Liebe Leserin, lieber Leser,
Rheinmetall stellt ein Rekordergebnis nach dem anderen vor, was sich auch mit den Quartals- und Halbjahreszahlen vom Donnerstag nicht geändert hat. Die Prognosen waren hoch, die Erwartungen waren es auch. Und was soll man sagen? Sie waren offenbar zu hoch. Denn nach Präsentation des Quartalsberichts ging die Rheinmetall-Aktie erst einmal in die Knie. 7,99 Prozent betrug das Minus letztlich im Xetra-Handel, 1.641 Euro bedeutete den tiefsten Kursstand seit Wochen. Die Analysten aber ficht das nicht an, sie bleiben weiter zuversichtlich.
Rheinmetall spricht von anhaltend hoher Nachfrage
Das Management des Rüstungskonzerns sieht ebenfalls keinen Grund zur Sorge: Die Düsseldorfer Rheinmetall AG schließe das erste Halbjahr 2025 mit neuen Rekordwerten bei Umsatz und Ertrag ab, hieß es in einer Mitteilung. „Im Lichte der Beschlüsse des NATO-Gipfels im Juni und angesichts erheblich steigender Verteidigungsbudgets in zahlreichen Ländern bleibt die Nachfrage im militärischen Geschäft unverändert hoch“, heißt es. Kernmärkte bleiben demnach Europa, Deutschland und die Ukraine.
- Der Konzernumsatz kletterte im ersten Halbjahr 2025 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 919 Millionen EUR oder 24 Prozent auf 4,735 Milliardne Euro (Vorjahr: 3,815 Milliarden)
- Das unverwässerte Ergebnis je Aktie verbesserte sich in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2025 im Vergleich von 4,21 Euro auf nunmehr 5,02 Euro
Autosparte leidet unter schwachem Markumfeld
Allerdings: „Durch die politische Konstellation nach den Neuwahlen im Frühjahr 2025 wird die Auftragsvergabe in Deutschland erst deutlich verspätet im zweiten Halbjahr anlaufen“, darauf wies Rheinmetall ebenfalls hin. Dennoch präsentierten sich die Auftragsbücher des Technologiekonzerns „prall gefüllt auf Rekordniveau“. Der zivile Bereich des Konzerns jedoch blieb aufgrund des weiterhin schwachen Marktumfelds hinter dem Vorjahr zurück. Kein Wunder, dass sich Rheinmetall perspektivisch von seiner Autosparte trennen will und längst mit Interessenten Verkaufsgespräche führt.
Das änder für den Chjef nichts an den Aussichten: Rheinmetall sei „erfolgreich auf seinem Weg, ein globaler Rüstungschampion zu werden“, sagte Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG, zur Unternehmensentwicklung. „Mittlerweile sind wir auch für US-Unternehmen ein ernstzunehmender Partner. Unsere Auftragsbücher sind voll und werden sich in Zukunft weiter füllen.“
Hohes Kursziel für Rheinmetall bestätigt
Die hochgesteckten Erwartungen allerdings hat der Konzern offenbar dennoch verfehlt. Zudem sank die operative Ergebnismarge auf Konzernebene im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht auf 10,0 Prozent (Vorjahr: 10,6%). Die Analysten reagierten insgesamt relativ gelassen.
Auf den ersten Blick sei das zweite Quartal ein schwächeres gewesen, schrieb etwa George McWhirter von der Privatbank Berenberg in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Es herrsche „aber Zuversicht, dass es im zweiten Halbjahr zu einer Beschleunigung der Geschäfte komme. Die Auftragsdynamik sollte anziehen“. Der Berenberg-Analyst hat die Einstufung für Rheinmetall nach Zahlen daher auf „Buy“ mit einem Kursziel von 2100 Euro belassen. Und er ist in seinem Optimismus nicht allein, wie auch die anderen Prognosen vom Donnerstag zeigen:
- UBS: 2200,00 Euro, +32,57%
- JP Morgan: 2250,00 Euro, +35,58%
- Jefferies: 2250,00 Euro, +35,58%
Analyst sieht Einstiegschance bei Rheinmetall-Aktie
Das zweite Quartal des Rüstungskonzerns sei wie erwartet schwach ausgefallen, kommentierte David H Perry von JP Morgan die Quartals- und Halbjahreszahlen. Es habe aber keine Änderungen an den Jahreszielen gegeben und jede Kursschwäche sehe er als eine Einstiegschance. Und UBS-Analyst Sven Weier rät in seiner Schnelleinschätzung, „nicht nach hinten zu schauen“ Dies haben die ersten Anleger offenbar ebenfalls realisiert: Die Rheinmetall-Aktie zog in der ersten Handelsstunde am Freitag wieder um 1,6 Prozent auf 1.668 Euro an.
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