatte F126 galt laut Handelsblatt einst als Prestigeprojekt der deutschen Marine – und werde nun „zu einem rüstungspolitischen Desaster“. Der niederländische Auftragnehmer Damen Naval war demnach mit der Entwicklung und dem Bau des größten Kriegsschiffs der Bundeswehr so überfordert, dass die Bundesregierung ihm den Auftrag nach mehr als fünf Jahren entzogen habe.
- Stattdessen sollte die künftige Rheinmetall-Tochter NVL übernehmen, wie seit einiger Zeit bekannt ist
- Doch auch dieser Rettungsplan steht nun offenbar in Frage – aufgrund der Kosten von knapp 10 Milliarden Euro
Wird Rheinmetall den Auftrag an TKMS verlieren?
Im Verteidigungsministerium fürchte man, dass der Konzern die noch nicht ausgehandelte Vertragsübernahme für eine weitere Preissteigerung nutzen könnte, heißt es bei Bild. Die Abgeordneten von Union und SPD erteilten dem Ministerium in der Bereinigungssitzung für den Haushalt 2026 in der Nacht zum Freitag demnach als „Notausgang“ eine sogenannte Verpflichtungsermächtigung über 7,1 Milliarden Euro.
Laut Bild könnte die Bundeswehr für diese Summe die Schiffe von der Thyssenkrupp-Tochter TKMS kaufen. Und bei der neuen Rheinmetall-Tochter würden ein paar Milliarden in den Auftragsbüchern fehlen.
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