Rheinmetall-Aktie: Sie stehen vor einem Rätsel!

Die Rheinmetall-Aktie fiel nach dem Kapitalmarkttag am Mittwoch auf den tiefsten Stand seit August. Die Analysten hatten mehrheitlich anderes erwartet.

Auf einen Blick:
  • Die Rheinmetall-Aktie brach am Mittwoch zwischenzeitlich auf 1.582 Euro ein
  • Es war der tiefste Kursstand für den Rüstungstitel seit August dieses Jahres
  • Nach dem Kapitalmarkttag am Dienstag hatten Analysten noch zum Kauf aufgerufen
  • Doch selbst ein Millionenauftrag durch die Bundeswehr lockte die Anleger nicht

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Aktie von Rheinmetall steckt weiter in der Krise. Nur kurz hatten sich die Papiere des Rüstungskonzerns in Folge des Kapitalmarkttags am Dienstag bis auf 1800 Euro verbessert, bevor die Aktie am Mittwoch zwischenzeitlich auf 1.582 Euro einbrach, den tiefsten Stand seit August. Selbst eine Auftragsmeldung zeigte kaum Wirkung. Die Rheinmetall-Aktie notiert am Donnerstagvormittag in Frankfurt leicht verbessert bei wieder 1.647 Euro – und damit dennoch mit rund sieben Prozent im Wochenminus. Die Analysten stehen vor einem Rätsel.

Kaufempfehlungen nach Kapitalmarkttag für Rheinmetall

So hatte etwa JP Morgan die Einstufung für Rheinmetall am Dienstag mit einem Kursziel von 2250 Euro auf „Buy“ belassen. Der Mittelpunkt der neuen Prognosespanne für das operative Ergebnis (Ebita) 2030 liege um etwa 18 Prozent über dem Konsens, schrieb David Perry, Analyst bei der US-Bank laut  Medienberichten nach der Meldung vom Kapitalmarkttag des Rüstungskonzerns. Die Anlagestory von Rheinmetall sei zwar „recht einzigartig“, aber dieses Signal dürfte auch die Rüstungskonkurrenz mitziehen. Perry verwies dabei auf die deutliche Kurskorrektur seit Ende September.

Das neue Mittelfristziel von 50 Milliarden Euro Umsatz für 2030 liege um fast ein Drittel über dem Konsens, schrieb Chloe Lemarie vom Analysehaus Jefferies am Dienstag anlässlich der Meldung zum Kapitalmarkttag. Auch bei der avisierten Marge und dem Barmittelumschlag seien die Düsseldorfer etwas offensiver geworden. Lemarie spricht von insgesamt starken Aussichten

  • Das Analysehaus Jefferies kam zur gleichen Einschätzung wie JP Morgan
  • Es beließ den fairen Wert für die Rheinmetall-Aktie ebenfalls auf 2250 Euro

Das neue Mittelfristziel für 2030 liege um fast ein Drittel über dem Konsens, schrieb Analystin Chloe Lemarie. Auch bei der avisierten Marge und dem Barmittelumschlag seien die Düsseldorfer etwas offensiver geworden. Lemarie spricht von insgesamt „starken Aussichten“.

Mittleres Rheinmetall-Kursziel bei 2147 Euro

Die UBS hat ihr Kursziel von sogar 2500 Euro für Rheinmetall bestätigt, etwas weniger euphorisch, aber dennoch zuversichtlich, äußert sich laut Wallstreet Online Bernstein Research: Das Kursziel bleibt bei 1.980 Euro, die Einstufung auf „Market-Perform“. Die neuen Ziele seien „weitgehend erwartet worden“, viele Investoren hätten sich zuletzt an positive Überraschungen gewöhnt, so Analyst Adrien Rabier.

Noch vorsichtiger war Warburg Research. Das Kursziel wurde lediglich von 1.740 auf 1.770 Euro angehoben worden, die Einstufung blieb auf ‚Hold‘. Analyst Christian Cohrs lobt demnach die „Phase ausgeprägten Wachstums“, weise aber darauf hin, dass die Ziele bereits die Übernahme von Naval Vessels Lürssen (NVL) und weitere Zukäufe beinhalten würden. Insgesamt aber liegt das durchschnittliche Rheinmetall-Kursziel aus zehn unterschiedlichen Häusern laut finanzen.net aktuell bei 2147 Euro – und verspricht nach wie vor rund 30 Prozent Kurspotenzial.

Millionenauftrag von der Bundeswehr

Die Anleger aber zeigten sich unbeeindruckt. Und das, trotz eines neuen Auftrags, den Rheinmetall von der Bundeswehr erhalten hat: Das Unternehmen soll das Gefechtsübungszentrum Heer in Sachsen-Anhalt modernisieren. Im Kern geht es laut Mitteilung vom Mittwoch darum, das Vorhaben „Digitalisierung Landbasierte Operationen“ (D-LBO) auch in die zentrale Ausbildungseinrichtung der Landstreitkräfte zu integrieren. Der Wert des Auftrags liegt demnach bei knapp 61 Millionen Euro brutto, der im Oktober 2025 verbucht wurde.

  • „Die ersten Leistungen werden noch in 2025 erbracht, bis Anfang 2028 soll die Integration abgeschlossen sein“, so Rheinmetall
  • Im Rahmen des Vorhabens soll insbesondere der neue digitale Sprechfunk in das Gefechtsübungszentrum integriert werden

Rheinmetall-Tochter Blackned liefert Software

Zudem sollen demnach alle Daten, die über das sogenannte Battle Management System bereitgestellt werden, in der Übungsleitungszentrale des Gefechtsübungszentrums abgebildet werden können. Hierzu wird laut Mitteilung die vorhandene IT-Infrastruktur umfangreich erneuert und erweitert. Weitere Vertragsbestandteile seien der Aufbau einer neuen Breitband-Funkinfrastruktur mittels 5G-Technologie sowie die Anbindung der Software „Tactical Core“ der Rheinmetall-Tochter Blackned an die vorhandene Kommunikations-Infrastruktur.

Auch das ein positives Zeichen für den Konzern. Doch aller Optimismus, der bereits vor dem Kapitalmarkttag die Analysten umfing, verfängt aktuell nicht.

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